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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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runterrattern wollte.
    »… sondern hatten auch den Tod von zwei Ihrer Kollegen zur Folge.«
    Offensichtlich wollte er. Carter schaute zu Del hinüber. Er hatte seinem Freund nie die ganze Geschichte erzählt, doch jetzt wünschte er, er hätte es getan. Dabei hatte er nur versucht, wenn auch ohne großen Erfolg, die ganze Geschichte aus seiner Erinnerung zu verbannen.
    »Jetzt sieht es aus, als probierten Sie schon wieder Ihre alten Tricks, doch das werde ich in meinem Museum nicht zulassen.«
    Seit wann, dachte Carter, war das Page sein Museum?
    »Ich will, dass diese … dieses Exemplar morgen früh gleich als Erstes entfernt wird. Diese Native Americans mit ihrem NAGPRA-Gesetz überschütten mich schon mit offiziellen Anfragen und Drohungen, uns die staatlichen Zuschüsse kürzen zu lassen. Ihnen frische Munition zu liefern, ist das Letzte, was ich will.« Er warf einen letzten Blick auf die Überreste. Der größte Teil davon war immer noch unter der Gipsschicht verborgen, die das Fossil während der Bergung und des Transports ins Labor geschützt hatte. Dann machte er auf dem Absatz kehrt. »Das Museum schließt um achtzehn Uhr«, sagte er auf dem Weg zur Tür. »Der einzige Mensch, der sich danach noch hier aufhalten darf, ist der Nachtwächter.«
    Die selbstschließende Tür bewegte sich langsam und fiel hinter ihm ins Schloss. Carter und Del waren allein in dem jetzt hell erleuchteten Labor. Carter wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Zwei?«, sagte Del schließlich. »Von deinem Freund Joe Russo wusste ich, aber da ist noch einer gestorben?«
    »Joe starb im Krankenhaus an den Verbrennungen«, sagte Carter. »Ein junger Assistenzprofessor, Bill Mitchell, kam direkt am Unglücksort um.«
    »War er derjenige, der den Laser eingeschaltet hatte?«
    »Ja.«
    »Ohne etwas von den Gas-Einschlüssen im Felsen zu wissen?«
    »Er sollte eigentlich überhaupt nichts von dem Projekt wissen. Er sollte überhaupt nicht dort sein.«
    »Und wo warst du?« Del hatte es nicht so gemeint, aber es klang wie eine Anklage.
    »Oben im Norden. Im Haus von Freunden, übers Wochenende.«
    Del wippte auf den Zehenspitzen, als wäge er die Informationen ab. Schließlich sagte er: »Hört sich an, als wäre da einiges ziemlich in die Hose gegangen.«
    Carter konnte es nicht leugnen.
    »Aber es war nicht dein Fehler. Du warst ja nicht einmal dabei.« Genau das hatte Beth schon tausendmal versucht, ihm klarzumachen, und er selbst hatte ebenso oft versucht, sich das einzureden. Doch es half nichts. Bis an sein Lebensende würde diese Katastrophe auf ihm lasten, und er würde immer den Tod seines Freundes Joe Russo betrauern.
    »Also«, sagte Del und zeigte auf den La-Brea-Mann, »was willst du mit unserem Freund hier anfangen?«
    Carter war sich noch nicht sicher. Er könnte ein improvisiertes Labor im zweiten Kellergeschoss einrichten, aber die Vorbereitung würde einige Tage in Anspruch nehmen. Auf jeden Fall wollte er einen Teil des Funds auf der Stelle verschwinden lassen. Jetzt, wo er den geheimnisvollen Gegenstand aus der Hand des Mannes entfernt hatte, wollte er morgen als Erstes daran arbeiten. Und das konnte er ganz bestimmt nicht mehr hier drin machen.
    »Lass ihn uns einfach abdecken und hierlassen, bis mir etwas eingefallen ist.«
    Sie zogen die schwarze Plane über die Überreste und räumten den Arbeitsplatz auf. Während Del die Verlängerungsschnur um den Ghettoblaster wickelte, schlug Carter den Gegenstand in sein sauberes Taschentuch ein, das er dank Beth’ gutem Zureden immer dabeihatte. Beides zusammen schob er in die Seitentasche seiner Lederjacke. Obwohl das Ding viel schwerer war als gedacht, so schwer, dass es die Seite der Jacke nach unten zog, hoffte er, dass Del nichts auffallen würde.
    Auf dem Weg nach draußen blieb Carter plötzlich stehen und sagte: »Ich habe oben in meinem Büro etwas vergessen.«
    »Soll ich auf dich warten?«
    »Nein, fahr ruhig nach Hause auf deinen Balkon. Ich sehe dich dann morgen.«
    Der Nachtwächter, Hector, ließ Del raus und sagte zu Carter: »Mr Gunderson hat mir gesagt, dass Sie jetzt auch gehen sollen.« Er sagte es in einem entschuldigenden Ton, denn Carter und er waren immer gut miteinander ausgekommen. Als Del und er gestern Abend im Labor etwas gegessen hatten, hatte Carter Hector einen Big Mac und eine große Portion Pommes mitgebracht.
    »Ich muss nur noch mal kurz was nachschauen«, sagte Carter, und Hector machte ein zweifelndes Gesicht. »Im zweiten

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