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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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wenn er sich nicht irrte, war das Tate, der da auf dem Fahrersitz hockte und unter dem Lenkrad herumfummelte … und unverkennbar versuchte, den Motor kurzzuschließen.
    Sadowski schob seinen Rucksack höher und stapfte zum Wagen hinüber. Obwohl die Tür offen stand, hörte Tate ihn nicht kommen und sah erst unter dem Armaturenbrett auf, als Sadowski die Autoschlüssel schüttelte und sagte: »Ich sollte dich hierlassen, damit du verbrennst.«
    »Stan!«, brach Tate in offenkundig gespielter Begeisterung aus, »du hast es geschafft! Das ist großartig – ich meine, ich habe mir echt Sorgen gemacht!«
    Sadowski packte ihn am Kragen und zerrte ihn aus dem Wagen. Er schleuderte seine Browning auf den Beifahrersitz, doch ehe er einstieg, schnüffelte er in der Luft. Der beißende Rauchgeruch zog bereits von dem trockenen Unterholz ein paar hundert Meter tiefer zu ihnen hoch. Er überprüfte die Uhrzeit. Die erste Brandbombe war exakt zur richtigen Zeit hochgegangen, doch die Flammen bewegten sich schneller, als er es geplant hatte. Er konnte sie bereits sehen, knisternd leckten orange Zungen am braunen Gras und rasten die Stämme der trockenen Bäume empor. Wie Feuerbälle gingen die Kronen der Eichen und Eukalyptusbäume in Flammen auf, erst ein Baum und dann der nächste, und ehe er auch nur den Explorer gestartet hatte, krachte ein riesiger brennender Ast drei Meter vor dem Auto auf die Straße.
    »Warte auf mich!«, brüllte Tate und rannte zur Beifahrerseite.
    Doch Sadowski setzte bereits zurück und hoffte, dass er noch genug Platz hatte, um den Ast zu umfahren.
    »Warte! Stan!«, schrie Tate erneut, seine Hände kratzten an der Seite des Wagens. »Lass mich nicht hier!«
    Das hätte er sich früher überlegen sollen, dachte Sadowski, bevor er seinen Baseballschläger weggeschmissen und ihn in diesem Höllenzoo alleingelassen hatte.
    Er wechselte den Gang und fuhr wieder vorwärts, doch Tate war direkt vor den Wagen gerannt und wedelte brüllend mit den Armen. Schwarze Rauchschwaden begannen über die Straße und die Steinmauer des Anwesens zu ziehen. Sadowski schüttelte den Kopf und winkte Tate aus dem Weg. Er hupte, doch Tate warf sich auf das Auto und klammerte sich an die Kühlerfigur, eine Freiheitsglocke, die Sadowski extra in Philadelphia bestellt hatte.
    Sadowski fuhr ein paar Meter. Tate hing immer noch am Auto, als plötzlich alles drunter und drüber ging und ein ganzer Baum auf die Kühlerhaube krachte. Die Windschutzscheibe zersplitterte, das Dach gab nach, und tausend wütende rote Funken schwirrten im Inneren herum wie Glühwürmchen. Jede Minute konnte der Benzintank explodieren.
    Die Tür war verzogen und klemmte. Sadowski musste sich drei Mal mit der Schulter dagegenstemmen, ehe er sie aufbekam. Er stürzte auf den Gehweg und rollte durch ein Gewirr aus brennenden Blättern und Zweigen. Er wusste nicht einmal, in welche Richtung er rannte, denn der Rauch war zu dicht, und er konnte kaum die Augen offen halten, doch er wusste, dass er vom Wagen wegmusste. Als die Explosion kam, riss sie ihn kopfüber von den Beinen. Er blieb liegen, wo er war. Unter ihm war Erdboden, kein Asphalt, so viel wusste er, doch ihm blieb keine Zeit, irgendeine Art Mulde oder Loch zu graben. Mit geschlossenen Augen kramte er die feuerfeste Schutzhülle aus dem Rucksack, fummelte sie auf, schob seine Füße in das eine Ende und zog den Rest über seinen Kopf. Mit angesengten Fingern zog der den Reißverschluss von innen zu. Wenn das Feuer schnell genug über ihn hinwegfegte und er genügend Luft bekam, dann würde er überleben. Wenn es herumtrödelte, dann würde er enden wie Tate, der mit Sicherheit inzwischen nichts als ein Haufen Asche auf der Straße war.

41. Kapitel
    Kaum hatte Carter die Tür der Limousine zugezogen, da wusste er, dass es kein gewöhnliches Auto war. Die Tür war schwerer und solider als jede andere Tür irgendeines anderen Autos, die er je in der Hand gehabt hatte. Sie schloss mit einem dumpfen Geräusch, als würde ein Banktresor verriegelt werden. Und als er sich das Armaturenbrett ansah, wurde sein Verdacht bestätigt. Es gab genügend Displays, Bildschirme und Anzeigen, um das Cockpit einer 747 damit auszustatten. Das war also das, was man einen gepanzerten Wagen nannte, vollkommen auf dem neuesten Stand der Technik und somit genau das Reisegefährt, das man von einem Mann wie Mohammed al-Kalli erwarten würde.
    Des verstorbenen Mohammed al-Kalli.
    So schnell wie möglich schob er diesen

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