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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Lieutenant?«
    Milo sagte: »Höchstwahrscheinlich läuft es auf eine Quasselrunde raus, also geben Sie ihm die Gelegenheit, sie zurückzuverfolgen. Seid ihr zwei hungrig?«
    Wir kehrten zur Marsch zurück und holten meinen Seville. Als Reed uns nach West L.A. folgte, sagte Milo: »Was hältst du davon?«
    »Von dem Fall oder von Reed?«
    »Von beidem.«
    »Er scheint aufmerksam zu sein, lernbegierig. Gibt ja auch jede Menge zu lernen, was diesen Fall angeht.«
    »Vier Leichen.«

    »Bei so einer Mordlust«, sagte ich, »gibt es keinen Grund, bei vier aufzuhören.«
    Milo grinste. »Ich kann mich doch immer drauf verlassen, dass du mich aufheiterst.«
     
     
    Das Café Moghul am Santa Monica Boulevard, vier Querstraßen vom Revier entfernt, ist eine Art Außenstelle von Milos Büro.
    Die Frau mit Sari und Brille, die den Laden schmiss, strahlte wie immer, wenn Milo durch die Tür kam. Von den gewaltigen Trinkgeldern einmal abgesehen, betrachtete sie ihn als menschlichen Rottweiler. Der Anblick von Reed, der ihm auf dem Fuß folgte und unverkennbar den Cop ausstrahlte, brachte sie an den Rand der Ekstase.
    »Hummer«, verkündete sie, als sie uns summend und lächelnd an Milos Tisch im hinteren Teil des Lokals platzierte und Gläser mit gewürztem Eistee füllte. »Ich bringe frische Platten. Alles.«
    »Alles ist schon mal nicht schlecht«, sagte Milo, während er seine Jacke auszog und auf einen in der Nähe stehenden Stuhl schmiss. Reed legte seinen Blazer ab und hängte ihn ordentlich auf. Sein weißes Hemd hatte kurze Ärmel, und sein Bizeps füllte den größten Teil davon aus.
    Dann begann der Aufmarsch der Speisen.
    »Sie müssen aber ziemlich viel Trinkgeld geben«, sagte Reed.
    »Junge«, sagte Milo. »Warum muss auf dieser Welt alles mit Geld zu tun haben?«
     
     
    Manchmal redet Milo beim Essen übers Geschäft. Ein andermal betrachtet er Essen als Sakrament, das man nicht mit weltlichen Angelegenheiten entweihen darf.
    Dieser Nachmittag war so ein heiliger Tag. Moe Reed sah
ihm zu, als er kaute, schlang, schluckte und sich dann das Gesicht abwischte. Tat es ihm dann gleich und beugte sich wie ein Sträfling über seinen Teller.
    Binnen kürzester Zeit verschwanden haufenweise Hummer, Reis, Linsen, gewürzte Auberginen und Spinat mit Paneer-Käse. Moe hängte Milo beim Essen locker ab. Er war zwar stämmig gebaut, aber hart wie Teak.
    Die Frau mit der Brille brachte gerade den Reispudding, als sein Handy klingelte.
    »Reed …« Seine Augenbrauen, die so hell waren, dass man sie kaum bemerkte, zogen sich hoch. »Ja, Sir … Warten Sie einen Moment, ich hole mir was zum Schreiben.« Er griff hinter sich und zog seinen Block heraus. »Danke, Sir. Nein, zurzeit nicht, Sir.«
    Klick. »Direktor Rumley sagt, dass er die ganze Tratschrunde aufgespürt hat. Der junge Brandt hat Sarabeth Oster von dem Anruf erzählt, die das aber ebenfalls für lächerlich hielt. Sie hat es dann einem Mädchen namens Ali Light erzählt, die es ihrem Freund erzählte, einem gewissen Justin Coopersmith, und der fand es so verdammt komisch, dass er es seinem älteren Bruder Lance weitererzählt hat, der im zweiten Semester an der Duke University studiert und in den Sommerferien zu Hause ist. Lance Coopersmith ist anscheinend gewissenhafter als die anderen - er war es, der uns angerufen hat. Sagt, er hätte das Gefühl gehabt, es wäre seine Pflicht.«
    »Sollte sich leicht nachprüfen lassen.«
    Reed nickte. »Ich habe heute Morgen um eine Rückverfolgung des Anrufs gebeten. Weil er aber nicht als Notruf einging, dauert es länger als bei einem Neun-Elfer, und es gibt keine Aufzeichnung. Soll ich es gleich überprüfen?«
    »Tun Sie das.«
    Kurz darauf: »Es handelt sich um ein Verizon-Handy, angemeldet
auf Lance Allan Coopersmith, wohnhaft in Pacific Palisades. Soll ich der Sache weiter nachgehen?«
    »Im Moment nicht«, sagte Milo. »Das wird ein langer Tag … Nehmen Sie sich noch Hummer.«
    Dann holte er sein Telefon heraus und beantragte einen Durchsuchungsbefehl für Serena Bass’ Apartment.
     
     
    Ich ließ den Seville auf dem Parkplatz an der Westside und fuhr die zwanzig Minuten bis zur Indiana Avenue auf dem Rücksitz von Reeds Zivilfahrzeug mit. Milo nutzte die Zeit, um wegen des Durchsuchungsbefehls nachzuhaken.
    Er wurde telefonisch gewährt; die Papiere sollten folgen.
    »Haben Sie über die Verkehrszulassungsstelle hinaus Erkundigungen über sie eingeholt?«, fragte Reed.
    »Jo. Im Strafregister sind keine

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