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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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kurzen Abwinken zum Schweigen. Zu Milo: »Ziehen Sie diese Leichenschauhaustouren noch durch?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Sir. Soweit ich mich entsinne, waren die für Jugendliche, die betrunken Auto gefahren sind, und dergleichen.«
    »Er kommt also wieder einmal ungeschoren davon.«
    Chance bewegte die Lippen.
    »Was hast du gesagt?«, wollte sein Vater wissen.
    Schweigen.
    Milo sagte: »Mr. Brandt, wir verstehen, dass Sie wütend wegen des Verhaltens sind, das Chance in der Vergangenheit an den Tag gelegt hat. Aber aus unserer Sicht ist er kooperativ gewesen. Wenn er lediglich von einem Anruf erzählt hat, den er als Scherz empfand, liegt nichts gegen ihn vor, und er braucht nicht ›davonzukommen‹. Und wenn er irgendwas mit diesem Mord zu tun hat, ist es mit einer Tour durchs Leichenschauhaus nicht getan.«

    Steve Brandt verlor etwas Farbe. » Natürlich hat er nichts damit zu tun. Ich versuche nur weitere … Komplikationen zu verhindern.«
    »Bin ich eine Komplikation?«, fragte Chance.
    Sein Vater grinste süffisant. »Oh, darauf willst du bestimmt keine Antwort.«
    Jetzt errötete der Junge. »Mach, was du willst, Mann … Häng mich an’nen beschissenen Lügendetektor …«
    »Halt deinen dämlichen, frechen Mund, und komm mir nicht mit diesem rotzigen, dämlichen Ton …«
    Chance sprang auf, die Fäuste geballt. »Red nicht so mit mir! Verflucht noch mal, rede nicht so mit mir!«
    Steve Brandts Hände schlugen auf den Brokat. Er keuchte.
    Chances Atem ging noch schneller als der seines Vaters.
    Milo trat zwischen die beiden. »So, und jetzt beruhigen sich alle. Chance, setz dich - dort, wo deine Mutter war. Und Sie, Mr. Brandt, lassen uns unsere Arbeit machen.«
    »Mir war nicht bewusst, dass ich irgendetwas anderes …«
    »Hier geht es um einen Mordfall, Sir … Uns stehen viele lange Arbeitstage bevor. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass wir nicht gleich wieder wegen häuslicher Gewalt zurückgerufen werden, wenn wir weg sind.«
    »Das ist doch lächerlich … Habe ich dich jemals geschlagen, Chance? Jemals? «
    Keine Antwort.
    » Habe ich das?«
    Chance lächelte. Zuckte die Achseln.
    Sein Vater fluchte. »Du Schlangenbrut.«
    Chance stand noch immer. » Setzen «, sagte Milo. Der Junge gehorchte.
    »Mein Junge, ich möchte eine rasche Antwort: Wie viel Zeit ist nach dem Anruf vergangen, bis Mr. Duboff aufgetaucht ist?«

    »Das war gleich danach. Ein paar Sekunden.«
    Was Chance sagte, passte zu Duboffs Geschichte. Entweder hatte er Selena Bass selber zum Fundort gebracht, oder der Mörder hatte zugesehen, wie Duboff abzog, bevor er sich vorwagte.
    Oder der Killer hatte Glück gehabt und Duboff knapp verpasst.
    Auf jeden Fall war der Mord kurz danach gemeldet worden.
    Jemand wollte, dass Selena Bass gefunden wurde. Und rasch identifiziert.
    Hatte er die drei anderen Leichen auch vergraben? Wurde er auf einmal selbstbewusst und wollte angeben?
    Und wer beanspruchte die Marsch als sein Revier? Duboff oder jemand, der ähnlich tickte wie er?
    »Wem hast du von dem Anruf erzählt?«, fragte Moe Reed.
    »Bloß … Sarabeth - an wen hat sie mich verpfiffen?«
    »Wie lautet Sarabeths Familienname?«
    »Oster«, sagte Steve Brand. »Wie die Malls und Einkaufscenter.« Als niemand von uns reagierte, fügte er hinzu: »Die Osters sind stinkreich. Sie wohnen in Brentwood Park. Sarabeth ist ihr einziges Kind. Auf den ersten Blick wirkt sie so lieb und unschuldig, aber sie war diejenige, die ihm die Antworten für die gottverdammte Algebraprüfung geliefert hat, daher würde ich alles, was sie sagt, mit Vorsicht genießen.«
    Chance knurrte.
    » Ooh . Ich zittere «, sagte sein Vater.

6
    Steve Brandt begleitete uns zu einem Autostellplatz mit falschem Kopfsteinpflaster und benutzte einen Klicker, um sein Tor zu öffnen.
    »Dann hat er sich also nichts zu Schulden kommen lassen?«
    »Bislang nicht, Sir.«
    »Glauben Sie mir, meine Herren, er ist zu dumm, um jemanden umzubringen.«
    Mit einem säuerlichen, zufriedenen Lächeln kehrte er dann in die Hitze und Helligkeit seines Hauses zurück.
     
     
    Als Moe Reed mit Tim L. Rumley, dem Direktor der Windward Academy , telefonierte, versprach dieser, »schnellstmöglich alle sachdienlichen Hinweise« bezüglich des Anrufs bei Chance Brandt »in Erfahrung zu bringen«. Im Gegenzug forderte er: Derzeit keine Polizeibesuche in der Schule, weil »Ferienzeit ist und wir Gäste aus Dubai beherbergen«.
    Reed legte Rumley in die Warteschleife.

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