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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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diese Strecke so schnell überwinden können? Carter drückte überall am Lenkrad herum, und die Hupe ging los, doch der Gorgon ließ sich nicht stören. Das Pferd wandte sich zur Flucht, die weiße Mähne blutüberströmt, doch mit einem Satz war der Gorgon auf seinem Rücken wie ein monsterhafter Reiter. Das Pferd brach, alle viere von sich gestreckt, mit zerschmetterten Beinen zusammen.
    Carter trat auf das Gaspedal und versuchte, um die Bestie herumzufahren, doch stattdessen erwischte er den hin- und herschlagenden Schwanz. Die Vorderreifen holperten über die fleischige Spitze, und der Gorgon schlug mit einer Klaue auf die Karosserie des Wagens. Die Krallen kreischten über das schwarze Metall, und mit einer schwungvollen Bewegung wandte er den Kopf von dem sterbenden Pferd ab, um wütend nach der hinteren Stoßstange zu schnappen.
    Das Torhaus befand sich direkt vor ihm, doch Carter sah keine Spur von Lee, dem Pförtner. Das Tor selbst war geschlossen, aber Carter zählte darauf, dass der Wagen die Sperre durchbrechen würde. Er drückte das Gaspedal ganz durch, lehnte sich mit ausgestreckten Armen im Sitz zurück, seine Hände hielten das Lenkrad fest umklammert, und er raste auf die Torflügel zu. Metall schepperte, blaue Funken stoben vom Schloss auf, und die Torflügel wurden aus den Angeln gerissen. Die Limousine landete mit quietschenden Reifen und einer halben Drehung draußen auf der Straße, bis Carter den Wagen wieder unter Kontrolle hatte und den Hügel hinunterraste.
    Keine Airbags, wunderte er sich. Dann ging ihm auf, dass ein gepanzertes Fahrzeug dafür konstruiert war, Barrieren zu durchbrechen. Ein Airbag würde den Fahrer nur außer Gefecht setzen. Al-Kallis Wagen war dafür gemacht, jeden Überfall zu vereiteln und trotzdem weiterhin zu funktionieren.
    Alles, was Carter sich jetzt von dem Wagen wünschte, war, dass er ihn sicher durch die zunehmend surreale Landschaft brachte. Von den feinen Wolken am Himmel ging ein leichtes Glühen aus, die Luft schmeckte bitter und ätzend, die Palmwedel hoch über ihm raschelten wie Pergament. Er wollte nur noch zu seiner Frau und seinem Kind. Die ganze Zeit über hatte er mit einem Auge die Straße vor sich im Blick, die Straße zurück in die Stadt, und mit dem anderen den Rückspiegel. Dreh dich nicht um, sagte ein Sprichwort, etwas könnte dich einholen. Er wusste, dass niemand jemals glauben würde, was er gerade hinter sich gelassen hatte. Darüber, was davon noch übrig sein würde, falls überhaupt, sobald das Feuer erst einmal darüber hinweggefegt war, mochte er kaum nachdenken.

42. Kapitel
    Er hatte sich noch nie etwas aus Gebeten gemacht. Wenn er an Gott dachte, sah er nur einen alten Knacker in den Wolken vor sich, bei dem er sich eines Tages vielleicht entschuldigen könnte, doch als er jetzt in seiner feuerfesten Schutzhülle lag und das Feuer wie ein Backofen um ihn herumtobte, betete Sadowski mit der ganzen aufrichtigen Hingabe eines mittelalterlichen Mönchs. Verzweifelt sog er den Sauerstoff innerhalb der Hülle ein und hielt jedes Mal den Atem so lange wie möglich an, doch er wusste immer noch nicht, ob er das Feuer überleben würde. Doch er musste an einer Stelle liegen, an der das Gras bereits abgebrannt war, und nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen oder Unterholz, denn das Feuer fegte auf der Suche nach neuer Nahrung zum Glück in raschen Wellen über ihn hinweg. Gott, dachte er, bitte lass mich nicht bei lebendigem Leib verbrennen. Bitte lass mich nicht hier sterben. Ich wollte Tate nicht wirklich da draußen sterben lassen, ich wollte ihn wieder in den Wagen lassen, ich schwör’s. Und ich wollte auch nicht auf Greer schießen, sosehr er es auch verdient hat. Die Leute, die ich im Irak umgebracht habe – na ja, da war Krieg, und außerdem waren das sowieso Moslems. Die glauben nicht an dich … oder sie glauben an irgendeine verrückte Version von dir, die nicht stimmt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Sünde ist, egal, wie man es betrachtet, jemanden zu töten, der zuerst versucht hat, einen zu töten .
    Überall um sich herum hörte er das brennende Unterholz knistern und hin und wieder einen Ast auf die Straße krachen. O Mann, diese Brandbomben, die Burt gebastelt hatte, waren echt erstklassige Arbeit – so erstklassig, dass es ihn jetzt beinahe seinen Arsch kostete. Er überlegte, ob die anderen Brandsätze wohl ebenso erfolgreich hochgegangen waren. Die Söhne der Freiheit hatten sie überall

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