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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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keine Rolle.«
    »Also schützen Sie ihn immer noch.«
    »Sie haben keine Ahnung, wie es wirklich war«, wiederhole ich.
    »Dann verrate ich Ihnen mal etwas. Er hat sich früher mit Schatzsuche beschäftigt. Noch etwas, was Sie über ihn wissen«, verkündet Burke. Auf diesen Moment hat sie die ganze Zeit gewartet.
    Deshalb bin ich hier mit dir in diesem Haus.
    »Und Peggy Stanton hatte Knöpfe aus dem Bürgerkrieg an der Jacke. Hat Marino zufällig erwähnt, dass er mit einer Frau twittert, die antike Knöpfe sammelt?«
    »Ich habe in seinem Haus keine Hinweise auf eine Sammlung antiker Knöpfe gesehen«, erwidere ich, ohne mir etwas anmerken zu lassen.
    »Sie werden also nicht mit mir über das sprechen, was er Ihnen angetan hat.«
    »Genau.«
    »Verstehen Sie, in welchem Dilemma ich stecke? Ich bringe es ja nur ungern aufs Tapet. Tut mir leid …«, setzt Douglas Burke an, als sich die Tür weit öffnet und Regen hereinweht.
    Benton hat einen in ein Handtuch gewickelten Gegenstand in der Hand.
    »Wenn er mich wirklich hätte vergewaltigen wollen, wäre ihm das sicher auch gelungen.« Es ist mir egal, wer mithört. »Pete Marino ist ein sehr kräftiger Mann und war am fraglichen Abend bewaffnet. Wenn er also die Absicht gehabt hätte, mich körperlich zu überwältigen, mir eine Waffe an den Kopf zu halten und mir seinen Willen aufzuzwingen, hätte er es geschafft. Doch er hat es nicht getan. Er hat aufgehört, obwohl er natürlich nie damit hätte anfangen sollen. Aber er hat aufgehört.«
    Benton und Machado tropfen den mit Plastik abgedeckten Teppich unter dem französischen Kronleuchter voll. Das Handtuch ist nass und schmutzig. Ich stelle fest, dass graues Fell herausschaut.
    »Ein zerbrochenes Fenster ohne Fliegengitter«, stellt Machado fest. Das Gespräch, das er gerade mitgehört hat, schwebt noch in der Luft. »Sie wissen schon, nicht sehr hoch, und die Garage ist nicht mit einer Alarmanlage gesichert. Vielleicht hat die Katze das Fenster irgendwie aufgeschoben und das Fliegengitter weggedrückt. Wahrscheinlich hat sie die ganze Zeit in der Garage gewohnt und dort in einem Karton geschlafen. Vermutlich gibt es hier jede Menge zu fressen. Oder jemand hat sie gefüttert.«
    Ich nehme Benton die Katze ab. Sie hat ein grauweißes kurzes Fell, goldene Augen und anliegende Ohren, eine Schottische Faltohrkatze, die aussieht wie eine Eule. Das Flohhalsband um ihren Hals ist alt und ausgeblichen.
    »Keine Marke«, verkündet Benton und wirft Burke einen scharfen Blick zu.
    »Eindeutig eine Wohnungskatze. Ein Weibchen. Wie heißt du denn?« Ich wickle die Katze in ein sauberes Handtuch. Sie wehrt sich nicht. »Ich verstehe. Du verweigerst die Aussage.«
    Sie ist zwar mager und schmutzig, aber sonst in recht guter Verfassung. Ihre Krallen sind sehr lang, gebogen und messerscharf.
    »Nun, von allein ist sie sicher nicht aus dem Haus gekommen.« Benton sieht mich an und weiß genau, was geschehen ist. »Und im Stich gelassen hat sie sie ganz sicher nicht.«
    Niemals hätte Peggy Stanton ihre Katze aus dem Haus gescheucht und wäre verreist. Außerdem kocht Benton vor Wut.
    »Wer also hat die Katze rausgelassen?« Er nimmt die weiße Kapuze ab und fährt sich mit den Fingern durchs Haar. »Jemand, dem ein Menschenleben völlig gleichgültig ist, der einem Tier aber nichts zuleide tun kann.« Er beugt sich vor, um die Überschuhe auszuziehen. »Eingesperrt im Haus, wäre die Katze verhungert. Also ist er zurückgekommen. Er hat die Tür geöffnet. Offenbar kannte er den Code der Alarmanlage. Und er hatte ihren Schlüssel.«
    »Auf der Arbeitsfläche stand ein angebrochener Beutel Leckerchen.« Die Katze hat den Kopf unter mein Kinn geschoben und schnurrt. »Vielleicht, um sie anzulocken, damit er sie vor die Tür setzen konnte?«
    »Wo sind diese Leckerchen?« Machado zieht die vom Gehen im Morast nassen und schmutzigen Überschuhe aus.
    Ich deute auf die Asservatenbeutel, die ich auf das Flurtischchen gestellt habe.
    »Wenn er die Katze anlocken musste, war es niemand, den sie kannte.«
    »Wollte sie vor euch fliehen?«, frage ich.
    »Als wir in die Garage kamen, ist sie uns sofort entgegengelaufen.«
    »Nun, sie macht einen sehr zutraulichen Eindruck. Aber vielleicht mochte sie den Täter nicht. Sie könnte etwas gespürt haben, was sie geängstigt hat«, erwidere ich, während ich mich schon frage, was ich mit ihr anfangen soll.
    Hierlassen werde ich sie auf keinen Fall.
    »Offenbar wurde der Sicherungskasten vor

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