Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
Vom Netzwerk:
Ecke herauszukommen.
    Er legte die Nackenstütze zurecht, schloss die Augen und blendete den restlichen Lärm im Raum aus, das Scheppern der Maschinen, das Gestöhne und Gefluche der anderen Veteranen, die ihre diversen therapeutischen Anwendungen über sich ergehen ließen. Er wollte nur noch schlafen und rief sich in Erinnerung, dass er Indira um neue Schlaftabletten anschnorren musste, ehe er ging. Wenn er bislang gedacht hatte, er hätte Probleme, so war das nichts im Vergleich zu dem, was seit jener Nacht auf dem Grundstück al-Kallis in seinem Kopf herumgeisterte.
    Sobald er die Augen schloss, sah er wieder diesen Typen, diesen Gefangenen, der in dem riesigen Tiergehege blutüberströmt um sein Leben rannte.
    Und das Ungeheuer, das Jagd auf ihn gemacht hatte und den schreienden Mann aus dem Baum gezerrt hatte.
    Jetzt wusste er, was in den leeren, zerstörten Käfigen im Irak gelebt hatte. Er wusste, was er an jenem Abend im Scheinwerferlicht gesehen hatte, als es Lopez erwischt hatte.
    Und er wusste jetzt, mit was für einem Kaliber von Mann er es zu tun hatte.
    Womit er allerdings immer noch nicht wusste, was er deswegen unternehmen sollte.
    Nachdem al-Kalli und Jakob die Anlage im Golfcart verlassen hatten, war Greer mit zitternden Knien aus seinem Versteck hinter ein paar Futterkisten geschlichen und zur Tür gestolpert. Er hatte versucht, nicht in die anderen Käfige zu blicken, die sich an der westlichen Wand der Halle aneinanderreihten. Er hatte bereits genug gesehen, doch gelegentlich hörte er ein Grunzen oder Knurren, und einmal war etwas an die Gitterstäbe gestürzt, und sein Speichel hatte Greers Hals getroffen wie heißes Öl. Er hatte keine Fernbedienung, wie die, mit der al-Kalli das Tor geöffnet hatte, doch nach ein paar panischen Sekunden hatte er die versteckte Konsole mit eingebautem Türöffner entdeckt.
    Sobald er draußen war, hatte er die Beine in die Hand genommen und war so schnell er konnte zum Hintereingang gerannt. Er brauchte nur der Lieferantenzufahrt zu folgen, die parallel zur Nordgrenze des Grundstücks verlief.
    Sadowski parkte Gott sei Dank auf der anderen Straßenseite an einer tief im Schatten liegenden Stelle. Greer schaute in beide Richtungen, um sicherzugehen, dass niemand kam, dann sprintete er zum Auto und sprang hinein, obwohl sein Bein wie Feuer brannte.
    »Du bist spät dran«, sagte Sadowski und fügte hinzu: »Und du schwitzt wie ein Schwein.«
    »Fahr einfach los, bloß weg hier.«
    Sadowski startete den Wagen. »Was hast du denn da für’n Zeug am Hals?«
    Greer tastete nach der Stelle, wo der Speichel ihn getroffen hatte. Der Schleim war zäh und klebrig, und als er seine Fingerspitzen betrachtete, stellte er fest, dass es auch noch hellgrün war.
    »Es stinkt.«
    »Halt einfach dein verdammtes Maul und fahr!«, schnauzte Greer.
    Sadowski kannte ihn gut genug, um zu gehorchen, obwohl er immer wieder in Greers Richtung blickte. Greer wusste, dass er nach irgendeinem Anzeichen von Beutegut suchte. Nach einem Hinweis, dass diese Nacht kein kompletter Reinfall gewesen war.
    Greer stand nicht der Sinn danach, seine Neugier zu stillen.
    Sie fuhren bis hinunter zum Sunset Boulevard, ehe Sadowski es wagte, das Schweigen zu brechen. »Also«, sagte er, als sie unter dem Bel-Air-Tor an der Ampel warteten, »was ist passiert?«
    Was passiert war? Greer wusste das selbst noch gar nicht so genau. Seine Augen konnten nicht glauben, was sie gesehen hatten, sein Verstand konnte es nicht begreifen, seine Hände hörten nicht auf zu zittern. Er hob den Arm und nahm die Silver-Bear-Security-Mütze ab, die sich von seinen verschwitzten Schläfen löste wie ein Klebestreifen, und schleuderte sie auf den Boden.
    »Hey, die muss ich zurückgeben.«
    Greer warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    Die Ampel sprang um, und Sadowski bog nach links ab. »Bist du ins Haus gekommen?«
    »Nein.«
    Verärgert schlug Sadowski auf das Lenkrad. »Hast du überhaupt irgendetwas mitgehen lassen?«
    »Das war nicht der Sinn der Sache.« Greer hatte ihm erzählt, dass es sich lediglich um eine Aufklärungsmission handelte, aber er wusste, dass Sadowski es nicht begriffen hatte. Vielleicht glaubte er, Greer wolle ihn auf diese Weise nur austricksen, indem er etwas Bargeld oder Schmuck einsackte und dann behauptete, er sei leer ausgegangen.
    »Und was hast du dann gemacht?«
    »Ich habe zugesehen, wie ein Typ von einem Ungeheuer aus deinen schlimmsten Albträumen aufgefressen wurde.«
    Sadowski

Weitere Kostenlose Bücher