Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman
waren und sich daran aufgegeilt haben, wenn sie vor einer Musikerin, die live spielt, miteinander gefickt haben.«
»Sei nicht so vulgär … Mein Gott, Lieutenant, was ist, wenn jemand sie dazu gebracht hat, mehr als Musik zu spielen?«
»So was hat sie nicht mal annähernd angedeutet, Mom. Niemals. Sie hat Musik gespielt, das war alles. Sie wurde gut bezahlt und war richtig froh über den Job.«
»Hat sie eine Zahl genannt?«, fragte Milo.
»Nein, und ich habe nicht gefragt.« Marc ließ seine Kette schwingen, spielte mit den Schlüsseln herum. »Könntet ihr zwei vielleicht losziehen und ein paar Nachforschungen anstellen,
nachdem wir Selena auseinandergenommen und ihre Privatsphäre durchgehechelt haben?«
»Ruhig, Bruder«, sagte Chris.
Marc sackte in sich zusammen.
Milo sagte: »Wann hat sie von diesen Partys erzählt?«
»Als ich sie das zweite Mal gesehen habe.«
»Vor sechs Monaten also.«
»Sie wusste, dass ich der Einzige in der Familie bin, der sie nicht verurteilt. Im Grunde genommen hat sie drüber gelacht. Nackte alte Leute, die miteinander ficken und sich einen ablutschen, während sie Air Supply spielt. Dann bekam sie einen Job als Lehrerin, und das war noch besser.«
»Wie ist sie an den gekommen?«
»Hat sie nicht erzählt.«
Isabelle sagte: »Vielleicht ist einer dieser Perversen übergeschnappt.«
»Das werden wir auf jeden Fall überprüfen, Ma’am«, sagte Milo. »Hat Sie Ihnen etwas über ihre Arbeit mit dem kleinen Vander erzählt?«
»Sie hat gesagt, sie hätte jetzt einen festen Job und würde ein Musikgenie unterrichten. Sie hat mir gemailt, und ich habe sofort geantwortet, habe sie gebeten, mich anzurufen - und sie hat’s gemacht. Aber nur einmal. Wir haben ein Gespräch geführt. Sie klang froh und glücklich.« Ein Schniefen. »Ich dachte, sie ruft wieder an. Ich hab ihr gesagt, dass ich stolz auf sie bin und habe sie gebeten heimzukommen, wenigstens zu Besuch. Sie hat gesagt, sie denkt drüber nach, konnte sich dann aber nicht dazu aufraffen.«
Milo sagte: »Sie hat einen Ausdruck Ihrer E-Mail aufgehoben, Ma’am. Offensichtlich hat sie ihr viel bedeutet.«
»Danke.«
Er wandte sich an die Brüder. »Habt ihr zwei eine Ahnung, wie sie die Vanders kennen gelernt hat?«
Chris schüttelte den Kopf.
Marc sagte: »In der Musik läuft im Allgemeinen alles über Mundpropaganda - oh. Sie meinen, die waren Freaks, haben sie bei einer dieser Massenvögeleien spielen gehört und sie engagiert? Könnte sein.«
»Warum das?«
»Weil die Reichen immer machen, was sie wollen?«
»Oh mein Gott«, murmelte Isabelle.
Milo sagte: »Voreilige Schlüsse zu ziehen bringt jetzt gar nichts. Wir wissen lediglich, dass die Vanders Selena als Klavierlehrerin engagiert haben. Aber genau das brauchen wir - jede mögliche Verbindung zu Leuten, die Selena kannte. Wenn also jemand noch irgendwelche anderen Ideen hat, dann bitte raus damit.«
Marc sagte: »Diese ganze Sache mit den reichen Arschlöchern ist absolut nachvollziehbar. Selena lernt sie bei einer Freakparty kennen, und sie übernehmen sie für …«
»Hast du ihn nicht gehört?«, sagte sein Bruder. »Es ist viel zu voreilig, wenn …«
Marc fuhr zu ihm herum. »Als ob du was zu bieten hättest? Leck mich.«
Chris’ Gesicht lief feuerrot an. »Leck du mich.«
»Hört endlich auf!«, rief Isabelle Green-Bass. »Ich halte das nicht aus, das ist so, als ob alles immer verkommener wird.«
10
Wir schauten der Mutter und den Söhnen hinterher, als sie in drei verschiedenen Mietwagen davonfuhren.
»Es geht doch nichts über Zusammengehörigkeit«, sagte Milo. »Klingt so, als ob Selena mit allen dreien nicht viel zu tun haben wollte.«
»Die meisten Menschen kommen nach L.A., um sich abzunabeln.«
»Beziehst du dich auf mich, auf dich oder auf alle?«
»Wem der Schuh passt.«
Wieder in seinem Büro, sagte ich: »Privatauftritte bei Swingerpartys könnten die Sexspielzeuge erklären. Selena hat anfangs die Begleitmusik geliefert, und daraus hat sich dann eine andere Art von Unterhaltung ergeben.«
»Ein hübsches Mädchen, dazu die ganze Sache mit der kleinen Züchtigen, das könnte einen Wüstling reizen.« Ein Lächeln. »Das Wort habe ich zum letzten Mal von Schwester Mary Patrick der Grausamen gehört.« Er holte eine Panatela aus der Schreibtischschublade, wickelte sie aus und drehte sie zwischen den Fingern. »Was hältst du von Bruder Wüterich?«
»Er ist der Einzige, der irgendeine Art von Beziehung mit
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