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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sache nachgeht.« Er zog einen Zwanziger aus einer Krokolederbrieftasche und ließ ihn auf den Tisch segeln.
    »Nicht nötig.« Milo winkte ab.
    »Danke, aber nein danke«, sagte Fox. »Ich zahle immer selber.«
    Er salutierte kurz und verließ das Restaurant.
    Moe Reed war immer noch vorgebeugt.
    »Ihr Bruder, was?«, sagte Milo.

    Reed nickte. »Die Sitte hat nichts über Sheralyn Dawkins vorliegen, aber ich fahr lieber mal rüber zum Straßenstrich am LAX, mal sehn, ob ich vor der Tour nach San Diego noch was erfahre.«
    Er schoss von seinem Stuhl hoch und stürmte hinaus, bevor Milo antworten konnte.
    »Ja ja, die Freuden des Familienlebens«, sagte Milo.
    »Huck kommt ebenfalls aus dem Raum San Diego«, sagte ich.
    »Komische Sache. Aber warum sollten wir Fox die Genugtuung geben?«
     
     
    Wir nahmen uns in Milos Büro die Ausschnitte vor. Drei Artikel aus dem Ferris Ravine Clarion , die einen Monat auseinanderlagen, verfasst von Cora A. Brown, der Herausgeberin und Chefredakteurin des Blattes. Ein Artikel berichtete über die Tragödie. Die beiden nachfolgenden fügten nichts Neues hinzu.
    Die Fakten entsprachen Aaron Fox’ Zusammenfassung: An einem heißen Mainachmittag hatte der Achtklässler Eddie Huckstadter, der bei seinen Lehrern als schüchternes Kind und Einzelgänger galt, endlich auf das monatelange Drangsalieren durch einen Neuntklässlers namens Jeffrey Chenure reagiert. Bei einer Auseinandersetzung auf dem Schulhof hatte der viel kleinere Eddie seinen Widersacher, der immerhin ein Quarterback war, vor die Brust gestoßen. Jeffrey Chenure torkelte zurück, fing sich aber wieder und ging mit fliegenden Fäusten auf Eddie los. Bevor er einen Schlag landen konnte, schrie er auf und fiel leblos auf den Rücken.
    »Klingt eher nach einem Unfall«, sagte Milo. »Schlimmstenfalls nach Notwehr. Ich wundere mich, dass Huck überhaupt eine Jugendstrafe verbüßen musste.«
    Ich fächerte die Ausschnitte auf. »Das hier sind die Sachen,
die Fox uns sehen lassen wollte. Vielleicht gibt es noch mehr.«
     
     
    Das Internet ergab nichts über Eddie Huckstadter, und sein Name tauchte auch in keiner Straftäterdatei auf.
    »Wundert mich nicht«, sagte Milo. »Wenn Fox noch mehr Dreck gefunden hätte, hätte er ihn mir überlassen .« Er stand auf. »Zu viel Tee, ich muss’nen Abstecher machen.«
    Während er weg war, rief ich beim Ferris Ravine Clarion an, rechnete aber damit, dass es den Anschluss nicht mehr gab. Eine Frau meldete sich. »Clarion.«
    Ich stellte mich kurz vor, fragte nach ihrem Namen.
    »Cora Brown, ich bin Redakteurin, Herausgeberin, Leitartiklerin, Anzeigenakquisiteurin. Und ich bringe den Müll hinaus. Polizei von L.A.? Weshalb?«
    »Es geht um eine Geschichte, die Sie vor etlichen Jahren geschrieben haben. Um einen Jungen namens Eddie Huckstadt …«
    »Eddie? Hat der arme Junge irgendwas angestellt - ich nehme an, er ist inzwischen ein Mann. Steckt er in Schwierigkeiten?«
    »Sein Name ist im Zusammenhang mit einer Ermittlung aufgetaucht. Als wir Nachforschungen anstellten, sind wir auf Ihre Artikel gestoßen.«
    »Eine Ermittlung weswegen?«
    »Mord.«
    »Mord? Sie wollen doch nicht sagen, dass …«
    »Nein, Ma’am, er ist nur ein Zeuge.«
    »Oh«, sagte sie. »Okay … Aber ist er kriminell geworden? Denn das wäre wirklich ein Jammer.«
    »Wie das?«
    »Wenn er wegen der schlechten Behandlung, die man ihm angetan hat, auf die schiefe Bahn gekommen wäre.«

    »Wegen dem Jugendstrafvollzug und den Pflegeheimen?«
    »Ja, aber auch schon vorher«, antwortete Cora Brown. »Bei dieser Mutter. So vieles im Leben ist reines, verdammtes Glück, nicht wahr? Der arme Eddie hatte nie viel davon. Ich bin der Meinung, dass man ihm von Anfang an Unrecht getan hat. Der Junge, den er geschubst hat, war der Sohn eines reichen Ranchers. Die ganze Familie bestand aus lauter Rüpeln, die immer ihren Kopf durchgesetzt haben, ohne lange zu fragen. Sie waren grob zu ihren Wanderarbeitern, haben sie wie Sklaven behandelt. Wenn Sie ein Kind in so einem Umfeld aufziehen, was glauben Sie, was dabei rauskommt?«
    »Sind die Chenures noch in der Gegend?«
    »In Oklahoma, soweit ich gehört habe. Haben ihren Hof vor Jahren an eine Agrarindustriefirma verkauft und sind auf die Zucht von Schwarzen Angusrindern umgestiegen.«
    »Vor wie vielen Jahren?«
    »Gleich nach dem Vorfall mit Jeff. Sandy - die Mutter - wurde nie wieder so wie früher.«
    »Eine reiche Familie«, sagte ich. »Eddie wiederum …«
    »Wohnte

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