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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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verursachen und so ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Das würde auch sein sorgfältig gepflegtes Rebellen-Image erklären.
    Logan überprüfte noch die restlichen Studierenden aus Alisons Seminar und fügte die Ergebnisse seinen Vernehmungsprotokollen hinzu.
    Rennie wuchtete den Stehordner ächzend auf den Stapel. »So, das ist alles …« Er runzelte die Stirn. »Ach, Mist.« Er versuchte sich die graue Staubschicht von Hemd und Hose zu bürsten. »Emma bringt mich um.«
    Ihr kleines behelfsmäßiges Büro sah allmählich schon ein wenig professioneller aus – wenn man die staubigen Plastikplanen ignorierte, die über die nackten Wände, Rohre und Kabelkanäle gespannt waren. Sie hatten jetzt drei Schreibtische und einen Tapeziertisch, der sich unter der Last von Rennies Stehordnern bog. Drei Telefone, zwei Laptops und ein Drucker, der ein Geräusch wie eine knarrende Bodendiele machte, wenn sie eine Datei an ihn abschickten.
    Logan schwenkte seinen Stuhl herum. »Entführungen?«
    »Von vor fünf Jahren.« Er deutete auf einen kleinen Stapel jungfräulicher Aktenordner. »Zehn Jahre, fünfzehn, und diese dreckigen alten Schwarten sind zwanzig Jahre alt. Aber das ist nur der Nordosten – bis wir die ganzen alten Fälle aus allen anderen Regionen beisammenhaben, können Monate vergehen.«
    »Ist wahrscheinlich sowieso mehr, als wir brauchen. Und jetzt frag mal nach, ob sie die GSM -Ortung schon gemacht haben.«
    Der Constable schlappte zu seinem Schreibtisch, sank auf seinen Stuhl und griff nach dem Telefon.
    »Sergeant?«
    Logan blickte von seinem Bildschirm auf. Finnie stand in der offenen Tür, die wulstigen Lippen nach unten gebogen, die Augen zu Schlitzen verengt. Er sah aus wie ein Frosch mit Verstopfung.
    Green hatte sich wohl wieder mal beschwert.
    »Guten Tag, Sir – ich wollte Sie gerade suchen gehen, wir –«
    »Wie ich höre, ist eine neue Lösegeldforderung eingegangen.«
    »Trisha Brown – das ist die Frau, die mit Shuggie Webster unter einer Decke steckt. Wie es aussieht –«
    »Und dürfte ich fragen, warum Sie es nicht für nötig hielten, mich zu informieren?«
    »Das habe ich getan.«
    Finnie runzelte die Stirn. »Ich denke doch, dass ich es mitbekommen hätte, wenn –«
    »Ich habe Ihnen eine E-Mail geschickt, sobald wir wieder im Präsidium waren. Ich glaube, Sie waren da gerade bei Superintendent Green. Die Entführung ist wahrscheinlich fingiert – Shuggie und Trisha haben sich das ausgedacht, um sich ihre Drogenschulden vom Hals zu schaffen.«
    »Oh.« Finnie nahm die Aktenmappe, die er mitgebracht hatte, und klemmte sie sich unter den anderen Arm. »Tja, nun, wenn das so ist …« Er hielt Logan die Mappe hin. »Ich wollte diese Ermittlung eigentlich Interims- DI MacDonald übertragen, aber Sie können sie behalten.«
    »Danke, Sir.« Logan nahm die Mappe und warf einen Blick hinein. Es war der Bericht über die Fingerabdrücke. »Ich habe ein bewaffnetes Einsatzteam angefordert. Wenn Sie Ihr Okay geben, können wir Shuggie Webster einkassieren, sobald wir das Ergebnis der GSM -Ortung haben. Er ist nicht gerade –«
    »Sorgen Sie nur dafür, dass ich eine vollständige Risikoanalyse auf dem Tisch habe, ehe Sie irgendetwas unternehmen. Und alles streng nach Vorschrift, verstanden? Fehlt uns gerade noch, dass Green den Eindruck bekommt, wir könnten gar nichts richtig machen.«
    »Ich arbeite schon dran, Sir.«
    »Und apropos Superintendent Green.«
    Jetzt war es so weit.
    Finnie schürzte die Lippen und starrte auf einen Punkt über Logans linker Schulter. »Wie ich von der Internen Dienstaufsicht höre, hat Green bei der Vernehmung eines Sexualstraftäters den starken Mann markiert? Angeblich denken Sie darüber nach, offiziell Beschwerde einzulegen.«
    »Ich?« Logan wich einen Schritt zurück. »Sir, ich habe nicht –«
    »Ich denke, es wäre klug, alles in schriftlicher Form festzuhalten, Sergeant.«
    »Wissen Sie, Sir, eigentlich habe ich es mir inzwischen anders –«
    »Ich denke, es wäre klug , alles in schriftlicher Form festzuhalten, Sergeant.«
    Er räusperte sich. »Ja, Sir.«
    Ein Lächeln. »Und wie kommen Sie mit der Erfüllung Ihrer Sorgfaltspflicht voran?«
    »Nun ja, Sir, es –«
    »Und je eher Sie es zu Papier bringen, umso besser.«
    Rennie nahm den Hörer vom Ohr und hielt eine Hand über die Sprechmuschel. »Sarge? Die GSM -Ortung hat einen Treffer gebracht. Webster ist in Tillydrone.«
    »Hervorragend.« Finnie ging zur Tür. »Wissen Sie was, Sergeant: Lassen

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