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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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starrte ihn nur an und wusste nicht, was er davon halten sollte. »Ja, klar«, sagte er schließlich und sah wieder auf die Straße. »Und was hast du da oben wirklich gesehen?«
    Greer fragte sich, ob er sich überhaupt die Mühe machen sollte, es zu versuchen. Ob er jemals einem anderen Menschen, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, glaubhaft machen konnte, was er erlebt hatte. Er konnte es ja selbst kaum glauben.
    »Was ich wirklich dort gesehen habe«, wiederholte Greer bedächtig, »war ein Zoo wie bei The Twilight Zone .«
    »Ich liebe die Serie«, sagte Sadowski und bog links ab. »Ich habe sämtliche Staffeln auf DVD.«
    Greer gab es auf. Was für einen Sinn hatte es, Sadowski von etwas überzeugen zu wollen, das er niemals begreifen würde?
    »Macht es dir was aus, wenn wir am Blue Bayou anhalten?«, sagte Sadowski. »Ich muss mal kurz nach Ginger sehen.«
    Greer nickte zum Zeichen des Einverständnisses.
    »Du kannst mir erzählen, was wirklich los war, wenn wir da sind.«
    Doch Greer hatte bereits beschlossen, sein Erlebnis für sich zu behalten. Mittlerweise schien ihm der Gedanke an einen lärmigen Strip-Club mit vielen Leuten, nackten Mädchen und einer gut bestückten Bar eine sehr gute Idee zu sein.
    »Bis dahin solltest du besser auch die Silver-Bear-Jacke ausziehen.«
    Greer mühte sich ab, die Jacke von den Schultern und den Ärmeln zu bekommen.
    »Mann, ich hoffe, dass nichts von der Scheiße an deinem Hals auf die Jacke gekommen ist.«
    Greer hätte ihm zu gerne eine gelangt. Doch er hielt sich zurück und sagte kein Wort mehr, bis sie beim Club angekommen waren und er den ersten von mehreren doppelten Jack Daniels vor sich stehen hatte. Den ersten trank er, als wäre es Wasser.
    »Burt Pitt hat nach dir gefragt«, sagte Sadowski, als sie sich an einen kleinen Tisch in der Nähe des Laufstegs setzten. Ein Mädchen in Radlerhose und Rollschuhen tanzte oben ohne zur Musik von Avril Lavignes Skater Boy auf der Bühne herum.
    »Lass ihn fragen.«
    »Wir sind dicht dran«, vertraute Sadowski ihm an und beugte sich verschwörerisch vor, obwohl es unmöglich war, dass jemand sie belauschte. Angesichts der plärrenden Musik und der Tatsache, dass die Betrunkenen an den benachbarten Tischen komplett von dem Mädchen mit den Rollschuhen eingenommen waren, waren sie vollkommen ungestört.
    »Dicht dran an was?«
    »Ich kann dir das echt nicht sagen«, sagte Sadowski. »Nicht, solange du nicht mitmachst.«
    Greer kippte den Rest seines Drinks herunter und antwortete nicht, was Sadowski wahnsinnig machte. Ganz wie Greer es vorausgesehen hatte.
    »Also gut«, sagte Sadowski, »aber du musst versprechen, dass du kein Wort sagst, zu niemandem, denn wenn du das tust, bin ich dran, und das meine ich ernst. Ich bin ein toter Mann, wenn auch nur ein Wort davon durchsickert.«
    Greer wartete einfach ab.
    »Du weißt doch, dass ein Haufen Leute am vierten Juli ein Feuerwerk machen?«
    »Ja«, sagte Greer, »ich habe gerüchteweise davon gehört.«
    »Also, dieses Jahr werden in L. A. ein paar richtig große Knaller losgehen, wenn du weißt, was ich meine. Wir wollen richtig was in Gang setzen.«
    Greer sah ihn an, während er per Handzeichen eine weitere Runde bestellte. »Warum?«
    »Damit endlich jeder die Schnauze voll bekommt von dem, was in diesem Land abgeht, damit sie endlich ihre faulen Ärsche hochkriegen und uns helfen, was dagegen zu unternehmen. Bevor es zu spät ist.«
    Solchen vagen apokalyptischen Scheiß hatte Greer schon öfter von Sadowski gehört und blendete ihn auch dieses Mal aus. Zum Glück war das nächste Mädchen auf der Bühne seine Süße, Ginger Lee, und Sadowski war selbst schon bald in Bewunderung versunken.
    Was Greer erlaubte, erneut die Schrecken wiederzukäuen, die er an diesem Abend erlebt hatte. Noch ein paar Jack Daniels, und all das würde einen verqueren, surrealen Schimmer bekommen …
    Hinter seinem Kopf ging ein Wecker los, und Greer stellte fest, dass er auf der Behandlungsliege eingedöst war. Mit raschen Bewegungen entfernte Indira die Handtücher, die nicht länger heiß waren, und schmierte dann das Bein vom Unter- bis zum Oberschenkel mit einem Gleitmittel ein, damit der Ultraschallstab geschmeidiger über die Haut glitt. Das Ding sah aus wie die Vibratoren, die Greer in den Wohnungen seiner Exfreundinnen gesehen hatte, aber er brummte nicht so laut. Es war ziemlich still, und Greer brauchte nur auf dem Rücken zu liegen und Indira das Ding über die

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