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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mit Audrey-Hepburn-Filmen geschickt. Wir hatten uns schon durch den Großteil der DVDs gearbeitet und Charade für einen ruhigen Abend aufgehoben.
    Der Film lief gerade zehn Minuten, als das Telefon klingelte. Ich beachtete es nicht, zog Robin näher zu mir. Kurz darauf schellte es wieder. Ich drückte Cary Grant auf Pause.
    »Du bist doch morgen um zehn frei, stimmt’s?«, sagte Milo. »Selenas Mutter hat sich angekündigt.«
    »Klar.«
    »Alles okay?«
    »Absolut.«
    »Stör ich euch bei irgendwas?«
    »Hochspannung mit hinreißenden Leuten.«
    »Aha, ein Film.«
    »Du Superdetektiv!«
    »Das wirkliche Leben ist das bestimmt nicht. Widme dich wieder den Kinoträumen. Ich erzähle dir morgen was über die Knochen.«
    »Was ist mit den Knochen?«
    »Hey, nichts liegt mir ferner, als dich von Robin, dem Hündchen und hinreißenden Leuten wegzureißen, auch wenn sie nur erfunden sind.«
    » Was? «
    »Dr. Hargrove ist schneller zu einem Ergebnis gelangt, als sie dachte. Bei allen drei im Wasser liegenden Opfern handelt es sich um vollständige Skelette, bis auf die rechte Hand. Die unbekannte Tote Nummer zwo ist ebenfalls eine Schwarze, gleiche Altersspanne wie bei Nummer eins, der mit dem gebrochenen
Bein, wahrscheinlich ebenfalls stranguliert. Aufgrund der Länge ihrer Oberschenkelknochen mindestens eins siebzig groß, außerdem deuten Dehnungsstreifen darauf hin, dass sie vermutlich übergewichtig war. Hargrove schätzt, dass sie seit etwa einem halben Jahr dort liegt, wollte sich aber nicht festlegen. Nummer drei ist eine Weiße, älter als die anderen - eher um die fünfzig, durchschnittlich groß, ebenfalls das Zungenbein gebrochen, ansonsten nicht viel, was unveränderliche Kennzeichen angeht. Könnte ebenso lange tot sein wie Nummer zwei, vielleicht auch länger, schwer zu sagen. Darüber hinaus hat die Polizei von San Diego eine Vermisstenmeldung über eine Schwarze namens Sheralyn Dawkins vorliegen. Neunundzwanzig Jahre alt, Festnahmen wegen Prostitution und Drogenbesitz. Vor fünf Jahren hat sie sich bei einem Autounfall das Bein gebrochen und hinkt seitdem.«
    »Hundertzwanzig Meilen entfernt«, sagte ich. »Ist unser Junge ein Reisender?«
    »Hat mir grade noch gefehlt. Ich habe Reed gesagt, er soll die Angehörigen ausfindig machen, runterfahren und sie verständigen. Man muss ihm das Gefühl geben, dass er was leistet. Der Junge hat zu wenig Selbstwertgefühl, oder nicht?«
    »Hat er bei den Vermögensverwaltern der Vanders Glück gehabt?«
    »Nicht das geringste. Global Investments hat ihn an Vanders Anwalt verwiesen, wo er bei einer Sekretärin gelandet ist. Die ihn zu ihrer Sekretärin durchgestellt hat. Na ja, und die hat ihn in die Warteschleife gelegt und ihm dann mitgeteilt, dass sie zurückruft. Zu Travis Huck und Silford Duboff liegt auch nichts Schlimmes vor. Und keinerlei Hinweise auf eine Beziehung zwischen den beiden.«
    »Die spannende Welt der Nachforschungen«, sagte ich.

    »Mal sehn, was Reed von Sheralyn Dawkins’ Angehörigen erfährt. Vielleicht ist sie nach L.A. gezogen, und wir können irgendeine Verbindung zu jemandem feststellen.«
    »Wenn sie hergezogen ist, sollten wir etwas bedenken: Die Marsch ist nicht weit vom Flughafen entfernt, und in der Gegend rund um LAX wimmelt es von Straßenmädchen.«
    »Hmm … Das gefällt mir. Okay, widme dich wieder deinem Film«, sagte er. »Was schaut ihr denn?«
    » Charade. «
    »Allerlei Kapriolen in Paris und schnippische Dialoge. Wenn Verbrechen nur halb so viel Spaß machen würden.«
    »Willst du ihn ausleihen, wenn wir fertig sind?«
    »Nee«, sagte er. »Fantasie kann ich mir im Moment nicht leisten.«

9
    Ich kam rechtzeitig zu der Besprechung mit Selena Bass’ Mutter. Der Zivilbedienstete teilte mir mit: »Sie haben bereits angefangen. Zimmer D, oben.«
    Die Tür war nicht abgesperrt. Die Klimaanlage lief auf vollen Touren. Milo saß Isabelle Green-Bass gegenüber. Sein Schlips war ordentlich gebunden, seine Miene sanft. Ich hatte ihn schon oft vor dem Spiegel üben sehen, bevor er sich mit trauernden Verwandten traf. Die Muskeln lockern. Das Wolfsfunkeln aus dem Blick bannen.
    Isabelle Green-Bass’ weiße Haare waren lang und zu Ringelzöpfchen geflochten. Sie trug einen schwarzen Rollkragenpulli, einen langen grauen Rock und flache schwarze Wildlederschuhe. Seltsam, dachte ich, sie ist Schmuckhändlerin, trägt aber keinerlei Klunker. Ihre Züge wirkten wie mit dem Laser modelliert - zu scharf, um schön zu sein. In

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