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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wissen lassen, dass demnächst ein paar FBI-Agenten auftauchen werden. Sie werden nicht gerade erfreut sein.«
    »Soll ich Victor und Ihre Geräte in die Spülküche bringen?«, fragte Galen.
    »Ja, bitte, am besten jetzt gleich. Wenn ich diese verdammte Rekonstruktion schon zu Ende führen soll, will ich so bald wie möglich damit anfangen.«
    »Klar doch«, sagte Joe. »Gib’s ruhig zu, du bist froh, dass du einen Aufschub bekommen hast. Du kannst es ja gar nicht erwarten, dich wieder mit Victor zu befassen.«
    Er hatte Recht. Es kribbelte sie in den Fingern, und Ungeduld hatte sie gepackt. »Das bedeutet aber nicht, dass ich es nicht schnell hinter mich bringen will.«
    »Daran zweifle ich nicht. Du wirst wahrscheinlich von jetzt an Tag und Nacht arbeiten. Aber das ist ja nichts Neues.«
    »Diesmal ist es anders.«
    »Es ist jedes Mal anders.« Er lächelte. »Los, mach dich an die Arbeit. Ich werde dir den Rücken frei halten.«
    »Du brauchst nicht zu – «
    Er war schon weg.

Elf

    »Wo ist Eve?«, erkundigte Joe sich bei Galen, als er am nächsten Morgen um zehn nach unten kam.
    »Sie haben das Frühstück verpasst«, sagte Galen. »Aber Ihre  Abwesenheit hat die Atmosphäre wesentlich aufgelockert. «
    »Ich habe mit dem Revier telefoniert. Außerdem hatte ich nicht die geringste Lust, mir schon wieder so eine Zirkusvorstellung zuzumuten, wie Sie sie vorgestern Abend zum Besten gegeben haben.«
    Dann fragte er noch einmal: »Wo ist Eve?«
    »Unten. Sie arbeitet.« Galen betrachtete die Mappe, die Joe in der Hand hielt. »Das Phantombild?«
    »Ja. Die Leute beim FBI gehen ihre Datenbank durch und wollen mir zum Vergleich ein Foto von Hebert schicken, aber es ist noch nicht gekommen. Vorerst müssen wir uns hiermit begnügen.« Joe war bereits auf der Treppe, die nach unten zur Spülküche führte.
    »Ich komme mit.«
    Joe antwortete nicht. Am Fuß der Treppe zögerte er kurz. Eve stand am Fenster und arbeitete an Victor, die Sonne schien auf ihr rotbraunes Haar und ihr konzentriertes Gesicht. Wie oft hatte er sie so arbeiten sehen…
    Sie blickte auf und zuckte zusammen.
    Verdammt. Er riss sich zusammen und ging auf sie zu. »Ich brauche deine Hilfe, Eve.«
    »Nennst du das im Hintergrund bleiben, Joe?«, fragte Eve.
    »Ich habe dich beim Frühstück mit meiner Anwesenheit ver schont. Sobald ich deine Antwort habe, verschwinde ich wieder. Ich habe meine Kollegen gebeten herauszufinden, ob es eine Akte über Hebert gibt.« Er nahm das Phantombild aus der Mappe. »Hast du diesen Mann jemals gesehen?«
    Sie nahm die Zeichnung und betrachtete sie stirnrunzelnd. »Irgendetwas an dem Gesicht kommt mir bekannt vor… Ist das Hebert?
    Galen, kommen Sie mal.«
    »Was ist – « Galen brach ab und pfiff durch die Zähne. »Rick.«
    Eve schaute ihn entgeistert an. »Was?«
    »Stellen Sie sich ihn mit blonden Haaren vor.« Galen zeigte auf die schmalen Wangen. »Vollere Wangen. Nett, adrett.«
    »Der Mann, der dir in der Kirche geholfen hat?«, fragte Joe.
    O Gott, Galen hatte Recht. Eve nickte. »Rick Vadim. Nur dass seine Haare nicht dunkel waren, sondern hellbraun. Und seine Wangen waren ein bisschen voller, irgendwie… rosig.«
    »Ein schmaler Typ?«
    »Ja, aber er wirkte sehr durchtrainiert, sodass es kaum auffiel.«
    »Für Leute, die in Heberts Branche tätig sind, gehört Tarnung zur Tagesordnung.« Galen betrachtete die Zeichnung. »Und in diesem Fall brauchte er nur ein bisschen Haarfärbemittel, etwas Rouge und zwei Wangenpolster.«
    »Er wirkte beinahe jungenhaft«, sagte Eve. »Und er war sehr reizend und hilfsbereit.«
    »Reizend!« Joe funkelte Galen wütend an und bemerkte sarkas tisch: »Da waren Sie ja wieder mal äußerst scharfsinnig, Galen.«
    Galen runzelte die Stirn. »Gewöhnlich kann ich mich auf meinen Instinkt verlassen. Ich hätte schwören können, dass er nicht die Absicht hatte, ihr etwas anzutun.«
    »Aber warum glaubte er wohl, er müsse sich verkleiden? Bist du dir sicher, dass du ihn noch nie zuvor gesehen hattest?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass ich – « Eve brach ab. »Der Mann, der mich ins Krankenhaus gebracht hat. Ich habe ihn nicht richtig gesehen. Es war ziemlich dunkel, und ich war halb weggetreten, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr kommt es mir so vor, als müsste er es gewesen sein.« Sie presste die Lippen zusammen. »Ist das der Mann, der Capel ermordet hat und mir diesen Bericht geschickt hat?«
    Joe nickte. »Das ist sein Phantombild.«
    »Dieser

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