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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zu enttäuschen? Stattdessen aber zeigte sie mir noch mehr blaue Flecke an ihren Handgelenken. Ich war abgestoßen, und das stachelte sie noch mehr auf. Sie erzählte mir, dass Leute bereit wären, für Extras zu bezahlen, und sie traue sich zu, mit allem zurechtzukommen. Natürlich habe ich ihr eine Predigt gehalten. Ihr gesagt, dass gefährliche Dinge zu - entschuldigen Sie, ich langweile Sie. Jedenfalls hat sie mich ausgelacht und ist gegangen.«
    Sie lächelte. »Das ist alles, Sir.«
    »Sie haben eine Menge durchgemacht«, sagte ich.
    »Meine anderen Töchter kommen gut zurecht. Darf ich Ihnen noch einen Kaffee eingießen?«

    »Laura ebenfalls, dann sind’s jetzt drei«, stellte Milo fest.
    Ich hatte vor dem Revier angehalten, als er gerade aus der Tür kam und spazieren gehen wollte.
    »So viel körperliche Ertüchtigung?«, sagte ich. »Ich mache mir allmählich Sorgen.«
    »Ein Nachmittagsspaziergang bei gemächlichem Tempo«, erklärte er. »Mir fällt die Decke auf den Kopf, wenn ich mir nutzlos vorkomme. Du bist heute Morgen wahrscheinlich fünf Meilen gejoggt.«
    Wir kamen an den gleichen Häusern und Apartments vorbei. Diesmal blieb der Himmel grau, und die Luft war schwül und stickig.
    Er sagte: »Die Flughafencops haben den Lexus der Vanders auf einem Langzeitparkplatz am LAX gefunden, aber wir können keine Hinweise finden, dass Huck irgendwohin geflogen ist.«
    »Der älteste Trick der Welt.«
    »Der junge Moses und ich haben jedenfalls sämtliche Hotels und Motels in der Nähe abgeklappert und Ausschau nach den Vanders gehalten. Dazu alle schicken Buden von San Francisco bis Santa Barbara. Wir haben es auch mit privaten Charterflügen versucht. Tja, aber nichts und wieder nichts. Die Sache riecht nach einem wilden Mann auf Randalezug. Und zwar nach einem, der längst das Weite gesucht hat.«
    »Vier sadistische Sexualmorde, dazu spielt er mit den Knochen von drei Opfern«, sagte ich. »Dann Duboff, dann die Vanders? Fällt mir schwer, da ein Thema zu erkennen.«
    »Muss es eins geben?«, fragte Milo. »Dieses Arschloch in Kansas hat Männer, Frauen und Kinder umgebracht, alle, die er in dem Haus vorgefunden hat. Das Gleiche bei Ramirez, dem Zodiac Killer, bla bla bla.«
    »Bei diesen Fällen waren die Männer Kollateralschäden.«

    »Das könnte auch hier der Fall sein. Wie wär’s mit folgender Theorie: Er arbeitet drei Jahre bei den Vanders, wird spitz auf Nadine. Bevor er an sie rankommt, muss er aber den Gatten und das Kind loswerden.«
    »Du meinst, er schafft es, sie aus Asien zurückzuholen?«
    »Er lügt ihnen irgendwas vor. Bei diesen Typen geht’s doch immer um Macht, stimmt’s? Kannst du dir einen besseren Machttrip vorstellen, als reiche Leute rumzuschieben wie Schachfiguren? Dann kommen wir und schnüffeln wegen Selena rum. Er denkt sich natürlich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir ihn kriegen, und haut ab.«
    Ich dachte darüber nach. »Ein familiärer Notfall hätte als Lockmittel klappen können«, sagte ich. »Simone hat sich verletzt oder ist krank. Simon und Nadine haben Huck vertraut und hatten keinen Grund, näher nachzufragen. Aber wie passt Duboff ins Bild?«
    »Wenn wir Huck schnappen, werden wir’s erfahren. Sehen wir’s doch ein, wenn man sich durch den ganzen Bockmist wühlt, isses gar kein kniffliger Fall. Wir hatten von Anfang an einen Hauptverdächtigen im Visier - er hatte allen Grund zu schwitzen.«
    Zehn Schritte später: »Gott allein weiß, was Huck in all den Jahren gemacht hat, in denen er untergetaucht war, bevor die Vanders ihn aufgenommen haben. Und natürlich vergilt er es ihnen auf eine metaphysisch folgerichtige Art und Weise.«
    »Definitv keine gute Tat«, sagte ich.
    »Da muss ich was hinzufügen«, bemerkte Milo. »Bei keiner guten Tat geht’s um Fesseln, Quälen, Erniedrigen und Wegschmeißen wie Abfall.«
    »Zu lang für einen Autoaufkleber.«

27
    Auf die begrenzte Fernsehberichterstattung hin meldeten sich vierunddreißig Personen, die Edward T. Huckstadter alias Travis Huck gesehen haben wollten.
    Zwei Tage lang waren Milo und Moe Reed hinter nichts als heißer Luft her.
    Ein Mann, der bei der Jugendbehörde gearbeitet hatte, als Huck dort in Gewahrsam war, teilte Reed mit, dass ihm bei Huck »immer ganz anders geworden war. Er hat ständig wegen irgendwas geflennt, aber sein Blick erst …«
    »Aggressiv?«, fragte Reed.
    »Nein, irgendwie verschlagen, wissen Sie? Als ob er irgendwas plant. Ich hätte ihn nie

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