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Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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unterteilt wurde. Die Linie trennte dutzende von Dreiecken in der oberen Hälfte von dutzenden von Kreisen in der unteren Hälfte ab. Nur wenige Symbole überquerten den metrischen Rubikon.
    »Ich berechne den Markschichtsanteil, indem ich die Markschichtsbreite durch die Haarbreite dividiere. Diese Grafik stellt diese Zahl, ausgedrückt als Prozentsatz, im Verhältnis zur einfachen Haarbreite, gemessen in Tausendstel Millimetern, dar. Wie Sie sehen, häufen sich mit wenigen Ausnahmen die Werte für Katzen oberhalb einer gewissen Schwelle, während die für Hunde darunter liegen.«
    »Was heißt, dass die Markschicht in Katzenhaaren breiter ist.«
    »Ja.« Er strahlte mich an, wie ein Lehrer, der sich über eine kluge Studentin freut. Dann deutete er auf eine Gruppe von Sternchen in dem Schwarm der Dreiecke oberhalb der Linie.
    »Diese Punkte stellen Werte für willkürlich ausgewählte Haare aus der Paraíso-Probe dar. Jedes reiht sich eindeutig bei den Katzen ein.«
    Minos suchte in der Mappe und zog einige Farbfotos hervor.
    »Aber Sie haben sich nach den Schuppen erkundigt, Detective. Ich wollte mir die Oberflächenstruktur genauer ansehen, also habe ich ein paar Haare aus der Paraíso-Probe ins Elektronenmikroskop gelegt.«
    Minos gab mir eine der Aufnahmen. Ich spürte, dass Galiano sich über meine Schulter beugte.
    »Das ist das Wurzelende eines Paraíso-Haares in vierhundertfacher Vergrößerung. Betrachten Sie die Oberfläche.«
    »Sieht aus wie ein Badezimmerboden.« Galiano.
    Minos zeigte ein anderes Foto. »Das ist weiter oben am Schaft.«
    »Blütenblätter.«
    »Gut, Detective.« Diesmal war Galiano das Ziel des stolzen Lächelns. »Was sie so anschaulich beschrieben haben, nennen wir Schuppenmusterverlauf. In diesem Fall verändert sich das Schuppenmuster von etwas, das wir unregelmäßiges Mosaik nennen, zu etwas, das wir Blütenblätter nennen.«
    Minos war, was wir einen Fachidioten nennen. Aber mit Haaren kannte der Mann sich aus.
    Foto Nummer drei. Die Schuppen sahen eher wabenförmig aus, die Ränder waren rauer.
    »Das ist die Haarspitze. Das Schuppenmuster ist, was wir ein regelmäßiges Mosaik nennen. Die Ränder sind ausgefranster.«
    »Inwiefern ist das relevant für Katzen und Hunde?« Galiano.
    »Hundehaare zeigen eine große Varianz im Schuppenmusterverlauf, aber dieser Verlauf kommt meiner Meinung nach ausschließlich bei Katzen vor.«
    »Die Haare auf der Jeans stammten also von einer Katze.« Galiano richtete sich auf.
    »Ja.«
    »Stammen sie alle von derselben Katze?«, fragte ich.
    »Ich habe nichts gesehen, was aufs Gegenteil hinweist.«
    »Was ist mit der Specter-Probe?«
    Minos blätterte in seiner Mappe.
    »Das ist Probe Nummer vier.« Er lächelte mich an. »Katze.«
    »Also alles Katzen.« Ich überlegte einen Augenblick. »Stimmt die Paraíso-Probe mit einer der anderen drei überein?«
    »Hier wird’s interessant.«
    Minos suchte sich ein anderes Blatt heraus und überflog den Text.
    »In Probe Nummer zwei war die durchschnittliche Länge der Haare größer als in den anderen drei Proben.« Er hob den Kopf. »Über fünf Zentimeter, was ziemlich lang ist.« Er richtete den Blick wieder auf den Bericht. »Außerdem gehörten die Haare überwiegend zur feineren Art.« Er hob wieder den Kopf. »Im Gegensatz zu grob.« Zurück zum Bericht. »Und die Oberflächenarchitektur jedes Haars zeigte eine Mischung aus glattrandigem regulärem Mosaik und glattrandigem Koronalschuppentyp.«
    Minos schloss die Mappe, ließ sich aber nicht zu einer Erklärung herab.
    »Was bedeutete das, Señor Minos?«, fragte ich.
    »Probe zwei stammt von einer anderen Katze als die anderen drei Proben. Meine Vermutung – und das ist nur eine Vermutung, die im Bericht nicht auftaucht – ist, dass Nummer zwei eine Perserkatze ist.«
    »Und die anderen Proben stammen nicht von Perserkatzen?«
    »Normale kurze Haare.«
    »Aber die Paraíso-Probe stimmt mit den anderen beiden Proben überein?«
    »Übereinstimmung, ja.«
    »Welche Beschriftung hatte Probe zwei?«
    Wieder schaute Minos in die Mappe.
    »Eduardo.«
    »Das wäre Buttercup.«
    »Perser?«, fragten Minos und ich gleichzeitig.
    Galiano nickte.
    »Buttercup war also nicht der Spender der Paraíso-Haare«, sagte ich.
    »Der Spender der Paraíso-Haare war keine Perserkatze«, korrigierte mich Minos.
    »Das schließt Buttercup aus. Was ist mit Gerardi- oder Specter-Katzen?«
    »Eindeutige Kandidaten.«
    Mich überkam plötzlicher

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