Knochenfunde
Test mit der Videoüberlagerung und die endgültigen letzten Vergleiche hätte ich noch durchführen müssen.«
»Das wird das FBI schon machen.«
»Aber Victor gehörte mir.«
»Du hättest ihn Jennings nicht geben müssen«, sagte Joe. »Ich hätte dich unterstützt.«
»Ja, du hättest ihnen allen die Stirn geboten und wahrscheinlich deinen Job verloren.«
»Kann sein.«
»Und du hängst an deinem verdammten Job.«
»Aber er steht bei mir nicht an oberster Stelle. Soll ich dir sagen, was mir das Wichtigste ist?«
»Nein«, erwiderte sie mit zitternder Stimme.
»Dachte ich’s mir.« Er ging die Treppe hinunter. »Dann werde ich jetzt zu Galen gehen und ihm berichten, was vorgefallen ist.«
»Tut mir Leid, Eve«, sagte Nathan. »Ich habe versucht, Ihnen zu helfen.«
»Ich weiß. Sie hätten den Mund halten sollen. Jennings war vielleicht jetzt zu sehr damit beschäftigt, um über das nachzudenken, was Joe gesagt hat, aber später wird er sich vielleicht daran erinnern, dass Sie hier waren.«
»Na und? Das bringt mich schon nicht um.« Er grinste. »Ich hoffe es zumindest.«
Eve lief ein kalten Schauer über den Rücken.
»War nur ein Scherz.«
»Klar.« Sie nickte und ging zurück ins Haus.
Fünfzehn
Jennings winkte den Streifenwagen vorbei und hielt am Straßenrand.
Dann rief er Robert Rusk in Washington an. »Ich habe ihn, Sir. Es war nicht angenehm. Die Frau ist mir sympathisch. Wenn wir ihr noch einen Tag Zeit gelassen hätten, wäre sie wahrscheinlich bereit gewesen, uns den Schädel freiwillig zu übergeben.«
»Sie hatten keine Zeit für Diplomatie«, entgegnete Rusk. »Wir müssen wissen, ob das Harold Bendy ist. Sie haben die Fotos?«
»Sicher.« Jennings schaltete die Innenbeleuchtung des Wagens ein und legte die drei Fotos auf den Beifahrersitz. Dann öffnete er den Lederkoffer und nahm den Schädel vorsichtig heraus. »Ich mache gerade den Vergleich.«
»Und?«
Nachdem er zuerst die Gesichtszüge des Schädels und anschlie ßend die Fotos eingehend betrachtet hatte, pfiff er anerkennend durch die Zähne. »Die Duncan ist verdammt gut.«
»Ist es Bently?«
»Kein Zweifel.« Jennings schaute wieder auf den Schädel. »Es ist eindeutig Harold Bently.«
»Sind Sie sicher?«
»Ja.«
»Gut.«
»Soll ich den Schädel sofort ins Büro bringen? Außerdem muss ich mit Ihnen über Boca Raton reden. Ich habe möglicherweise herausgefunden – «
Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden.
Eve hörte die Explosion als Erste.
Sie eilte auf die Veranda.
»Was zum Teufel war das?« Nathan lief die Verandastufen hin unter.
Der Nachthimmel leuchtete rot glühend.
»Ich weiß nicht, was – « Entsetzt starrte Eve auf die brennenden Kiefern am Horizont. Sie rannte die Stufen hinunter und den Weg entlang, dicht gefolgt von Nathan.
»Los, komm, wir nehmen den Wagen.« Joe war plötzlich neben ihr, nahm sie am Arm und zog sie in Richtung Jeep. »Ich glaube, es ist auf der Straße. Aber es muss ein paar Kilometer weit entfernt sein.«
Eve und Nathan sprangen in den Jeep, und Joe trat das Gaspedal durch.
»Was mag da passiert sein?«, fragte Eve, als sie die Straße entlangrasten.
Joe antwortete nicht.
Am Himmel war immer noch das unheilvolle rote Leuchten zu sehen.
Feuer.
Aber wodurch war es verursacht worden?
Als sie um eine Kurve fuhren, sah sie dichte schwarze Rauch schwaden und ein flammendes Inferno. Anfangs konnte sie nicht erkennen, was sich im Zentrum des Feuers befand.
Joe holte tief Luft und hielt an. »Verdammt.«
Ein Auto, oder zumindest Teile davon.
»Mein Gott.« Nathan sprang aus dem Jeep.
Eves Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Jennings?«
Joe nickte. »Ich vermute es.«
»Kann es sein, dass er noch lebt?«
Sie wusste die Antwort, bevor Joe sie aussprach. »Keine Chance.
Das muss eine Mordssprengladung gewesen sein. Selbst von dem Wagen ist ja kaum noch etwas übrig.«
»Eine Sprengladung? Wie denn?«
»Es kann Tage dauern, bis die Spurensicherung darauf eine Antwort hat. Irgendjemand wollte ganz sichergehen, dass hier nichts mehr übrig bleibt.«
»Hebert«, sagte Eve benommen. »Der scheint sich mit Spreng stoff verdammt gut auszukennen. Sandras Wohnung – «
»Ich mache, dass ich hier wegkomme.« Galen kam auf sie zuge rannt. »Mein Mann an der Landstraße hat angerufen und gesagt, dass der Streifenwagen auf dem Weg hierher zurück ist. Sie müssen die Explosion gehört haben.«
»Ich werde mit ihnen reden«, sagte Joe.
»Alles klar. Doch das wird
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