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Knochenfinder

Knochenfinder

Titel: Knochenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Lahmer
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Kontrolle über dieses Meeting behielt.
    »Einer der Geocacher ...«, begann er, »der Schuster, dieser Jäger, hat so eine Art Bürgerwehr ins Leben gerufen und überprüft jetzt mit zwei anderen immer wieder die Geocaches. Ein reichlich schräger Bursche, wie ich finde.« Das war ein abrupter Themenwechsel, aber Winterberg hoffte, dass er die anderen damit nicht zu sehr irritierte. Er konnte und wollte jetzt nichts über gewaltverherrlichende Bilder oder Filme hören – nicht, bis er mit Niklas ein klärendes Gespräch darüber geführt hatte. Wenn es da überhaupt etwas zu erklären gab ...
    »Hast du von dem noch einmal was gehört?«, erkundigte sich Lorenz.
    Doch Winterberg schüttelte nur den Kopf.
    »Gut. Dann sollten wir jetzt schauen, wie wir weiter vorgehen werden. Was meinst du, Winterberg?« Lorenz sah ihn durchdringend an.
    Er weiß, was in mir vorgeht, dachte Winterberg. Er riss sich zusammen und antwortete: »Ich rufe gleich bei Manuel Siebert an. Der kriegt von mir in der ersten Stunde schulfrei; ich will ihn noch einmal hier sehen. Und seinen Vater am besten auch. Und du, Hanke, guckst weiter im Netz. Was ist mit Kim Schröder? Kommt sie später dazu?«
    »Ja«, antwortete Hanke. »Aber jetzt schläft sie erst einmal. Das hoffe ich zumindest für sie.«
    Es klopfte an der Tür, sie öffnete sich einen Spalt, und jemand kam rückwärts in den Raum. Es war Simon Steinhaus. In der einen Hand hatte er eine extragroße Tüte mit Brötchen, in der anderen eine riesige Plastiktasche. Schmitz sprang auf und riss für ihn die Tür weit auf.
    Steinhaus drehte sich um, grinste und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Guten Morgen, ich bin ihr fröhlicher Brötchendienst mit einer Großbestellung frischer Backwaren und leckeren Aufstrichen. Der Kaffee kommt gleich nach.« Dann zog er die Stirn kraus. »Ach, ist Natascha gar nicht dabei?«
    Er ging zu einem der leeren Tische an der Wand und legte sein Gepäck ab. Es roch intensiv nach frischen Brötchen, und Winterbergs Magen meldete sich mit einem Knurren.
    »Nein, sie ist immer noch nicht da«, antwortete Winterberg und blickte auf seine Uhr. »Aber jetzt ist sie wirklich schon lange überfällig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so lange verschläft. Das passt gar nicht zu ihr.« Er nahm sein Handy und wählte Nataschas Festnetznummer. Es läutete mehrere Male, dann meldete sich der Anrufbeantworter. Winterberg legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. »Zu Hause ist sie nicht mehr. Oder sie hat einen sehr tiefen Schlaf.« Zur Sicherheit wählte er noch die Nummer ihres Handys, aber da kam er erst gar nicht durch. »Ausgeschaltet. Dann ist sie wohl gleich hier ... Sorry, aber ich habe einen wahnsinnigen Kohldampf. Bin schon ein bisschen länger hier.«
    Wie magisch wurde er von den Brötchen angezogen. Er stand auf, nahm sich ein Mohnbrötchen und biss herzhaft hinein. Jetzt merkte er erst richtig, was für einen großen Hunger er hatte. Nach dem Frühstück würde er sich bestimmt besser fühlen. Er nahm sich gleich noch ein Brötchen, griff ein Glas Marmelade und ein Messer aus der Plastiktasche und ging zurück zu seinem Platz.
    Steinhaus sah ihn noch immer stirnrunzelnd an. »Du kannst Natascha nicht erreichen? Und sie war auch noch nicht hier? Das gefällt mir nicht.«
    »Warum?«, fragte Winterberg mit vollem Mund.
    »Na ja, sie wollte gestern Abend eigentlich mit mir zusammen Rad fahren. Aber weil ich mit meinem Kumpel Darts gespielt habe, habe ich ihr abgesagt.«
    »Und?« Winterberg biss noch einmal von dem trockenen Brötchen ab und fühlte einzelne Mohnkörner auf der Zunge.
    »Vielleicht ist sie allein gefahren.« Steinhaus räumte die Einkaufstasche leer und stellte ein Glas Nuss-Nougat-Creme sowie zwei Marmeladengläser auf den Tisch.
    Lorenz schaltete als Erster. »Du meinst, dass sie vielleicht einen Unfall hatte? Dass sie nicht ans Telefon geht, weil sie möglicherweise mit einem dicken Gips im Bett liegt. Oder im Krankenhaus ist.«
    Steinhaus hob die Schultern. »Jedenfalls stimmt irgendwas nicht. Sie ist nicht da, und ihr könnt sie nicht erreichen.«
    »Hast du eine Ahnung, wo sie hinwollte?«, erkundigte sich Lorenz und nahm sich ein Brötchen. Er schnitt es auf und schmierte etwas von der Nuss-Nougat-Creme auf die untere Hälfte.
    Steinhaus sah ihn an. »Natascha wollte an die Stelle, wo ihr gestern den Geocache gefunden habt. Die Bonus-Dose, in der nichts Besonderes lag. Im Naherholungsgebiet

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