Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
sagte der Junge.
    »Wer?«, fragte Reed.
    »Irgendein Arschloch mit’ner komischen Stimme.«
    »Deine Ausdrucksweise, Chance«, sagte Susan Brandt und klang geknickt.
    »Inwiefern komisch?«, sagte Moe Reed.
    »Ähm … irgendwie zischelnd.«
    »Zischelnd?«
    »Flüsternd. Wie in’nem Horrorfilm. Irgendein Todesroboter, was auch immer.«
    »Jemand hat also gezischelt, um seine Stimme zu verstellen, meinst du?«
    »Yeah.«
    »Kannst du diese Person nachmachen, damit wir wissen, wie sie geklungen hat?«
    Chance lachte.
    » Mach es«, sagte sein Vater.
    »Ich bin nicht in der Theatergruppe, Dad.«
    » Deiner Familie hast du jede Menge Theater gemacht.«
    Achselzucken. »Was auch immer.«
    » Mach es.«
    Der Mund des Jungen bildete ein »L«. Steve Brandts Knöchel wurden weiß.
    »Jemand hat dich angezischt«, sagte Milo. »Was hat er gesagt?«
    »Irgendwie … äh … dass irgendwas draußen in der Marsch ist. Irgendwas Totes.«

    »Was noch?«
    »Das ist alles.«
    »Mann oder Frau?«
    »Mann … vermutlich.«
    »Bist du dir nicht sicher?«
    »Es war irgendwie … zischelnd. Unecht.«
    »Verstellt«, fasste Reed zusammen.
    »Yeah. Ich hab gedacht, dass mich jemand verulken will.«
    »Wer?«
    »Keine Ahnung. Freunde.«
    »Alter Hut«, sagte Milo.
    Chance glotzte ihn verständnislos an.
    »Etwas Totes in der Marsch«, sagte Milo.
    »Hmm.«
    »Was hat diese zischelnde Person sonst noch gesagt?«
    »Nichts«, sagte Chance. »Es hat dämlich geklungen, deswegen hab ich’s dem Typ nicht gesagt, der gleich danach reingekommen ist.«
    »Was für ein Typ?«, sagte Reed.
    »Der Typ, der den Laden leitet. Ein richtiger Trottel. Schaut ständig nach mir.«
    »Wie heißt der Trottel?«, fragte Reed.
    »Duboff. Er ist wie die Hippies, von denen man in Geschichte hört.«
    »Gleich nachdem du den Anruf entgegengenommen hast, kam Mr. Duboff also ins Büro, sagst du?«
    »Ich hab ihn nicht entgegengenommen. Ich hab bloß zugehört und aufgelegt.«
    »Und wie kurz danach kam Duboff rein?«
    »Irgendwie gleich. «
    »Um nach dir zu schauen.«
    »Yeah.«
    »Und du hast ihm gesagt …«

    »Alles ist cool.«
    »Den gezischelten Anruf hast du also mit keinem Wort erwähnt?«
    »Ich hab doch gedacht, es wär bloß Quatsch«, sagte Chance. »Ethan oder Ben, Sean, wer auch immer.« Er schaute uns an, als er die Namen fallen ließ. Versuchte dahinterzukommen, wer ihn verraten hatte.
    »Wann ging dieser gezischelte Anruf ein?«, fragte Reed.
    »Ähm … ähm, ähm - irgendwie, ähm, gegen halb zehn.«
    »Wie wortgewandt«, sagte Steve Brandt. Seine Frau sah aus, als wollte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    »Kannst du uns einen etwas genaueren Zeitpunkt nennen?«
    Chance sagte: »Es war irgendwie … oh ja, kurz vorher hab ich auf meine Uhr geschaut, und da war’s irgendwie zwanzig nach neun und ein paar Zerquetschte, also muss es danach gewesen sein.«
    »Etwa um halb zehn.«
    »Äh, yeah, ich nehm’s an.«
    »Herrgott«, sagte Steve Brandt, »das ist doch keine hohe Wissenschaft.«
    Chance zog die Schultern ein. Seine Mutter hatte ihre Unterlippe mittlerweile scharlachrot geknabbert.
    Sein Vater sagte: »Ich glaube, es ist offensichtlich, dass Mathe nicht seine Stärke ist, deswegen sind wir überhaupt in diesen Schlamassel geraten. Weil er es als Demütigung empfand, eine Algebraprüfung schreiben zu müssen, bei der man sich ein bisschen anstrengen musste.«
    Chance kaute auf seiner Lippe. Ebenfalls genetisch bedingt? Oder trieb das Zusammenleben mit Steve Brandt jeden dazu?
    Brandt lockerte seinen Schlips. »Wir versuchen dahinterzukommen, ob mein Sohn überhaupt eine Stärke hat.«

    Seine Frau keuchte auf.
    »Mach dir nichts vor, Suze. Wenn er nicht geschummelt hätte, müssten wir jetzt nicht mit der Polizei reden.« Zu uns gewandt fuhr er fort: »Da Sie schon mal hier sind, sollten wir vielleicht härtere Erziehungsmaßnahmen für meinen Sohn in die Wege leiten. Wie wär’s mit einem von diesen Programmen, in die Sie jugendliche Straftäter stecken? Im Leichenschauhaus arbeiten, mit der Wirklichkeit in Berührung kommen?«
    Susan Brandt stand auf und stürmte auf eleganten, bronzefarbenen Beinen hinaus. Chances Blick war auf das rote Gesicht seines Vaters fixiert.
    » Selbstverständlich bin ich sauer«, sagte Steve Brandt. »Ich habe haufenweise Arbeit und muss wegen dieser Sache mitten am Tag heimkommen. Und du spielst Tennis .«
    »Mom hat gesagt, ich soll ein bisschen trai…«
    Brandt brachte den Jungen mit einem

Weitere Kostenlose Bücher