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Knochenfinder

Knochenfinder

Titel: Knochenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Lahmer
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um und lächelte schmallippig. »Wie zwei Agenten auf geheimer Mission, nicht wahr?«
    Sein Lächeln wirkte unverbindlich, fuhr es Natascha durch den Kopf. Oder bildete sie sich das nur ein?
    »Hoffentlich wird es keine Mission Impossible «, antwortete sie. »Ehrlich gesagt, ich komme mir vor wie beim Ostereiersuchen.«
    Simon lachte über ihren Scherz und wandte sich wieder nach vorne.
    Natascha musterte ihn von hinten. Sein Oberkörper schwang bei jedem Schritt kaum merklich mit, die Oberschenkel spannten und entspannten sich. Sein Hintern sah aus wie eine feste, zu groß geratene Pflaume. Zum Glück konnte er ihr Grinsen nicht sehen; er wäre möglicherweise auf falsche Gedanken gekommen. Sie bemerkte, dass vor ihnen eine kleine Lichtung lag, die – zu ihrem Leidwesen – kein bisschen romantisch aussah.
    Simon drehte sich wieder zu ihr um. »Da vorn sind eine Bank und ein kleiner Brunnen. Was meinst du: Ist das Wasser darin vergiftet, oder enthält es ein Wahrheitsserum? Ich könnte dir lauter Fangfragen stellen, wenn du davon trinkst!«
    Sie runzelte in gespielter Strenge die Stirn. »Ich habe meine Superagenten-Spezialausrüstung dabei. Du solltest mich nicht unterschätzen!«
    »Wo denkst du hin! Aber jetzt komm, Special Agent Kruger , wir haben eine schwierige Mission zu erfüllen.«
    Simon rollte das R und sprach das Ü wie ein U, trotzdem klang er nicht wie ein Amerikaner, sondern wie ein Siegerländer mit Dialekt.
    Als sie die Lichtung betraten, bemerkte Natascha, dass der Boden ziemlich morastig war, und daher ging sie mit vorsichtigen Schritten zu dem einbetonierten Rinnsal neben der Bank. Sie hielt ihre Hände unter das Metallrohr, fing das kühle Wasser auf und trank einen Schluck. Es schmeckte nach Eisen.
    Im nächsten Augenblick sah sie die Inschrift auf der Metallplakette. » Eisenbörnchen . Na, der Name passt ja.«
    »Klar, wir sind hier in einem Erzrevier. Bis vor hundert Jahren wurde auf dem Kindelsberg Eisenerz abgebaut«, erzählte Simon. Er ging zu ihr, wobei er bei jedem Schritt ein paar Millimeter im Schlamm versank. »Sogar eine Silbergrube hatten wir, und zwar am Altenberg. Das ist ganz in der Nähe, auf der anderen Seite des Berges. Soll ich dir das bei Gelegenheit mal zeigen?«
    Er stellte sich hinter sie und zog sie an sich. Natascha schloss die Augen und hoffte, dass niemand in der Nähe war. Simons Atem kitzelte, verursachte eine Gänsehaut auf ihren Armen. Ohne lange nachzudenken, drehte sie sich um, schlang die Arme um ihn und küsste ihn ungestüm. Presste ihre Lippen auf seine, suchte seine Zunge. Er schob sie unbeholfen zur Bank und drückte sie sanft auf die Sitzfläche. Mit seiner kühlen Hand glitt er unter ihr T-Shirt, strich über ihre verschwitzte Haut. In ihrem Unterleib spürte sie ein Kribbeln, und sie drückte sich an ihn.
    Plötzlich klingelte ein Handy. Natascha hielt in ihren Bewegungen inne. Noch ein Klingeln.
    »Mein Telefon. Warte mal.« Ihre Stimme klang rau. Sie holte das Handy aus ihrer Hosentasche und sah auf das Display. Es war Tine. »Sorry, Tine, passt jetzt grad nicht«, murmelte sie und unterbrach die Verbindung. Sie wollte jetzt nicht gestört werden.
    Simon küsste ihren Hals; dann wanderten seine Lippen zu ihrem Schlüsselbein, während seine Hand über ihren Hosenbund fuhr. Sein Blick suchte ihren, er wollte weitermachen und suchte Zustimmung in ihren Augen.
    Doch Natascha war nach der Unterbrechung durch das Handy nicht mehr in der passenden Stimmung – sie wusste auch nicht recht, wieso. Sie setzte sich aufrecht, lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Simon strich ihr vorsichtig über den Oberarm, dann drückte er sie an sich. Es fühlte sich schön an – so, als wäre sie schon oft in seinen Armen gewesen.
    Auf einmal traf etwas Feuchtes ihre Wange, danach den Unterarm. Sie war so überrascht, dass sie einige Sekunden wie erstarrt auf der Bank saß. Die kurze Zeitspanne genügte, um klatschnass zu werden.
    Natascha sprang auf. »Ein Platzregen! Los, schnell unter die Bäume!«
    Sie rannte los. Der Schlamm spritzte gegen ihre Hosenbeine, wurde aber sofort von den harten Regentropfen wieder abgespült. Als sie den Waldrand erreichte, schüttelte sie sich und drehte sich um. Simon war ihr nicht gefolgt, sondern einfach auf der Lichtung stehen geblieben.
    »Was hast du nur?«, rief er. »Der Regen ist doch warm! Außerdem hört er sicher bald wieder auf!« Er streckte die Arme auseinander und legte den Kopf in den Nacken.
    Wie

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