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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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war, als sie am frühen Abend mit Nathan auf der Veranda gesprochen hatte. »Seien Sie auch auf der Hut.«
    »Das bin ich immer.« Er trank seinen Kaffee aus. »Wenn ich den Pulitzerpreis kriegen will, muss ich überleben.« Er ging in Richtung Haustür. »Los, kommen Sie, Galen. Setzen Sie Ihren Arsch in Bewegung und bringen Sie mich zum Flughafen.«

Sechzehn

    Louisiana State University
    11.45 Uhr
    25. Oktober

    »Diese Erde stammt aus Terrebonne.« Professor Gerald Cassidy rückte seine Brille zurecht und blickte auf. »Darauf würde ich wetten«, sagte er zu Eve und Joe.
    »Sie haben das Zeug noch nicht mal untersucht«, entgegnete Joe.
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Ich werde die Probe ins Labor bringen und ein paar Tests durchführen lassen, aber ich habe das schon einmal gesehen. Sehr außergewöhnlich. Ich habe meine Doktorarbeit über diese Gegend geschrieben.«
    Und das konnte nicht sehr lange her sein, dachte Eve. Cassidy wirkte keinen Tag älter als fünfundzwanzig. »Was ist daran außergewöhnlich?«
    »Hohe Kalziumkonzentration.« Cassidy deutete auf die winzigen weißen Splitter, die in der Erde enthalten waren. »Muscheln. Vor mehreren hundert Jahren stand das Gebiet unter Wasser, und es gab überall Muscheln.« Er runzelte die Stirn. »Aber in den Bodenproben, die ich entnommen habe, bin ich noch nie auf einen so hohen Anteil an Muschelsplittern gestoßen. Würde mich interessieren, wo die Stelle sich befindet…«
    »Wir müssen ganz sicher sein, dass Terrebonne der richtige Ort ist, um mit unserer Suche zu beginnen«, sagte Joe. »Würden Sie die Probe untersuchen?«
    Cassidy zuckte die Achseln. »Selbstverständlich. Kommen Sie  heute Nachmittag wieder.« Er schaute sie an. »Warum wollen Sie das eigentlich so genau wissen? Wonach suchen Sie?«
    Eve zögerte. »Nach einem Grab.«
    Cassidy verzog das Gesicht. »Na dann, viel Glück. Da gibt’s nur Sumpfland. Hunderte von Fluss- und Bachläufen. Und die Leute dort sind auch nicht allzu gesprächig. Sie mögen keine Fremden. Ich habe Monate gebraucht, um das Material für meine Doktorarbeit zusammenzubekommen.«
    »Aber Sie müssen doch einige Kontakte geknüpft haben. Wäre es möglich, dass Sie uns mit jemandem bekannt machen, der uns vielleicht genauer sagen kann, wo man diese Art von Erde findet?«
    »Jacques Dufour. Wenn er Geld braucht und bereit ist, sich zur Verfügung zu stellen. Er kennt die Sümpfe jedenfalls besser als jeder andere, dessen Dienste ich in Anspruch genommen habe. Ich gebe Ihnen seine Telefonnummer in Houma.« Er öffnete eine Schublade an seinem Schreibtisch, nahm ein ledergebundenes Adressbuch heraus und blätterte darin. »Ich würde Ihnen raten, ihm nicht zu sagen, wer Ihnen den Tipp gegeben hat. Er hat mich deutlich seine Verachtung spüren lassen.«
    »Warum?«
    »Ich war vierundzwanzig, ein Bücherwurm und kein Einheimi scher. Lauter Sünden in seinen Augen.« Er musterte Joe. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie keine Probleme mit ihm haben werden.«
    »Bestimmt nicht.«
    Eve notierte sich die Telefonnummer und stand auf. »Wann werden Sie die Ergebnisse haben?«
    »Etwa gegen vier Uhr heute Nachmittag. Werden Sie noch ein mal herkommen?«
    Sie schüttelte den Kopf und ging in Richtung Tür. »Joe wird Ihnen unsere Handynummer geben. Wir brechen sofort nach Houma  auf.«
    »Sie fahren nach Terrebonne«, sagte Melton, als Hebert sich am Telefon meldete. »Sie suchen nach dem Grab. Herrgott noch mal, kann man eigentlich irgendetwas noch schlimmer vermasseln?«
    Hebert unterdrückte seine Wut. »Sie werden nichts finden. «
    »Da bin ich mir nicht so sicher. In dieser Sache haben Sie bisher auf der ganzen Linie versagt.«
    »Diesmal wird garantiert nichts schief gehen. Ich kenne die  Sümpfe und die Leute, die dort leben. Etienne und ich sind in der Gegend aufgewachsen.«
    »Hören Sie mir gut zu. Ich möchte nicht, dass irgendetwas unsere Pläne durchkreuzt. Räumen Sie die beiden schnell und diskret aus dem Weg und dann sehen Sie zu, dass Sie nach Boca Raton kommen. Verdammt, ich kann es nicht fassen, wie Sie es fertig bringen, alles auf den letzten Drücker zu organisieren. Sind Sie sicher, dass da unten alles nach Plan läuft?«
    »Es läuft alles genau nach Plan. Ich nehme an, Ihr Informant hat Ihnen das mitgeteilt.«
    »Ja, heute Morgen stand eine Anzeige in der Zeitung. Wie sieht es mit der Sicherheit aus?«
    »Alles geregelt. Sobald ich hier fertig bin, fliege ich zurück und nehme

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