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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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keine andere Wahl. Er riss die Beifahrertür auf, warf sich über die vordere Sitzbank und tastete unter dem Sitz nach seiner Beretta. Von seiner Position aus konnte Tate keinen Schlag landen. Polternd ließ er den Schläger auf den Beton fallen und packte Greer am Hemd, um ihn herauszuzerren. Greers Finger ertasteten den verdammten Karton, er konnte sogar das kalte Eisen des Abzugsbügels darin spüren. Er stützte sich mit einer Hand gegen die Lenkradunterseite, während er weiter blind herumtastete, um die Waffe hervorzuholen. Dann spürte er, wie Florio seine Knöchel packte und ihn zur anderen Seite herauszog.
    »Ich habe ihn«, schrie Tate wütend. »Lass verdammt nochmal los!«
    Florio grunzte und ließ los, während Tate mit beiden Händen Greers Haare packte und ihn aus dem Wagen zerrte, den Kopf zuerst und mit leeren Händen. Sobald sein Gesicht den Asphalt berührte, drehte Greer sich um. Tate zielte mit einem Fußtritt auf seine Rippen, doch Greer schaffte es, seinen Fuß festzuhalten und ihn zurückzustoßen. Tate taumelte gegen die Seite des Autos, ging jedoch nicht zu Boden. Florio kam bereits auf ihre Seite gerannt. Greer krabbelte rückwärts wie ein Krebs und fand sich gerade damit ab, dass er wohl nicht lebend aus dieser Sache herauskommen würde, als er irgendwo hinter sich eine Stimme sagen hörte: »Was ist denn hier los?«
    Greer krabbelte weiter in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, während Tate und Florio so behämmert aussahen wie die dämlichen Ochsen, die sie waren. Erneut nahm Greer den Zigarettenrauch wahr.
    »Der Sicherheitsdienst ist bereits alarmiert«, sagte der Mann. »Niemand rührt auch nur einen Finger.«
    Tate und Florio sahen sich an. Tate sagte: »Scheiße!«, und die beiden machten sich in Richtung Hummer aus dem Staub.
    »Ich sagte, rühren Sie sich nicht!«, sagte der Mann. Greer konnte seinen Kopf ein Stückchen drehen und stellte fest, dass es dieser Arzt, Dr. Foster war. Den er in Verdacht gehabt hatte, ein heimlicher Raucher zu sein. Doch jetzt hielt er ein Handy in der Hand, keine Zigarette.
    Der Hummer startete dröhnend, fuhr glatt über die Betonmauer, die den Parkplatz begrenzte, und rumpelte auf die Ausfahrt zum Wilshire Boulevard zu. Ein einfahrender Van musste zur Seite ausweichen, um nicht gerammt zu werden, und hupte laut. Greer holte tief Luft und rappelte sich mühsam auf. Sein linkes Bein brannte wie Feuer.
    »Captain Greer?«, sagte Foster. Seine Stimme klang etwas unsicher, als er näher kam.
    Greer berührte seine Wange. Er hatte eine blutige Schramme, aber keine ernsthafte Verletzung davongetragen.
    »Was war hier los?«
    »Was glauben Sie denn?«, sagte Greer. »Wo ist der Sicherheitsdienst, den Sie gerufen haben?«
    »Habe ich gar nicht, tut mir leid«, sagte Foster und öffnete seine Hand, um zu zeigen, dass er gar kein Handy hatte. Sondern ein Transistorradio.
    Greer hörte ein Hupkonzert, als der Hummer sich in den fließenden Verkehr drängelte und Richtung Sepulveda verschwand.
    Greer musste lachen. Himmel, das war knapp gewesen, und das hatte er allein diesem Doc zu verdanken. Sein Timing hätte nicht besser sein können.
    »Kennen Sie diese Männer?«
    »Ja, aber es sind nicht gerade Freunde von mir.«
    Foster sagte zunächst nichts, dann lachte er nervös. »Das glaube ich auch nicht.«
    Greer griff in seine Hemdtasche und holte ein Päckchen Marlboro heraus. Er steckte sich eine in den Mund, dann hielt er die Packung Foster hin. »Nehmen Sie. Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.«
    Fosters Hände zitterten immer noch leicht, als er eine Zigarette nahm, seinerseits eine Packung Streichhölzer aus der Tasche holte und ihnen beiden Feuer gab. »Sie wissen, dass das nicht gut für die Gesundheit ist«, sagte er, als könnte er es sich einfach nicht verkneifen.
    Sie inhalierten beide tief, und starrten auf die Autos, die gleich einem Fluss am anderen Ende des Parkplatzes vorbeiströmten. Ob es ihm gefiel oder nicht, Greer hatte das Gefühl, dem Kerl jetzt etwas schuldig zu sein. Eines Tages, wenn er clean war, würde er vorbeikommen und seine Blut- und Urinprobe abgeben. Wann immer das sein mochte.

33. Kapitel
    Falls Carter gehofft hatte, dass seine häufige Abwesenheit niemandem auffallen würde, musste er schon bald feststellen, dass er sich schwer getäuscht hatte. Als er eines Nachmittags spät in seinem Büro vorbeischaute, entdeckte er einen Stapel Zettel mit Notizen über die eingegangenen Anrufe, die er in der

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