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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nur, dass du es weißt.«
    »Ich weiß es. Schnapp dieses Arschloch und pass auf dich auf.«
    Jane trat einen Schritt zurück und wartete, bis Eve eingestiegen war.
    Dann beugte sie sich zum Wagenfenster hinunter und flüsterte: »Und kümmere dich um Joe. Er braucht es mehr, als er sich anmerken lässt.«
    Was zum Teufel sollte Eve darauf antworten? »Ich rufe dich heu-te Abend an, Jane.«
    Nathan erwartete sie im Haus am See. »Alles okay?« Eve nickte, als sie aus dem Wagen stieg. »Okay, ja, aber nicht perfekt.«
    »Nur Weniges ist perfekt.« Nathan schaute zum See hinüber.
    »Aber dieses Grundstück ist beinahe perfekt. Sie hatten Recht, Eve, Ihr See ist wunderschön. Er beruhigt die Seele.«
    »Uns gefällt er.«
    »Er erinnert mich daran, dass es immer noch Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.«
    »Galen sagt, Sie seien ein Kreuzritter«, bemerkte Joe.
    Nathan zuckte die Achseln. »Ich versuche, einer zu sein. Meistens jedoch stehe ich auf verlorenem Posten. Es ist sehr ermüdend, gegen die großen Konzerne zu kämpfen, die unsere Seen und Flüsse verschmutzen. Die haben Geld. Ich habe nur meine Worte.«
    »Ich verstehe nicht, wie ein Mann mit einer so leidenschaftlichen Liebe zum Wasser eine solche Abneigung gegen Alligatoren und
    Wasserschlangen haben kann.« Galen begann, das Gepäck auszuladen. »Sie sollten Ihre Haltung überdenken und unsere Mitgeschöpfe in der freien Natur in Ihre Liebe einschließen. Ich wette, Sie haben noch nie einen Artikel über Artenschutz für Egel geschrieben.«
    »Ich wette nicht«, erwiderte Nathan. »Als ich hier ankam, habe ich Hughes getroffen, den Chef Ihres Sicherheitskommandos. Er sagte, er wolle Sie sprechen.«
    Galen nickte. »Ich ihn auch.« Er reichte Nathan zwei Koffer.
    »Sie dürfen sich also als Packesel zur Verfügung stellen und das Gepäck reintragen.« Er nahm sein Handy aus der Tasche und ging.
    Nathan schaute ihm nach. »Eines Tages…« Dann drehte er sich
    um und brachte die Koffer ins Haus.
    Eve nahm den Lederkoffer mit dem Schädel aus dem Wagen, zö-
    gerte jedoch, ins Haus zu gehen, und schaute auf den See hinaus.
    Er beruhigt die Seele.
    Schönheit beruhigt die Seele, dachte sie. Sie spürte, wie der Kummer und der Schmerz der vergangenen Tage nachließen.
    »Wir sind zu Hause«, sagte Joe leise.
    Sie sah ihn an, dann wandte sie sich hastig ab.
    Aber seine Worte klangen in ihren Ohren nach, als sie die Stufen hinaufging.
    Zu Hause.
    »Wo ist Galen?«, fragte Eve, als sie am Abend nach einem Tele-fongespräch mit Jane aus dem Schlafzimmer kam.
    »Draußen bei seinen Männern«, sagte Joe. »Er meint, das Gelän-de sei kaum zu sichern. Nathan ist draußen auf der Veranda und hält Zwiesprache mit der Natur. Wie geht es Jane?«
    »Sie ist unzufrieden.« Sie verzog das Gesicht. »Und sie lässt keine Gelegenheit aus, mir das unter die Nase zu reiben.«
    »Und das heißt?«
    »Sie will, dass wir uns Hebert schnappen und ihm das Handwerk legen.«
    »Typisch Jane.« Joe lächelte. »Keine schlechte Idee. Ich habe auch schon darüber nachgedacht.«
    »Ich auch.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kriege eine solche Wut, wenn ich an die Explosion in dem Haus denke, dass ich den Mistkerl am liebsten eigenhändig erwürgen würde. Aber es wäre unverantwortlich, solange Jane – «
    »Vielleicht wäre es aber auch das Beste, was wir tun könnten.
    Den Hund aus dem Verkehr ziehen, bevor er noch weiteres Unheil anrichtet. Wenn wir bloß eine Spur hätten…«
    Eve antwortete nicht gleich. »Möglicherweise haben wir eine
    Spur.«
    Er sah sie fragend an.
    Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich möchte noch nicht mal drüber nachdenken. Es ist keine – «
    »Schon gut, schon gut. Wir reden noch mal über das Thema,
    wenn du dich etwas beruhigt hast.« Er überlegte. »Jennings hat mich auf dem Handy angerufen, während du mit Jane telefoniert hast. Er möchte herkommen und den Schädel abholen.«
    »Er bekommt ihn, wenn ich bereit bin, ihn ihm zu übergeben. Ich bin immer noch sauer auf ihn.«
    »Er war sehr hartnäckig. Ich wollte es dich nur wissen lassen.«
    Joe stand auf und trat ans Fenster. »Die Sonne geht unter. Wie schön. Sonnenuntergänge im Herbst habe ich schon immer besonders gemocht. Sie scheinen sich schärfer und deutlicher gegen den Himmel abzuzeichnen.«
    Wie Joe in diesem Augenblick. Seine Gestalt hob sich silhouettenhaft gegen das sanfte Licht ab, das durch das Fenster fiel, und er wirkte eckig und kantig. Wie oft hatte sie

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