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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schmaler. »Mitarbeit der Bevölkerung? Die Antwort lautet nein.«
    »Wir versuchen noch immer dahinterzukommen, wie der Mord an Sil zu den anderen passt.«
    »Vielleicht gar nicht.«
    Ich wartete.
    »Das ist alles«, sagte sie. »Vielleicht hat er nichts damit zu tun. Es könnte doch einer dieser verrückten Nachahmungstäter gewesen sein. Es sei denn, der Drecksack, der ihn dort hingelockt hat, wollte etwas verbergen, das in Zusammenhang mit den ersten Morden steht.«
    »Er hat ihn mit dem Versprechen hingelockt, ihm bei der Lösung der anderen Morde zu helfen.«
    Die Hand über ihrer Brust rutschte ein bisschen nach unten, und ich sah Gold glitzern. Sie schob die Finger wieder ein Stück höher. »Ja.«
    »Glauben Sie, es könnte jemand gewesen sein, der Sil so gut kannte, dass er wusste, wie er ihn auf Trab bringen konnte?«
    »Wer sollte das zum Beispiel sein?«
    »Ein Freund, vielleicht sogar ein Bekannter, der wusste, wie sehr er an der Marsch hing.«
    »Ich war seine einzige Freundin«, sagte sie. »Und auch seine einzige Bekannte.«

    »Ziemlich begrenzter Bekanntschaftskreis.«
    »Das war Absicht. Die Leute können so langweilig sein.«
    »Was ist mit jemandem, der ihn privat nicht näher kennt - sondern nur durch seine Arbeit?«
    »Das wäre möglich, aber er hat nie einen Namen erwähnt.«
    »Wir finden keine Mitgliederliste von Rettet die Marsch .«
    »Das kommt daher, weil es keine richtige Organisation ist. Am Anfang - nachdem Sil die Marsch vor den MG-Jungs gerettet hatte, dem Milliardärsgesindel - wurde ein Vorstand eingesetzt. Aber nur, weil sich ein paar reiche Leute anständig vorkommen wollten. Sitzungen fanden nie statt. Was die eigentliche Arbeit anging, war Sil RDM.«
    »Wer hat die Rechnungen bezahlt?«
    »Das besagte Milliardärsgesindel. Ich habe Sid eingebläut, dass es riskant wäre, denn sobald er zu sehr von ihnen abhängig würde, hätten sie alles in der Hand, wie Drogendealer. Aber er sagte, er würde jeden Dollar nehmen, den sie ihm gäben, und sich später Gedanken über die Folgen machen.«
    Ihre Unterlippe bebte, und sie wedelte kurz mit der Hand, bevor sie sie wieder an die Brust legte. Gerade lang genug, um mir die große Perle zu zeigen, die an einer Goldkette hing.
    Sie griff zu einem Taco, knabberte daran, legte es wieder hin. »Ich wäre jetzt gern allein, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ertragen Sie mich bitte noch einen Moment. Nur noch eine letzte Frage. Was für ein Gehalt hat Sil bekommen?«
    »Es war ein Stipendium«, sagte sie. »Damit die MG-Jungs keine Lohnsteuer zahlen mussten. Fünfundzwanzigtausend. Sil hat gesagt, davon könnte jeder leben, wenn er sich einschränkt.«
    Sie breitete die Hand über der Perle aus.
    »Hübsch«, sagte ich.

    Ihr Hals lief rot an. »Sil hat sie mir zum Geburtstag geschenkt. Ich konnte sie nicht ausstehen, habe ihm gesagt, ich würde sie niemals tragen, zu protzig. Jetzt trage ich sie doch.«
    Ich nickte.
    Sie sagte: »Tun Sie nicht so, als würden Sie’s verstehen, weil es nicht stimmt. Leute wie Sil und ich sind intelligent genug, um uns an die Spielregeln zu halten und in Saus und Braus zu leben wie jeder andere städtische Droid. Ich habe in zwei Fächern meinen Master gemacht, und Sil hatte einen BA in Physik.«
    Sie beugte sich vor, als wollte sie mir ein Geheimnis anvertrauen.
    »Wir haben uns dafür entschieden , uns mit dem Wesentlichen abzugeben. Aber selbst Sil konnte romantisch sein. Zu unserem letzten Jahrestag wollte er mir etwas Hübsches zukommen lassen. Auch Idealisten brauchen etwas Schönes in ihrem Leben.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich sie nicht will, und habe verlangt, dass er sie zurückgibt. Er hat sich geweigert. Wir haben uns gekabbelt. Na ja, er hat mich ausgesessen, und jetzt bin ich froh darum.«
    Ihr Blick wanderte zur Fensterwand des Restaurants. »Ist das Ihr Auto? Das grüne, was immer es auch für eines ist.«
    »Ein Seville.«
    »Ein Cadillac«, sagte sie. »Seville - da ist nichts Spanisches dran. Was treibt die Lügner bei diesen Firmen bloß um?«
    »Die Verkaufszahlen.«
    »Sie fahren einen fürchterlichen Spritschlucker. Wie rechtfertigen Sie das?«
    »Wir sind seit über zwanzig Jahren zusammen, und ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie gegen irgendwas Jüngeres und Hübscheres einzutauschen.«

    Ihre Hand sank herab, und die Brust hob sich. Stellte die Kette zur Schau.
    Die Perle war überdimensional, cremefarben, makellos. Zu schwer für die Kette,

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