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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Hand. »Keine Angst. Ich hab sie.«
    Als sie sah, dass ich nicht Tyne war, runzelte sie die Stirn. »Sie sind wie ein lästiger Ausschlag. Sie kommen einfach immer wieder.«
    »War das Horace Tyne?«
    »Was wollen Sie?«
    »Sie haben mir gesagt, Ihr Vater hat Ihnen und Ihrem Bruder Land hinterlassen.«
    »Kann mich nicht erinnern, dass ich das gesagt habe, aber was soll’s?«
    »Hat Annaliese auch Land gehört?«
    »Er hat’s gegen sein schlechtes Gewissen getan, weil wir ihm ansonsten scheißegal waren. Das ist meine Meinung, und die werde ich auch nicht ändern.«
    »Bitte überlegen Sie jetzt. Gehört Ihnen wirklich das Land oder nur die Mineral-Claims?«
    Snooks Stirnrunzeln wurden tiefer. »Wo ist da der Unterschied?«
    »Wo ist das Land?«
    »Soweit ich weiß, nicht hier in Yellowknife. Ein Grundstück in der Stadt wäre vielleicht was wert. Aber das ist ein Stück so weit draußen in der Tundra, dass niemand es kaufen wollte.«
    »Haben Sie versucht, es zu verkaufen?«
    »O ja.« Sie schnaubte. »Habe ich. Jetzt, wo mir die Urkunden komplett gehören, werd ich alles der Wohltätigkeit geben. Ich habe keine Lust mehr, für uns alle drei zu blechen. Annaliese und Daryl hatten ja nie einen Cent dafür übrig.«
    »Sie wollen den Besitz Horace Tyne stiften?«
    »Ja?« Snook klang, als wollte sie sich rechtfertigen. »Ich unterschreibe ein paar Papiere, und die Steuern oder Gebühren oder was immer ich bezahlt habe, gehen mich nichts mehr an.«
    »Für sein Reservat.«
    »Wenn die neue Mine aufmacht, haben die Karibus keinen Platz mehr, wo sie hinkönnen. Ihre Wanderrouten sind dann unterbrochen.«
    Eine kalte Faust umklammerte meine Eingeweide. »Welche neue Mine?«
    »Gahcho Kué.«
    Ich packte Snook bei den Oberarmen und schaute ihr tief in die Augen. Sie wurde starr, löste sich aber nicht aus meinem Griff.
    »Nellie, versprechen Sie mir, dass Sie nichts tun werden, bis ich wieder mit Ihnen gesprochen habe.«
    »Ich werde Ihnen gar nichts –«
    »Sie besitzen Mineral-Claims, kein Land. Die Claims könnten sehr viel Geld wert sein. Jemand will sie Ihnen abnehmen. Es kann sein, dass diese Person Daryl und Annaliese umgebracht hat.«
    Sie schaute mich an, als bräuchte ich dringend eine Dosis Prozac.
    »Wer?« Kaum hörbar.
    »Ich weiß es nicht. Aber wir werden es herausfinden.«
    Ich spürte einen misstrauischen Blick im Rücken, als ich zum Auto rannte.
    Im Camry drückte ich eine Nummer in meiner Kurzwahlliste.
    Komm schon. Komm schon.
    »Hey, Zuckerschnäuzchen. Bist du wieder in Charlotte?«
    »Pete, hör mir zu.«
    Zwanzig Jahre Ehe hatten meinen Ex für jede Nuance in meiner Stimme sensibilisiert. Er merkte die Anspannung sofort. »Was ist los?«
    »Du bist Anwalt. Du weißt doch, wie man sich über Körperschaften informiert, oder?«
    »Weiß ich.«
    »Auch in Kanada?«
    »Mäh wie.«
    »Sprich nie wieder französisch, Pete.«
    »Notiert.«
    »Wie lange würde das dauern?«
    »Was brauchst du?«
    »Nur die Namen der Eigentümer oder Vorsitzenden oder was immer das sind.«
    »Wahrscheinlich nicht lange.«
    »Du würdest es also tun?«
    »Du schuldest mir was, Honigkuchen.«
    »Ich backe dir eine große Tüte Plätzchen –«
    »Wie heißt die Körperschaft?«
    »Fast Moving.«
    » Oh l à là . Gefällt mir.«
    »Ist nicht so, wie du denkst.«
    »Weißt du, ob Fast Moving eine Partnerschaft, eine Körperschaft oder nur ein von einer Einzelperson angenommener Name ist?«
    »Nein.«
    »Das macht es schwierig. Weißt du, wo die registriert sind?«
    »Nein.«
    »Das macht es noch schwieriger.«
    »Fang mit Alberta an.«
    Ollie kam eben aus der Zentrale der G Division, als ich vorfuhr. Der Parkplatz war klein, und ich hätte ihn beinahe überfahren.
    Mit hoch erhobenen Händen kam er zur Fahrerseite des Camry. Ich ließ das Fenster herunter. »Entschuldigung.«
    »Langsam, Schwester, sonst muss ich dich aufschreiben.«
    »Du kannst mich nicht aufschreiben. Du bist hier nicht zuständig.«
    Ollie zielte mit einer Fingerpistole auf mich.
    »Habe dich seit Freitag nicht gesehen«, sagte ich.
    »Glaub mir.« Er drehte den Kopf zu dem Gebäude. »Ich wäre lieber bei dir als bei diesen Trotteln.«
    »Was ist los?«
    »Unka wird bald über Scarborough auspacken. Egal. War alles gelaufen, als sein Kumpel ihn an die Wand genagelt hat.«
    »Also hat Scar Castain umgebracht, und Unka Scar.«
    »Billige Methode, um das Viertel sauber zu kriegen, was?«
    »Was ist mit Ruben?«
    »Das will keiner getan haben.«
    »Ist

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