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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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vergeudet hatte, sich therapieren oder testen zu lassen, hatte er noch ein, zwei Stunden Zeit, die er irgendwie totschlagen musste. Früher wäre er einfach mal kurz ins Blue Bayou gefahren oder zu diesem Parkplatz am Strand, von dem aus er Zeke beim Volleyballspielen zugesehen hatte. Er könnte langsam auf dem Fahrersitz high werden und sich entspannen. Doch stattdessen überlegte er jetzt ernsthaft, ob er nach Bel Air hochfahren sollte. Wie gut war eigentlich das hintere Tor gesichert, durch das Sadowski ihm damals die Flucht ermöglicht hatte? Er bereute, dass er ihm jemals von den Tieren da oben erzählt hatte. Informationen waren eine Waffe, und diese hatte er Sadowski selbst in die Hand gedrückt.
    Der Verkehrslärm auf der 405 war ein stetiges Rauschen, doch davon abgesehen war es hier ziemlich friedlich. Nur ein anderer Wagen parkte noch hier hinten, einer von diesen neuen Hummer H3s. Allein von dem Anblick hätte Greer kotzen können. Selbst in tausend Jahren würde er nie wieder einen Fuß in so ein Ding setzen. Und jetzt spielten diese Zivilisten hier alle Soldat, wie dieser pferdeärschige Kraftprotz, auch bekannt als Governator, und fuhren mit Autos durch Beverley Hills und Palisades, die wahrscheinlich besser gepanzert waren als die Schrottkarren, mit denen er damals durch das wunderschöne Bagdad gefahren war. Einmal hatte er sogar einen Wagen mit aufgeklebten Einschusslöchern an der hinteren Stoßstange gesehen. Damals hatte er sich gerade noch beherrschen können, nicht unter den Fahrersitz nach seiner Beretta zu greifen, die er dort in einem aus dem Mülleimer seiner Mutter gefischten Weight-Watchers-Karton versteckt hatte, und ein paar echte Löcher in das verdammte Ding zu pusten.
    Als er sich seinem eigenen Schrotthaufen näherte, überlegte er, wie viel es wohl kosten würde, die Kiste neu lackieren zu lassen. Immerhin war er jetzt ein arbeitender Mann. Aus den Augenwinkeln stellte er fest, dass jemand in dem Hummer saß. Auf dem Fahrersitz, und möglicherweise auch auf dem Beifahrersitz. Die Fenster waren zu stark getönt und zu schmal, um das genau sagen zu können. Doch in Greers Hinterkopf schrillte es, eine kleine Alarmglocke, dieselbe, die ihn gewarnt hatte, in Mosul keine geschlossene Tür zu öffnen oder keinen Schritt von der Straße zu machen, nur um einen Hund zu befreien, der mitten im Nichts deutlich sichtbar an einem Pfosten festgebunden war. Auf diese Weise hatte Gaines, ein weichherziger schwarzer Sergeant, dran glauben müssen.
    Er trat seine Zigarette aus und ging auf seinen Mustang zu, während er den Hummer im Auge behielt. Der Geruch von Zigarettenrauch lag in der Luft, aber er stammte nicht von ihm. Woher kam er? Er warf einen Blick auf die Betonmauer, offensichtlich irgendeine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die etwa drei Meter vom Klinikgebäude entfernt an den Parkplatz grenzte. Stand jemand dahinter? Selbst wenn, er hatte bereits entschieden, dass er es bis zu seinem Wagen und dem Weight-Watchers-Karton schaffen würde, ehe irgendjemand ihn schnappen konnte.
    Er hatte den Schlüssel gerade ins Schloss gesteckt, als er hörte, wie die Türen des Hummer geöffnet wurden. Es folgten schnelle, schwere Schritte. Scheiße. Er drehte den Schlüssel zu schnell, und das rostige Schloss schnappte ein. Er drehte erneut, blickte auf und sah Tate und Florio, die beiden frischgebackenen Söhne der Freiheit, auf sich zustürzen. Tate trug ein enges schwarzes T-Shirt, Florio einen roten Jogginganzug, und beide hielten in den Händen etwas, das verdammt stark nach brandneuen Baseballschlägern aus Aluminium aussah.
    Er riss die Autotür auf, doch es war zu spät. Tate holte kurz aus, Greer duckte sich, und der Schläger zerschmetterte die vordere Seitenscheibe des Mustangs mit einer ohrenbetäubenden Explosion. Zum Glück waren die beiden so dämlich, dass sie ihn zusammen auf einer Seite angegriffen hatten. Greer rannte zur anderen Seite des Wagens und wartete, während sie sich neu sortierten.
    »Das ist wohl kaum das, was die Söhne der Freiheit die ganze Zeit geplant haben, oder?«, sagte Greer und holte keuchend Luft. Er wusste, dass er es niemals schaffen würde, zur Eingangstür des Krankenhauses zu sprinten oder den ganzen Weg zum Wilshire Boulevard. Sie würden ihn vorher einholen. Aber wie kam er jetzt an seine Waffe?
    »Geh hinten rum«, sagte Tate zu Florio. Dieser trottete schwerfällig auf die hintere Stoßstange zu, ohne Greer aus den Augen zu lassen.
    Greer blieb

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