Knochenfunde
verabschieden, das gegen die Interessen sämtlicher Energiekonzerne im ganzen Land verstieß«, meinte Joe.
»Oder vielleicht gibt es diesen Cabal tatsächlich«, sagte Galen langsam. »Vielleicht wusste er davon und fürchtete, diese Leute würden ihn mit aller Macht daran hindern, sein Projekt zu verwirklichen.«
Jennings nickte. »Nun, das ist ihnen jedenfalls gelungen. Jetzt müssen wir herausfinden, was genau passiert ist, und was Hebert und Melton damit zu tun haben.«
Eve sah ihn frustriert an. »Und ich soll an diesem verdammten Schlamassel mitwirken?«
»Bitte. Vier Tage.« Jennings blickte ernst drein. »Ich werde Ihnen keinen Vortrag über Ihre moralische Pflicht halten. In dieser Hinsicht muss jeder seine eigenen Entscheidungen treffen. Aber es sieht so aus, als wäre Bently ermordet worden, weil er versuchte, uns allen etwas Gutes zu tun. Ich sage Ihnen nur, dass Sie der Sache eine andere Wendung geben könnten. Es ist sehr wichtig.«
»Für mich und für die Menschen, die mir nahe stehen, ist es vor allem wichtig, am Leben zu bleiben.«
»Wir werden für Ihre Sicherheit sorgen.« Er schaute sie an. »Vier Tage.«
»Du brauchst das nicht zu tun, Eve«, sagte Joe.
»Das weiß ich.« Sie trat ans Fenster und starrte in den Garten hinaus. »Wie sicher sind wir hier, Galen?«
»Ziemlich sicher. Ich habe mich vergewissert, dass uns niemand gefolgt ist. Wie ich schon sagte, es wird eine Weile dauern, bis man uns hier findet. Und weder Quinn noch ich sind Anfänger in diesem Geschäft.«
Sie wandte sich an Joe. »Sind meine Mutter und Jane in Sicherheit?«
»Selbstverständlich. Ich habe gestern Abend im Revier angerufen und dafür gesorgt. Meine Kollegen werden mehrmals täglich um das Haus herum Streife fahren, und ich habe veranlasst, dass mehrere Polizisten in Zivil das Haus ständig beobachten. Ich habe mit deiner Mutter telefoniert, sie über die Sicherheitsmaßnahmen informiert und sie gebeten, Jane nirgendwo allein hingehen zu lassen.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Trotzdem gefällt mir nicht, wie sich diese Sache entwickelt.«
Eve gefiel es ebenso wenig. Auch ohne dass Jennings ihr einen Vorwand bot, fiel es ihr schon schwer genug, nicht weiter an Victor zu arbeiten. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Bestreben, nichts mehr mit all dem zu tun zu haben und dem Wunsch, Victor nach Hause zu bringen. Sie wollte sich nicht von Jennings beeinflussen lassen. Am liebsten würde sie ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren.
Aber würde ihr das Ganze nicht ewig nachhängen? Solange Vic tor nicht fertig gestellt war, würde sie dauernd daran denken, dass sie ihre Arbeit nicht beendet hatte, oder fürchten, dass Jennings oder sonst irgendjemand auftauchen könnte, der es von ihr verlangte.
Es gab nur eine Möglichkeit, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
Sie fuhr herum und sah Jennings in die Augen. »Also gut, ich mache es. Aber sobald ich fertig bin, will ich nichts mehr damit zu tun haben.«
»Einverstanden.« Jennings lächelte. »Welch eine Erleichterung.«
Dann wurde sein Ton geschäftsmäßig. »Brauchen Sie irgendetwas?
Können wir irgendetwas für Sie tun?«
»Sorgen Sie dafür, dass meinem Kind und meiner Mutter nichts zustößt. Und tun Sie es so unauffällig wie möglich. Ich möchte nicht, dass sie Angst haben müssen.«
»Kein Problem.«
»Wollen wir’s hoffen.«
»Ich werde ein paar FBI-Agenten von New Orleans herschicken, zum Schutz für Sie und – «
»Nein«, fiel Galen ihm ins Wort. »Ich habe Quinn gestattet, Ihnen zu verraten, wo sich mein kleiner Unterschlupf befindet, weil Sie garantiert haben, dass diese Sache vertraulich behandelt wird. Ich möchte nicht, dass noch jemand davon erfährt. Quinn und ich werden hier schon für die nötige Sicherheit sorgen.«
Jennings schaute Eve an. »Vertrauen Sie den beiden?«
Sie nickte.
»Nun, falls Sie Ihre Meinung ändern, lassen Sie es mich wissen.«
Jennings wandte sich zum Gehen. »Ich werde mit Ihnen in Verbindung bleiben. Vielen Dank, Ms Duncan.«
»Danken Sie mir nicht. Seien Sie einfach zur Stelle, sobald ich meine Arbeit beendet habe.«
Er lächelte. »Geben Sie mir Bescheid, und ich werde da sein.«
Als die Tür sich hinter Jennings schloss, drehte Eve sich zu Joe um. »Keine Einwände?«
Er schüttelte den Kopf. »Mir gefällt die Sache nicht, aber ich weiß, dass es keinen Zweck hat, mit dir zu streiten, wenn du dich einmal entschieden hast. Ich werde im Revier anrufen und meine Kollegen
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