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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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aus den Augen verlieren, dass es immerhin ein Erfolg ist. Und das ist alles bei der Vernehmung von dieser Eastbrook herausgekommen? Von dieser Eastbrook, die McPherson eigentlich hätte vernehmen sollen?«
    »Ah …« Logan rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Ja, also …«
    »Ich denke, ich muss wohl mal ein paar Worte mit Detective Inspector McPherson wechseln, meinen Sie nicht auch? Ich könnte vielleicht mit ›Idiot‹ anfangen und dann einfach mal sehen, was sich daraus entwickelt.« Er nickte, und dann streckte er die Hand aus und klopfte Logan auf die Schulter, wobei er sich so stocksteif hielt, als hätte er zwar schon einmal gehört, dass man so etwas machen kann, es aber noch nie selbst ausprobiert. »Gute Arbeit, Sergeant.« Eine Pause. »Übrigens, haben Sie schon diese offizielle Beschwerde aufgesetzt?«
    »Nein, glaub mir …« Logan seufzte. »Ich weiß, aber was soll ich denn machen?«
    Das Schweigen am anderen Ende wurde mit jeder Sekunde kälter.
    Er nahm einen Schluck Tee und sah dem Nudelauflauf mit Pommes auf seinem Teller beim Erstarren zu. Da saß er nun mit Goulding und schlug die Zeit tot, bis die Metropolitan Police anrufen und melden würde, dass alles zur Vernehmung von Gordon Maguire bereit sei.
    Es war nicht viel los in der Kantine; nur ein paar Kollegen von der Spätschicht versorgten sich mit Schinken-Sandwichs und starkem Kaffee.
    »Sam, das ist unser erster Fortschritt in fast zwei Wochen, da kann ich doch nicht –«
    » Es ist halb zehn! Wir wollten heute Abend unseren Urlaub buchen, schon vergessen?«
    »Ja, aber du weißt doch, wie es in diesem Job läuft; ich –«
    »Komm mir jetzt bloß nicht mit der Job-Nummer, Logan McRae. Jedes Mal, wenn ein großer Fall anliegt, verkriechst du dich da oben und kommst gar nicht mehr heim. Also, wenn du deine Zeit lieber mit deinem verrunzelten lesbischen Mutterersatz verbringst als mit mir, dann kannst du –«
    »Sie ist ja nicht mal hier! Nur ich und Finnie und Goulding. Wir warten –«
    »Es wär ja nicht so schlimm, wenn es nur ab und zu mal vorkäme, aber so geht es ja jedes verdammte Mal.«
    »– Gordon Maguire, weil er gelogen hat und –«
    »Und ich weiß, dass ein kleines Mädchen und ihre Mutter vermisst werden, aber es hilft denen auch nicht, wenn du dich totarbeitest – «
    »– Videokonferenz. Ich komme, sobald ich –«
    »Und eine Flasche Wein kannst du auch gleich noch mitbringen.«
    »Es ist …«
    Sie hatte aufgelegt.
    Wunderbar. Logan steckte das Handy wieder ein.
    Goulding beugte sich vor. »Na, wie schätzen Sie die Chancen von Aberdeen gegen St Mirren dieses Wochenende ein?«
    »Ach, geben Sie sich keine Mühe.« Er spießte eine Fritte auf und zog sie durch die faltige Käsesauce. »Und bevor Sie damit anfangen: Ich weiß, dass sie recht hat, okay? Ich bin fix und alle, ich hatte seit Wochen keinen freien Tag mehr, und der dicke Gary liegt mir ständig in den Ohren wegen des Überstundenkontos.« Die Fritte war kalt, die Sauce lauwarm. »Aber was soll ich denn bitte machen? Soll ich mich nach Hause verdrücken und Gordon Maguires Vernehmung verpassen?«
    »Nun …« Der Psychologe tupfte sich mit der Serviette die Mundwinkel ab. »Es kommt wohl darauf an, was Ihnen persönlich wichtiger ist, meinen Sie nicht?«
    Schuldgefühle – noch besser. »Ich sage ja nicht …« Sein Handy klingelte wieder. Er zog es heraus und drückte die Taste. »Sam, ich hab nachgedacht: Wie wär’s –«
    » Alles deine Schuld, Mann.« Shuggie Webster. »Es ist alles deine verdammte Schuld!«
    Nicht schon wieder. »Der Witz hat allmählich einen Bart, Shuggie. Wir wissen Bescheid über Trisha, okay? Wenn deine Kumpel Jacob und Robert sie haben, dann können wir helfen. Aber du musst aufhören –«
    »Ich will die verfickten Drogen wiederhaben, und wenn ihr sie nicht rausrückt …«
    »Hör auf mit dem Scheiß und stell dich. Okay?«
    »Ich hab dich gewarnt. Ich hab dich verdammt noch mal gewarnt!«
    »Shuggie –«
    »Konsequenzen …«
    Konsequenzen? Blödmann, blöder. Das hier war nicht Der Pate , und Shuggie Webster war nicht Al Pacino. Logan legte einfach auf.
    »Wissen Sie was?« Er schob seinen Teller weg. »Ich hab’s allmählich gründlich satt …«
    Sein Handy. Schon wieder.
    Er drückte den Knopf. »Was ist denn nun schon wieder?«
    »Logan?« Es war Samantha. »Du, es tut mir leid … hatte ’nen beschissenen Tag. Ich wollte dich nicht nerven.«
    »Sam, ich –«
    »Wenn ihr jemanden wegen der McGregor-Sache am

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