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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nicht. Diese geheimnisvollen Abgründe… »Ich hoffe, dass Sie das auch in Zukunft nicht zu tun brauchen.« Sie umklammerte ihre Tasse. »Der Tod ist etwas Hässliches.«
    »Ja, da haben Sie Recht. Und niemand weiß das so gut wie Sie.«
    »Nicht einmal Sie?«
    Er lächelte. »Sagen wir, meine Erfahrungen in der Hinsicht sind aktiv, während die Ihren passiv sind.«
    »Warum haben Sie diesen Job als Leibwächter angenommen, Ga-
    len? Ich hatte immer den Eindruck, Sie würden in einer höheren Liga spielen.«
    »Ich mag Louisiana. Ich habe sogar ein Haus in der Nähe von
    New Orleans.«
    »Sie haben den Job angenommen, weil Ihnen die Gegend hier ge-
    fällt? Das glaube ich nicht.«
    »Also gut. Logan ist mein Freund, und er hat mich gebeten, ihm den Gefallen zu tun. Bei dem unsteten Leben, das ich führe, habe ich nicht viele Freunde, also versuche ich, die wenigen Freundschaften, die ich habe, zu pflegen.« Er schaute sie an. »Und wahrscheinlich gefiel mir die Vorstellung, den edlen Ritter zu spielen, der eine Da-me vor Unbill bewahrt. Gewöhnlich sind meine Aufträge weniger ehrenhaft. Ich war Ihnen zwar erst einmal begegnet, aber ich hätte es nicht mit ansehen können, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten wä-
    ren.«
    Sie hatte allerdings in Schwierigkeiten gesteckt, als sie ihm vor zwei Jahren in Arizona zum ersten Mal begegnet war, dachte Eve reumütig. Außer dass sie sich um Sarahs verwundete Wölfin Maggie kümmern musste, hatte sie versucht, ihre Probleme mit Jane zu lö-
    sen. »Nun, mit Maggie sind Sie ja auch sehr fürsorglich umgegangen. Sarah war ziemlich beeindruckt.«
    »Wir hatten viele Gemeinsamkeiten.« Er trank einen Schluck
    Kaffee. »Quinn muss sich große Sorgen um Sie machen, sonst hätte er Logan bestimmt nicht um Unterstützung gebeten. Ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass die beiden besonders gute Freunde sind.«
    Sie straffte sich. »Ich will nicht über Joe reden.« Sie trank ihren Kaffee aus und stand auf. »Und in ein paar Tagen braucht sich keiner von uns mehr über irgendetwas Sorgen zu machen. Sehen wir zu, dass wir den Abwasch hinter uns bringen. Ich möchte nach oben gehen und Jane anrufen, bevor ich mich ins Bett lege. Wollen Sie lieber spülen oder abtrocknen?«
    »Ich mache beides. Ich muss ein bisschen überflüssige Energie loswerden. Gehen Sie nur rauf und rufen Sie Ihre Kleine an. Ich habe die obere Etage überprüft, als Sie unter der Dusche waren. Die Luft ist rein. Aber gehen Sie lieber nicht auf den Balkon.«
    »Glauben Sie, jemand wird auf mich schießen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das wäre zu auffällig. Bisher wurde
    immer dafür gesorgt, dass alles so aussah wie ein Unfall oder ein Selbstmord. Aber es kann nicht schaden, trotzdem vorsichtig zu sein.
    In solchen Situationen muss man immer mit dem Unvorhergesehe-
    nen rechnen.«
    »Sie reden, als wäre das alles für Sie alltäglich. Ich finde es ziemlich stressig.«
    Er begann, das Geschirr einzusammeln. »Es ist auf jeden Fall interessant.«
    Sie sah ihn kopfschüttelnd an. Jedes Mal, wenn sie glaubte, seine glatte Schale durchbrochen zu haben, machte er wieder dicht. »Gute Nacht, Galen.«
    »Gute Nacht. Träumen Sie was Schönes.«
    Geh nicht auf den Balkon, sonst schießt man auf dich.
    Iss nichts, was Galen nicht persönlich zubereitet hat, sonst wirst du vergiftet.
    Das war nicht gerade der Stoff, aus dem schöne Träume gemacht werden.
    Jane, die gerade dabei war, einen Salat zuzubereiten, blickte auf, als Joe am Abend das Haus betrat. »Eve hat eben angerufen.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Gut. Sie ist ziemlich erschöpft von der Arbeit an dem Schädel.
    Sie nennt ihn Victor. Kannst du mal die Steaks rausnehmen, Joe?«
    Joe ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. »Wie lange wird sie noch brauchen, bis sie mit der Arbeit fertig ist?«
    »Sie weiß es noch nicht.« Jane schaltete den Elektrogrill ein. »Du weißt doch, dass Eve sich nie sicher ist. Aber es läuft gut, sagt sie.«
    »Hat sie Galen erwähnt?«
    »Nur dass er Victor einen Gladiator nennt und sie große Mühe
    hat, nicht daran zu denken. Ach ja, und sie sagt, er ist ein hervorragender Koch.« Sie lachte. »Gut, dass einer von den beiden gut kochen kann. Von Eve kann man das ja nicht gerade behaupten.«
    »Ja, das stimmt.« Er reichte ihr die Steaks. »Klingt ja, als hätte sie’s schön gemütlich.«
    »Ja.« Jane sah ihn an, und ihr Lächeln verschwand. »Joe? Stimmt irgendwas nicht?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Er wandte

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