Knochenpfade
behalten.”
“Das stimmt”, sagte Wurth und stand ebenfalls auf, um zu gehen.
“Ich werde den Vormittag über hier am Strand bleiben”, sagte Maggie zu ihm.
“Das halte ich für keine gute Idee.” Er sah zu Platt hinüber. “Sagen Sie ihr, dass das keine gute Idee ist.”
Platt zuckte mit den Schultern. “Warum glauben Sie denn, dass sie ausgerechnet auf mich hört?”
“Sie werden die Bob Sykes Bridge sperren”, sagte Wurth zu Maggie. “Und um eins dann die Navarre Bridge. Es gibt keinen anderen Weg, um Pensacola Beach zu verlassen.”
“Ist schon gut. Liz Bailey hat versprochen, mich rauszubringen.”
“Und was hoffst du herauszufinden, indem du noch bleibst, wenn ich das fragen darf?”
“Komm schon, Charlie, du hast mich doch wegen eines Falls hierhergebracht. Dann kannst du dich auch nicht beschweren, wenn ich ein paar Untersuchungen anstelle.”
“Apropos Fuß.” Platt hielt die Plastiktüte mit dem Metallstückchen hoch. “Ich denke, hier handelt es sich um Schrapnell.”
Maggie nahm ihm die Tüte ab und betrachtete den Inhalt eingehend. “Schrapnell von einer Explosion?”
Er nickte. “In Afghanistan habe ich jede Menge von diesen Dingern aus Soldaten herausoperiert. Ich habe die ganze letzte Stunde auf dieses Ding gestarrt, weil ich mich frage, wie das in einem abgetrennten Fuß im Golf von Mexiko landen kann.”
50. KAPITEL
Pensacola
Liz kam aus ihrem Zimmer die Treppe herunter und ließ ihren Seesack im Flur fallen. Als sie gerade an die Schlafzimmertür ihres Vaters klopfen wollte, um sich zu verabschieden, hörte sie ihn in der Küche werkeln. Er kniete am Boden und durchwühlte eines der unteren Schubfächer. Lebensmittelpackungen lagen auf dem Boden um ihn herum verstreut. Und noch überraschender, er trug seinen blauen Overall, die Arbeitskleidung für den Imbiss.
“Was machst du denn da, Dad?”
“Oh, hallo Liebling. Ich habe dich doch hoffentlich nicht geweckt, oder?”
“Nein, ich bin schon auf dem Sprung. Ich dachte eher, du würdest noch ein Weilchen schlafen.”
“Da sind sie.” Er zog eine Schachtel hervor. Dann stand er wieder auf. Während er sich die Knie abklopfte, reichte er ihr eine Packung Powerriegel. “Die sollen richtig gut sein. Ordentlich Proteine. Nicht so ein billiges Zeug. Nimm ein paar davon mit. Oder pack gleich die ganze Schachtel in deine Tasche, wenn du dafür Platz hast.”
Sie nahm die Packung und beobachtete, wie er die anderen Lebensmittel wieder in den Schrank stopfte.
“Du hast dich nur für die Dinger hier durch den ganzen Schrank gewühlt?”
“Ich weiß, die haben wahrscheinlich MREs für euch, aber die werden schnell alt. Ich hab die hier letzte Woche gekauft, weil ich dachte, du magst sie vielleicht.”
Liz fragte sich, ob er einfach von der Sache von gestern Abend ablenken wollte. Vielleicht erinnerte er sich aber auch gar nicht daran. Sie wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen.
“Wann hast du deinen Wagen geholt?”
Also erinnerte er sich doch.
“Gestern Nacht. Scott hat mich zum Strand gefahren.”
“Scott?”
“Er hat den Generator abgeholt, den du ihm geliehen hast.”
Walter starrte sie an.
“Ich weiß, ich hatte gestern ein bisschen zu viel getankt. Aber mit Scott habe ich schon über eine Woche nicht mehr gesprochen.”
“Bist du dir ganz sicher? Vielleicht hat er gestern in der Tiki Bar mit dir geredet?”
“Auf keinen Fall. Ich hatte mit seinem Freund von auswärts ein paar Drinks.” Walter schloss die Schranktür und begann ein paar Zutaten aus dem Kühlschrank zu holen. “Schon nett, aber trotzdem ein merkwürdiger Geselle. Hat mir erzählt, sein Dad heißt Phillip Norris. Aber er nennt sich Joe Black. Aus welchem Grund sollte denn ein Junge nicht den Namen seines Vaters benutzen?”
“Vielleicht waren seine Eltern nicht verheiratet. Er hat gesagt, er wäre ein Freund von Scott?”
“Na ja, nicht direkt.” Walter suchte jetzt in einem anderen Schrank, diesmal zog er einen kleinen Mixer hervor. “Er meinte, es wäre nett, mal mit jemandem einen zu trinken, den man mag. Meinte, er hätte die letzten beiden Abende am Strand mit einem Geschäftspartner verbracht, der … Na ja, das waren seine Worte, nicht meine. Er meinte, es wäre ein schwachköpfiger Bestattungsunternehmer. Hört sich das nicht nach Scott an? Du hast Scott doch neulich betrunken am Strand getroffen. Es muss Scott sein.”
Liz fragte sich, ob Joe Black der besagte Freund von Scott war, dem der Fischkühler
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