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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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fahren sollte, und setzte ein zweites Arbeitsessen an - in einer Stunde im Café Moghul.
    »Mag er indisch?«, fragte ich.
    »Als ob das eine Rolle spielt.«
     
     
    Reed trank Tee, als wir hinkamen. Er trug den gleichen Blazer samt Khakihose, dazu ein ähnliches Hemd mit Schlips. Durch den stundenlangen Aufenthalt in der Sonne war er halbgar gegrillt. Er wirkte mitgenommen.
    Die Frau im Sari brachte uns alles, was sie an diesem Tag im Angebot hatte.
    Milo schlang, was das Zeug hielt. Reed hingegen rührte nichts an.
    »Mögen Sie kein indisches Essen?«
    »Ich habe heute spät gefrühstückt.«
    »Wo?«
    »IHOP.«
    »Deutsche Pfannkuchen mit Apfelmus?«
    »Bloß Eier.«
    »Mein Junge, Sie brauchen Kohlehydrate für den langen Marsch, der Ihnen bevorsteht.« Milo tätschelte seinen Bauch. »Haben Sie irgendwas vorzuweisen?«
    »Ich habe mit Alma Reynolds geredet, Duboffs Freundin. Sie klingt genauso beknackt wie er, hat sich ununterbrochen
drüber ausgelassen, dass die Marsch etwas Heiliges wäre, obwohl sie Atheistin ist. Deshalb habe ich mich gefragt, ob die fehlenden Hände auf irgendein Ritual hindeuten, aber ich habe mir sämtliche großen Religionen vorgenommen, und nirgendwo kommt das vor, nicht mal im Voodoo und anderen Hexenkulten. Reynolds hat bestätigt, dass sie zu dem Zeitpunkt, den Duboff angegeben hat, nicht in der Stadt war, und in seinem Vorleben bin ich nach wie vor auf keinerlei Psycho-Ding gestoßen. Sein alter Boss in dem linken Buchladen sagt, dass er gegen jede Gewalt ist. Er hat sogar Spinnen und anderes Ungeziefer rausgetragen und freigelassen.«
    »Hitler war auch Vegetarier«, sagte Milo.
    Der junge Detective musterte ihn mit seinen blauen Augen. »Stimmt das?«
    »Der Führer und sein Tofu.«
    Reed lächelte. »Was Travis Huck angeht, habe ich ebenfalls lauter Nieten gezogen. Aber irgendwas an dem lässt mir nach wie vor keine Ruhe, Lieutenant. Er ist nervös und ausweichend.«
    »Vielleicht, weil er die Vanders deckt.« Milo fasste kurz zusammen, was wir von Marc Green erfahren hatten.
    »Abartige Partys. Wir müssen mehr über die Leute in Erfahrung bringen.«
    Das Rauschen des Verkehrs drang durch die offene Tür. Ein gut aussehender Schwarzer hatte das Restaurant betreten.
    Anfang dreißig, eins zweiundachtzig bis eins dreiundachtzig groß, sportlich gebaut, mit einem tadellosen anthrazitfarbenen Anzug, der seine Figur perfekt zur Geltung brachte. Ein pfauenblaues Seidenhemd schimmerte unter dem Sakko hervor. Die schwarzen Krokolederslipper waren auf Hochglanz gewienert.
    Die Frau im Sari ging auf ihn zu. Nach einem kurzen Gespräch
lächelte sie. Der Mann steuerte unseren Tisch an, glitt mehr, als er lief.
    »Eine Begegnung mit der Vergangenheit«, sagte Milo.
    Moe Reed rutschte auf seinem Stuhl herum. Seine Miene hatte sich verändert, die Lippen waren nach innen gezogen, die Augen schmal, die Iris zwischen den halb geschlossenen Lidern kaum zu sehen. Eine Hand umschloss das Teeglas.
    Ein Wolke aus leichtem, grasigem Cologne schwebte dem Mann voraus. Er hatte die klaren Züge und die porenlose Haut eines jungen Belafonte. Grinsend bot er Milo die Hand zum Gruß. »Glückwunsch zur jüngsten Beförderung, Lieutenant Sturgis.« Sein Anzug war maßgeschneidert und hatte spitz zulaufende Revers und richtige Knopflöcher an den Ärmeln. Auf dem blauen Hemd prangte das Monogramm ADF . Die Reptillederschuhe sahen nagelneu aus.
    »Lange her, ehemaliger Detective Fox«, sagte Milo. »Das ist Dr. Alex Delaware, unser psychologischer Berater, und das …«
    »Wir kennen uns«, sagte Moe Reed und wandte sich ab.
    Der Mann starrte ihn einen Moment lang an. Straffte dann die Kinnlade und lächelte mich an. »Aaron Fox, Doktor. Die Welt kann mehr Psychologen gebrauchen.« Ich schüttelte seine warme, trockene Hand.
    Fox zog einen Stuhl vom Nebentisch weg, setzte sich rittlings darauf und goss sich Tee ein. »Ah, angenehm und erfrischend, schmeckt, als wäre da weißer Tee drin, vielleicht ein Hauch Jasmin.«
    Reed blickte aus dem Fenster. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
    »Ich muss euch zwei also nicht vorstellen«, sagte Milo.
    Aaron Fox lachte. »Nein, es sei denn, einer von uns hat Alzheimer.« Er legte eine Hand auf Reeds breite Schulter.
»Ist dein Hirn in Ordnung, Moses? Soweit ich das feststellen kann, funktioniert meins noch.«
    Reed saß einfach nur da.
    Fox legte nach: »Ein Hirn wie deins, Moses, bleibt wahrscheinlich für absehbare Zeit heil.«
    Reed starrte an ihm

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