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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Stange nahm, um Greer zu grüßen, grüßte Greer zurück. Himmel, dachte Greer, immerhin hatte man ihm nichts amputiert. Wie beschissen war das denn?
    »Wartest du auf das Laufband?«, fragte der Kerl und schob sich die Kopfhörer in den Nacken.
    »Nein«, sagte Greer. »Ich würde sowieso nicht länger als zwei Minuten auf dem verdammten Ding durchhalten.«
    »Tu ich auch nicht«, keuchte der Typ, »jedenfalls nicht mit diesem dämlichen Apparat hier. Aber verdammt, wenn man in ein normales Fitnessstudio geht, wollen alle wissen, was passiert ist.«
    Greer wusste genau, was er meinte. »Hier kümmert sich wenigstens keiner drum.«
    Der Typ nickte, setzte die Kopfhörer wieder auf und lief weiter.
    Indira schob Mariani hinüber zur Medikamentenausgabe und kam zu Greer zurück, die Hände tief in den Taschen ihres weißen Kittels vergraben. Er merkte, dass sie über alles Bescheid wusste.
    »Haben Sie noch Zeit, um heute mit mir zu arbeiten?«, fragte Greer und tat, als wäre alles in Ordnung.
    »Waren Sie schon oben wegen der Laboruntersuchungen?«, fragte sie.
    »Nächstes Mal«, sagte er.
    »Ich kann nicht, das wissen Sie doch. Von jetzt an muss der Arzt alle Behandlungen absegnen.«
    »Ich nehme an, Sie können mir nicht sagen, wer das alles losgetreten hat?« Er wusste es, aber es schadete nie, sein Wissen von unabhängiger Seite bestätigt zu bekommen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie, und sie sprach eindeutig die Wahrheit. »Doch selbst wenn ich es wüsste, dürfte ich es Ihnen nicht sagen.«
    »Ach ja? Dann erzähle ich Ihnen auch nicht, dass das mit dem Job stimmt.«
    »Ein Job?«, sagte sie. »Sie haben jetzt einen Job?«
    Entweder war sie eine bessere Lügnerin, als er gedacht hätte, oder sie hatte wirklich nichts davon gewusst. Eine andere Therapeutin rauschte mit einem einarmigen Veteranen im Schlepptau an ihnen vorbei. »Ich bin froh«, sagte Indira. »Es wird Ihnen guttun, wieder zu arbeiten.«
    Er wollte schon in die Tasche greifen, um ein Päckchen Zigaretten herauszuholen, als ihm einfiel, wo er war. »Klar, na ja, mal sehen, wie es so läuft. Aber das Geld stimmt, und ich denke, ich kann da eine Menge machen.« Es war komisch, aber er hatte festgestellt, dass er tatsächlich ernsthaft über al-Kallis Sicherheitserfordernisse nachdachte. Da er selbst ohne Probleme von Sadowski auf das Gelände geschmuggelt worden war, wusste er, wie unzureichend einige der gegenwärtigen Maßnahmen waren. Er wusste, dass die Mauern ganz einfach überwunden werden konnten, wusste, wo die Bewegungsmelder saßen und welche Bereiche sie nicht richtig erfassten. Es war, als hätte sein Verstand nur auf so eine Herausforderung gewartet, auf etwas, das über die Frage nach seinem nächsten Trip oder seinem nächsten Ausflug zum Blue Bayou hinausging. Natürlich wusste er, dass al-Kalli ein kaltblütiger Mörder war, immerhin hatte er ihn in voller Aktion erlebt. Doch zu seiner eigenen Überraschung wollte er ihm trotzdem beweisen, dass es klug gewesen war, Greer einzustellen.
    »Indira«, rief die andere Therapeutin laut, »ich könnte etwas Hilfe brauchen, wenn du frei bist.«
    »Ich komme gleich!«, erwiderte Indira.
    »Okay, Sie müssen los«, sagte Greer. »Aber ich komme wieder wegen dieser Tests.«
    »Tun Sie das, Captain«, sagte sie ernst.
    »Und dann können wir es vielleicht noch einmal versuchen.«
    »Ja, natürlich können wir dann einen neuen Behandlungstermin vereinbaren.«
    Das hatte er nicht gemeint. Ob sie das wohl wusste? Doch er entschied, es für dieses Mal dabei zu belassen. »Gut.«
    Als er am Tresen des Wachpostens vorbeikam, forderte der Mann ihn auf, sich abzumelden, doch Greer ging einfach weiter.
    »Captain Greer!«, rief der Wachmann ihm hinterher. »Sie müssen sich aus der Liste austragen, wenn Sie das Gebäude verlassen!«
    Ohne sich umzudrehen, hielt Greer den Mittelfinger der linken Hand hoch und ging weiter.
    Direkt vor der Tür blieb er stehen, um sich eine dringend benötigte Zigarette anzustecken. Und darüber nachzudenken, was er wegen dieser Sadowski-Geschichte unternehmen sollte. Vielleicht hätte er ihn nicht vom Pier schmeißen sollen, obwohl er bei der Erinnerung daran immer noch grinsen musste. Allein dieser Schrei, und dann der riesige Platscher wenige Sekunden später … besser konnte das Leben kaum noch werden.
    Die Sonne knallte auf den Parkplatz, und er war froh, dass er an seinem geheimen Schattenplatz an der Rückseite geparkt hatte. Und da er keine Zeit damit

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