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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Schock, als sie die Fotos sah, war echt gewesen. Wie auch ihr Schmerz, als sie von dem Mord an Ruben hörte. Ich bezweifelte, dass sie den Mörder ihrer Schwester schützen würde.
    Und wenn der Mörder ihr eigener Bruder war?
    Wie auch immer. Für mich war die Jagd vorbei. Ich war auf Bitten der RCMP nach Yellowknife gekommen. Ollie hatte darauf bestanden, dass wir uns Ruben zum Ziel machten, und Ruben war jetzt tot. Ich würde höchstens irgendwann wieder hierherkommen, um im Prozess gegen ihren Mörder auszusagen.
    Würde es je so weit kommen? Würde man dem Mord an Ruben die Aufmerksamkeit schenken, die er verdiente? Glaubte die Polizei überhaupt, dass sie tot war? Glaubte sie, dass Ruben irgendwann schon wieder auftauchen würde? Und falls nicht, dass sie einfach nur irgendeine Nutte war, die sich aus dem Staub gemacht hatte?
    Ich schaute mich im Rückspiegel an. Mein Blick wirkte gequält. Ich war besessen davon gewesen, eine Frau zu finden, die ihre Babys ermordet hatte. Jetzt wusste ich, dass die Frau selbst ein Opfer war. Ein kindliches Opfer. Hatte sich meine Besessenheit jetzt darauf verlagert, ihren Mörder zu finden?
    Wenn Snook mit Scarborough recht hatte, wer hatte dann Ruben erschossen? Vielleicht Unka? Einer seiner Handlanger? Würde Rubens Leiche entsetzlich verstümmelt irgendwo auftauchen? Was für ein Motiv könnte Unka haben? Scar angreifen? Wusste Unka, dass Ruben mit Scar verwandt war?
    Vielleicht war Scar auf einem Feldzug, mit dem er zwei Dinge erreichen wollte – Rubens Tod rächen und Unkas Drogengeschäfte übernehmen.
    Jede Gedankenschleife kehrte zu demselben demütigenden Gedanken zurück. Meine Vergangenheit war mir nach Yellowknife gefolgt. Die Polizisten glaubten, ich wäre betrunken gewesen und hätte mir die Horrorgeschichte im Wald nur eingebildet. Ich war raus aus der Ermittlung.
    Hatte Ollie meinen Ruf sabotiert? Ryan mit Sicherheit nicht.
    Ich dachte an Ollies überhebliches Grinsen, als er mich vor dem Burger Express in Edmonton an die Brust gedrückt hatte. Sein Stirnrunzeln, als ich ihm im Hotel die Tür vor der Nase zugeknallt hatte.
    Ich dachte aber auch an Ollies Stimme, als er über seine Arbeit im Project KARE gesprochen hatte. Sein Mitgefühl für die Frauen, die in Alberta abgeschlachtet worden waren.
    Ruben hatte auf der Liste des Project KARE gestanden.
    Egal, was er über mich dachte – eine Kindfrau, die kaltblütig erschossen worden war, würde Ollie am Herzen liegen.
    Ich legte den Gang ein. Kies spritzte hoch, als ich die Ragged Ass entlangraste.
    Und beinahe einen Streifenwagen der RCMP auf die Hörner nahm.
    Ich bremste so heftig, dass mein frisch verschorftes Kinn gegen das Lenkrad knallte.
    Ollie sprang aus der Fahrerseite des Streifenwagens. Eine Gestalt, von der ich annahm, dass es Ryan war, blieb auf dem Beifahrersitz.
    Statisches Rauschen kam aus dem Funkgerät des Autos, als Ollie auf mich zurannte.
    Ich stieg ebenfalls aus.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst verdammt noch mal in deinem Zimmer bleiben!« Auf Ollies Stirn pochte eine Ader. Die Wangen waren rot.
    »Die Zornesröte passt gut zu deinen Haaren.«
    »Wir haben dich in der ganzen Stadt gesucht.«
    »Du hast mich gefunden.«
    »Du denkst wohl, du musst dich nicht an Regeln halten, was, Tempe?«
    »Ich schummle nie beim Scrabble.«
    Ollie stemmte beide Hände in die Hüften. »Was ist das nur mit euch? Braucht ihr immer irgendeinen Kick? Ist es das, was dich von der Flasche fernhält? Dass du Risiken eingehst?«
    Wenn ich verärgert bin, feuere ich gern intelligente Kommentare zurück. Wenn ich wütend bin, wirklich fuchsteufelswild, werde ich kalt wie ein Eisberg. »Du hattest kein Recht dazu, über meine Vergangenheit zu reden.«
    »Ist es das?«
    »Was?«
    »Vergangen?«
    »Frag Ryan, was passiert ist.«
    »Er hat mir von dem Scotch erzählt.«
    »Dann haben wir das geklärt.«
    »Aber nicht geklärt haben wir, warum du hier draußen bist, obwohl ich dir befohlen habe, in deinem Zimmer zu bleiben.«
    »Mir befohlen?« Durch zusammengebissene Zähne.
    »Soweit ich weiß, trägst du noch keine Marke.«
    Ich atmete einmal tief durch. Hörte, wie die Luft sich durch meine Nase bewegte. »Ich habe nur Nellie Snook darüber informiert, dass ihre Schwester tot ist.«
    »Dazu hattest du keine Befugnis.«
    Da hatte er allerdings recht.
    »Ich habe es gesehen, Ollie. Ich habe gesehen, wie ihr Hirn rausgespritzt und ihr Körper zu Boden gegangen ist.«
    Er starrte mich weiter an.
    »Du glaubst

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