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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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nicht, was er als Nächstes sagen sollte. »Eigentlich sollte niemand hier sein.«
    »Manchmal bleibe ich hier. Dr. Hugo weiß das.«
    Und dann schaltete sie das Nachttischlicht an, und Greer stand zwischen den beiden, mit einem Paar Gummihandschuhen, einem Müllsack in der einen und einer Taschenlampe in der anderen Hand. Es war nicht zu übersehen, was hier wirklich Sache war.
    »Du da«, sagte er und winkte dem Jungen, Brian, mit der Taschenlampe zu. »Auf den Boden! Leg dich auf den Bauch! Sofort!«
    Der Junge warf sich auf den Boden. »Und du«, sagte er zu Julia. »Leg dich wieder ins Bett!«
    »Bitte tun Sie uns nichts«, sagte sie sehr leise. Sie war vielleicht achtzehn Jahre alt und trug ein Footballtrikot.
    Der Hund jaulte erneut, rührte sich aber nicht aus seiner Ecke fort.
    Greer überlegte hastig. Er ließ den Müllsack fallen, stellte den Fuß auf Brians Taille und riss den Baumwollgürtel aus dem Bademantel. Dann ging er zum Bett rüber und befahl Julia, die Hände hinter dem Rücken zusammenzuhalten.
    »Bitte tun Sie uns nicht weh!«
    »Halt’s Maul!« Verdammte Scheiße. So ein verfluchter Mist. Dieser gottverdammte Sadowski.
    Er schlang den Gürtel ein paarmal um ihre Hände und verknotete ihn schließlich, wobei er die Taschenlampe auf das Bett legte.
    In diesem Moment sah Brian seine Chance gekommen. Der Junge war schnell, sprang auf und rannte zur Tür.
    Greer stürzte sich auf ihn, verfehlte ihn aber. Er erwischte nur einen Zipfel des flatternden Bademantels, der ihm gleich darauf wieder aus den Fingern gerissen wurde. Er schnappte sich die Taschenlampe und setzte ihm nach. Sein krankes Bein war vom ganzen Adrenalin regelrecht high. Der Junge kannte sich im Haus nicht besser aus als er und rannte an der Treppe vorbei, ehe er herumwirbelte und die Stufen hinunterstolperte. Greer war knapp hinter ihm.
    Am Fuß der Treppe machte der Junge einen Schwenk und rannte nicht zur Vordertür, sondern nach hinten, den Flur entlang, durch die Küche und in den Anbau. An der Terrassentür musste er stehen bleiben und am Türknauf herumfummeln, und gerade, als er die Tür aufbekommen hatte, erwischte Greer ihn am Kragen, schleuderte ihn herum und schlug ihm mit der schweren Taschenlampe mitten ins Gesicht.
    Der Junge taumelte rückwärts in den Garten, aber er fiel nicht. Überall an seinen Lippen war Blut. Er wich weiter zurück, zum Schwimmbecken, und Greer schlug erneut zu. Der Junge lief immer noch weiter.
    Zum Teufel, dachte Greer, wollte der denn gar nicht zusammenbrechen?
    Das Gras war glitschig, und der Junge geriet ins Rutschen. Greer sah seine Chance gekommen und schubste ihn auf den Pool zu. Kurz bevor er umkippte, schlug Greer erneut hart zu und erwischte ihn an der Wange.
    Mit einem lauten Platschen fiel der Junge ins Wasser. Keuchend stand Greer neben dem beleuchteten Pool und wartete. Der Junge trieb dahin, eine Wolke aus Blut sickerte ins Wasser. Greer wartete. War er tot? Oder tat er nur so? Das Blut begann sich im Wasser zu verteilen.
    Allmächtiger, musste er etwa noch in diesen verdammten Pool rein?
    Das Mädchen begann zu schreien, sogar hier draußen konnte er sie hören.
    Greer ging in die Knie, erwischte den Kragen des Bademantels und zog den Jungen zur Seite. Mit einem gewaltigen Ruck hievte er ihn auf den Rasen, wo er ihn liegenließ, hustend, aber am Leben. Angewidert streifte Greer die Gummihandschuhe ab, stopfte sie in seine Tasche und lief zurück zu seinem Wagen.
    Sadowski würde was erleben.
    Und sein Bein, das wusste er genau, würde ihm eine höllische Nacht bescheren.

5. Kapitel
    Beth untersuchte gerade ein uraltes Pergament durch ein Vergrößerungsglas und war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie das Klingeln des Telefons zuerst nicht hörte. Dass sie aus Versehen einen Stapel Berichte aus dem Restaurationslabor des Getty Center darauf abgelegt hatte, machte die Sache auch nicht besser.
    Als sie den Apparat schließlich ausgegraben hatte, nach dem fünften oder sechsten Klingeln, freute sie sich, als sie Carters Stimme hörte, bis er sagte: »Was machst du denn noch im Büro?«
    »Was meinst du?«
    »Solltest du nicht bei der Presse-Party sein?«
    Sie warf einen Blick auf die Wanduhr. Er hatte recht.
    »Ich wollte dir nur eine Nachricht hinterlassen«, sagte er.
    »Was für eine Nachricht?«
    »Dass ich noch auf dem Wilshire feststecke, es geht mal wieder nicht weiter. Du kannst ohne mich mit dem Trinken anfangen.«
    »Okay, mach ich«, sagte sie. »Aber du hast

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