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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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war. Kreuz und quer über den Artikel war wieder und wieder das Wort » LÜGNERIN !!!« gekritzelt.
    Und als Umrahmung eine Reihe von Hochglanzfotos, wie man sie sich heutzutage fast in jedem Supermarkt ausdrucken lassen konnte.
    Keine Poster – dafür war kein Platz.
    Vor einem Jahr hatte Beatrice Eastbrook wahrscheinlich noch wie eine ganz normale junge Frau ausgesehen. Aber … Sie hatte die Haare blond gefärbt und sich Locken drehen lassen, die denen von Alison McGregor genau glichen. Ihr Make-up war genau wie das von Alison McGregor, ihre Kleider waren genau wie die von Alison McGregor, einschließlich der Schuhe.
    Wahrscheinlich hatte sie auch irgendwo einen mit Stanniolpapier beklebten Hut herumliegen.
    Sie zwirbelte an einer Strähne hinter ihrem Ohr. »Natürlich habe ich ihnen nichts angetan – warum sollte ich ihnen etwas antun? Ich liebe sie doch.« Der Akzent war schwer einzuordnen; eine seltsame Mischung aus Birmingham und Aberdeen – offenbar genügte es ihr nicht, wie Alison McGregor auszusehen, sie musste auch noch versuchen, genauso zu klingen. »Alison war … ist – eine ganz tolle Frau. Ein Superstar. Ich meine, das muss man sich mal vorstellen: So jemand wohnt in Aberdeen, und ich kenne sie. Sie hat mit mir geredet , wie ein ganz normaler Mensch.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer sie entführt haben könnte?«
    Beatrice’ Augen verengten sich. »Wenn ich das wüsste, würde ich die Typen umbringen. Ich mache keine Witze – ich würde sie wirklich umbringen. Mit meinen eigenen Händen erwürgen würde ich sie. Sie haben Jenny die Zehen abgeschnitten! Was ist das für ein mieses Schwein, das einem kleinen Mädchen die Zehen abschneidet?« Sie ließ sich auf das Bett sinken und rutschte nach hinten, die Füße auf der Bettdecke, die Knie an die Brust gezogen. »Wissen Sie was, wenn Sie die Typen schnappen, sollten Sie denen die Zehen abschneiden, genau wie in der Bibel. Einfach alle abschneiden – mal sehen, wie denen das gefällt.«
    »Sind Ihnen irgendwelche verdächtige Personen aufgefallen, die sich in Alisons Nähe aufhielten, bevor sie entführt wurde? Die sie vielleicht anzusprechen versuchten?« Natürlich abgesehen von dir, du durchgeknalltes Huhn.
    »Ich kann mich nicht erinnern. Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Na ja, es war immer ziemlich viel los, wissen Sie; die ganze Zeit waren die Fotografen hinter ihr her, und dann diese ganzen Weiber, die sich als ihre Freundinnen ausgegeben haben, nur um in die Zeitung zu kommen. Ich hab so was nie gemacht …«
    Logan nickte. »Was hat sie denn zu Ihrem neuen Look gesagt?«
    Stirnrunzeln. »Na ja, sie fühlte sich natürlich geschmeichelt. Ich sähe fantastisch aus, meinte sie. Sie ist ein sehr großzügiger und warmherziger Mensch.«
    »Und hat sich nicht daran gestört, dass Sie ihr nach Hause gefolgt sind?«
    Rennie stand in der Tür und hatte schon den Mund aufgemacht, doch Logan hob die Hand.
    »Ich …« Beatrice errötete. »Ich weiß nicht, was Sie –«
    »Die Fotos dort um Ihr Wandbild herum.« Er deutete auf die Hochglanzabzüge. »Das ist das Haus von Alison und Jenny in Kincorth. Sehen Sie, da ist Alison, wie sie den Müll rausbringt.«
    »Ich … Es war nur ein einziges Mal.«
    »Und da sieht man sie, wie sie Jenny zur Schule bringt. Und auf dem da trägt Jenny ein Tutu. Auf dem Weg zum Ballettunterricht?«
    Beatrice senkte den Kopf auf die Knie und sprach in die dunkle Lücke zwischen ihren Beinen und ihrer Brust hinein. »Ich habe niemandem etwas getan.«
    Logan legte sein Notizbuch auf den Schreibtisch. »Haben Sie gesehen, wer Alison und Jenny entführt hat?«
    Als sie wieder aufblickte, glitzerten Tränen in ihren Augen. »Ich wollte doch nur ihre Freundin sein. Eine echte Freundin, nicht wie diese falschen Schlangen.«
    »Haben Sie gesehen, wer sie entführt hat, Beatrice?«
    »Sie ist ein ganz besonderer Mensch. Sie ist berühmt – sie wird Spuren hinterlassen, die immer an sie erinnern werden. Ich werde nie berühmt sein. Dann ist es doch egal, ob ich lebe oder tot bin, oder? Es wäre auch egal, wenn ich nie geboren worden wäre. Ich dachte, wenn sie nur sehen könnte, dass wir so viel gemeinsam haben, dann könnten wir Freundinnen sein. Ich wollte nur, dass sie mich mag …«
    »Es ist schon gut, Beatrice, ich verstehe Sie.« Logan nahm sein Notizbuch und stand auf. »Also, wenn Sie nichts dagegen haben, würden wir jetzt gerne Ihr Zimmer durchsuchen. Ist das in Ordnung?«
    Sie wischte sich die Augen und

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