Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
über ihren knochigen Körper. »Wahrscheinlich könnte ich wegen all dem, was ich mir seinerzeit angetan habe, immer noch umkippen, aber bislang toi, toi, toi.«
    »Sie waren immerhin so gesund, dass Sie ein Kind bekommen haben.«
    »Kennen Sie Simone? Sie sieht genauso aus wie ich … Ich sollte mir meine Zähne machen lassen. Das fällt auf, stimmt’s? Sie sind total verfault, wegen der Bulimie. Alle sagen, ich würde zehn Jahre jünger aussehen, wenn ich mir die Zähne machen ließe, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das will.«
    »Jünger aussehen?«
    »Genau«, sagte sie. »Jedes Mal, wenn ich mich im Spiegel
sehe und zusammenzucke, erinnert mich das daran, wie ich überhaupt so geworden bin. Was glauben Sie? Als Fachmann. Brauche ich diese Ermahnung?«
    »Ich kenne Sie nicht gut genug«, antwortete ich.
    » Ding. Gute Antwort.« Sie holte tief Luft und warf einen Blick auf die Wanduhr. »Wo bleibt Larry … Am Ende hab ich einiges eingesehen. Die dritte Reha ist klasse.«
    »Haben Sie Larry in der Reha kennen gelernt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich spreche nicht für Larry. Ich habe, was ich habe, und sein Gefühlsleben gehört ihm. Apropos.«
    Sie blickte zur Tür.
    Ich hatte auf Schritte geachtet, aber nichts gehört. Kurz darauf wurde die orange Holztür aufgerissen, und Larry Brackle kam hereingestürmt, etwa eins sechzig groß, mit Sonnenbrille, Hawaiihemd und einer fettigen weißen Tüte in der Hand. Eine Stange Winston Light klemmte unter seinem Arm. »Ich habe Donuts mitgebracht, mein Schatz. Die knusprigen mit Ahorn-Walnuss-Zimt …«
    Er nahm die Sonnenbrille ab. »Haben wir einen Gast, Kell?«
    » Du hast einen, Larry«, sagte Kelly Vander. »Es geht nur um dich, Schnuckelchen.«
     
     
    Larry Brackle stippte die Asche in eine Kaffeetasse. »Sie wollen mir sagen, dass Travis eine Art Bundy ist? Nehmen Sie’s mir nicht übel, Sir, aber das ist Blödsinn.«
    »Das hab ich ihm auch gesagt, mein Süßer«, sagte Kelly Vander.
    Sie saßen nebeneinander, die Knie zusammengedrückt, rauchten beide und machten die Fresco alle.
    »Die Polizei betrachtet ihn als Hauptverdächtigen«, erklärte ich.

    »Das hat die Polizei beim ersten Mal auch gedacht«, wandte Brackle ein.
    »Sie kennen Hucks Vorgeschichte.«
    Er zögerte. »Klar. Stand ja in der Zeitung.«
    »Nicht in den hiesigen.«
    Schweigen.
    Ich sagte: »Der Ferris Ravine Clarion ist ziemlich unbekannt, Mr. Brackle. Es sei denn, Sie haben die Geschichte aus einer anderen Quelle erfahren.«
    Brackle wandte sich an Kelly Vander. Ihre Miene blieb ausdruckslos.
    »Ist ja auch egal, ich habe jedenfalls davon gehört«, sagte er.
    »Haben Sie ihn in der Reha kennen gelernt?«
    »Schauen Sie, Sir, ich will ja meinen Bürgerpflichten nachkommen, aber ich spreche nicht für Travis. Ich habe, was ich habe, und mein Scheiß gehört mir. Ist nicht bös gemeint.«
    »Dann sprechen Sie für sich«, sagte ich. »Haben Sie ihn kennen gelernt, bevor oder nachdem er Brandeen ins Krankenhaus gebracht hat?«
    Brackles Kinnlade mahlte. Er war ein Hänfling, aber seine Unterarme und die Hände waren dick und kräftig. »Mann, habe ich einen Hunger.« Er sprang auf, trabte in die Küche und kehrte mit einem Stück Napfkuchen auf einem Pappteller zurück. »Teilen, Schatz.«
    »Nein, das gehört dir.«
    Brackle küsste sie auf die Wange. »Es könnte auch deins sein.«
    »Du bist so lieb, aber ich bin satt«, sagte Kelly Vander. »Ich warte lieber aufs Abendessen.«
    »Bist du sicher? Der Kuchen ist gut.«
    »Bin ich, mein Lieber.«
    »Okay. Lass uns die Steaks zu Abend essen.«

    »Du kannst eins haben, Lar. Mir sind sie ein bisschen zu schwer.«
    »Ich schneide sie in dünne Streifen.«
    »Mal sehen.«
    »Du hast sie doch früher so gemocht.«
    »Yeah, das war gut, aber ich weiß nicht, ich bin irgendwie voll.«
    Ich sagte: »Ich glaube, Sie kannten Travis, bevor er Brandeen gefunden hat. Er hat sie und Brandi gesucht, weil er Ihnen helfen wollte.«
    »Jetzt kommen Sie, Sir, lassen Sie sich nicht auf Ratespiele ein. Travis ist ein anständiger Mann.«
    »Das streite ich ja gar nicht ab. Ich weiß, dass er Brandi nichts zuleide getan hat.«
    Brackle ballte die Fäuste, bis sie weiß glänzten. »Verdammt, nein, das hat er nicht. Jeder weiß, wer Brandi etwas zuleide getan hat. Sir .«
    »Gibson DePaul.«
    »Dieser Abschaum! Man hat ihn lebenslänglich eingesperrt, dann hat er einen anderen Häftling umgebracht und wurde nach Pelican Bay geschickt.«
    »Behalten Sie

Weitere Kostenlose Bücher