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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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wird, in das sein Vater investiert hat.«
    Das gesamte nordwestliche Kanada sei auf die Förderung von Erdgas und Öl angewiesen, ergänzt er. Sollte die Fertigstellung der Pipeline verhindert werden, verliere Lukes Vater vermutlich ein Vermögen – ein Vermögen, das Luke einmal erbe.
    »Und zwar alles«, verkündet Marino. »Er ist als Einziger übrig. Außerdem wissen wir, dass die Mail mit dem abgeschnittenen Ohr und dem Schnellboot-Videoclip von Boston, genauer vom Logan Airport, abgeschickt wurde. Wo, zum Teufel, war Luke gestern Abend um halb sieben?«
    »Welcher Zusammenhang besteht zwischen Emma Shuberts Verschwinden und einer Verzögerung oder Verhinderung des Pipelinebaus?«, frage ich. »Erklär mir die Logik, die dahintersteckt, oder sind das alles nur wilde Theorien? Denn meiner Ansicht nach wird es die Pipelinegegner und Umweltschützer doch noch mehr auf die Palme bringen, wenn sich herausstellt, dass sie tatsächlich ermordet wurde. Der gewaltsame Tod einer Paläontologin wird die öffentliche Meinung wohl kaum positiv beeinflussen.«
    »Vielleicht ist ja gerade das gewollt«, entgegnet er. »So wie bei den Investoren, die gegen den Immobilienmarkt gewettet und sich dumm und dämlich verdient haben, als die Blase geplatzt ist.«
    »Gütiger Himmel, Marino.«
    Er schweigt einen Moment.
    »Gut, meine Personalentscheidungen waren nicht immer die besten.« Das muss ich eingestehen, denn daran führt kein Weg vorbei. Allerdings verkneife ich mir den Zusatz, dass sein eigenes Beschäftigungsverhältnis hier in den Augen vieler ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist. »Ich schätze die Menschen in meiner nächsten Umgebung häufig falsch ein.« Auch Pete Marino, doch das werde ich ihm niemals verraten.
    Als wir uns vor über zwei Jahrzehnten kennengelernt haben, war er Detective bei der Mordkommission von Richmond und erst vor kurzem von der New Yorker Polizei in die Hauptstadt der Konföderierten gewechselt, wo ich gerade meine Stelle als Chief Medical Examiner angetreten hatte. Vor mir hatte in Virginia noch nie eine Frau diesen Posten bekleidet, und Marino hat zu Anfang unserer Zusammenarbeit sein Möglichstes getan, um mir mit seinem Machogebaren das Leben zur Hölle zu machen. Seitdem sind ihm noch einige Ausrutscher unterlaufen. Doch ich halte zu ihm und würde mich niemals von ihm trennen, weil ich eine treue Seele bin, ihn mag und weiß, dass er mindestens so viele gute wie schlechte Seiten hat. Wir sind ein seltsames Paar und werden es wohl immer bleiben.
    »Niemand weiß besser als ich, dass die Auswahl eines Mitarbeiters das ganze Team betrifft«, füge ich, weiterhin gelassen, hinzu und gebe mir Mühe, Geduld mit seinen Unsicherheiten und Ängsten zu haben, indem ich mir vor Augen halte, dass ich auch nicht vollkommen bin. »Aber bitte schließ aus meiner persönlichen Bekanntschaft mit einem Menschen nicht automatisch, dass derjenige auf gar keinen Fall ein fähiger Kollege oder auch nur sympathisch sein kann.«
    »Das war eine tolle Sache, als die Bruins den Stanley Cup gewonnen haben.« Das ist Marinos Methode, ein Gespräch zu beenden, das niemanden mehr weiterbringt. »Bin gespannt, ob ich das noch einmal erlebe.«
    Das TD Garden, oder einfach nur »Garden«, wie die Einheimischen das Stadion nennen, erhebt sich links vor uns an der Commercial Street. Bis zur Station der Küstenwache ist es nicht mehr weit.
    »Ich habe ein paar der Jungs hier gesehen, wie sie mit ihren Ehefrauen spazieren gehen oder ihre Hunde ausführen. Wirklich nett und überhaupt nicht arrogant«, sagt Marino. Vorn an der Kreuzung regelt ein Polizist den Verkehr.
    »Offenbar eine Beerdigung.« Gegenüber der Eislaufbahn erkenne ich schwarze Leichenwagen und orangefarbene Verkehrspylone.
    »Okay. Dann fahren wir hier rechts und auf die Hanover Street.« Er tut es. »Ich habe ein paar von ihnen angetwittert, aber sie antworten nicht, wenn man anonym ist und für den Avatar nicht einmal ein eigenes Foto verwenden kann.«
    »Ich sage es zwar nur ungern, aber vielleicht würden sie es trotzdem nicht tun.«
    »Tja, wenn du fünfzigtausend Leute hast, die deine Tweets verfolgen. Ich habe nur hundertzweiundzwanzig«, erwidert er.
    »Das sind aber ziemlich viele Freunde.«
    »Nur dass ich keine Ahnung habe, wer sie sind«, antwortet er. »Sie denken, ich bin Jeff Bridges oder so. Du weißt schon, der Film. Viele Bowlingspieler lieben den Film. Er hat so etwas wie Kultstatus.«
    »Also liest du die Nachrichten von fremden

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