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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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zusammen. »Spielt sie immer noch die unheimliche Leichenschauhaus-Assistentin?«
    »Schon seit drei Wochen. Und jetzt macht sie auch noch so komische Sachen mit den Fingern, als hätte sie Spinnen als Hände.«
    Bob nickte. »Gefällt mir, wenn jemand so engagiert ist.« Er rückte seinen Stuhl vor. »Hab ich dir mal die Geschichte erzählt, wie –«
    Die Tür ging auf, und die Geräusche des mühsam beherrschten Chaos drangen von draußen herein. Sam stand auf der Schwelle; sie hatte den Schutzanzug abgelegt, der bis dahin das Green-Day-T-Shirt, die schwarze Jeans und den feuerroten Haarschopf mit dem an die Stirn geklatschten Pony verdeckt hatte. Ihr Gesicht glänzte rosig. Sie hatte das Metallrohr, das sie untersucht hatte, über die Schulter geworfen, dick in Beweismittelbeutel und silberfarbenes Klebeband eingewickelt. »Jemand interessiert an DNS -Resultaten?«
    Bob grinste. »Wenn du eine Probe willst – ich hätte da gewisse Körperflüssigkeiten im praktischen Pumpspender.«
    »Logan, sag Biowaffen-Bob, dass ich seinen Schwanz nicht mal mit einer Käsereibe anfassen würde.«
    »Ach, komm schon – sag bloß, du bist immer noch beleidigt?«
    Sie drehte sich um und warf einen kleinen Stoß Papiere auf Logans Schreibtisch. »Das Blut stammt von Jenny. Mit einer Wahrscheinlichkeit von neunundneunzig Komma neun acht Prozent.«
    Logan blätterte gleich vor zur Zusammenfassung. »Mist …«
    »Tut mir leid.« Samantha schlang einen warmen Arm um seine Schultern. »Musst du heute Abend lange arbeiten? Vergiss nicht, morgen ist der große Tag.«
    »Na ja –« Bob rieb sich mit dem Finger über seine borstige Monobraue. »Sieh’s doch mal positiv: Stell dir vor, es wäre von jemand anderem – dann hättest du jetzt zwei vermisste Kinder.«
    »Ja, stimmt wohl …« Logan legte den Bericht auf seinen Schreibtisch. Jennys DNS . Mist, mistiger. »Hast du es Finnie gesagt?«
    Samantha wich zurück und riss die Hände hoch. »O nein, vergiss es.«
    »Bitte?«
    » Dein Name steht auf dem Beweismittelformular – sag’s ihm doch selbst.« Sie schwenkte das Metallrohr ein wenig. »Außerdem muss ich runter in die Asservatenkammer, ehe dieser Idiot Downie seinen Dienst antritt. Der wäre doch schon damit überfordert, seine eigenen Zehen der Größe nach zu sortieren – wie will er da Beweismittel korrekt archivieren?« Samantha errötete. Sie räusperte sich. »Sorry.«
    Bob spitzte die Lippen und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Siehst du, das ist das Problem mit dem Hilfspersonal heutzutage – dauern tappen sie ins Fettnäpfchen. Witze über Zehen zu reißen, wo einem kleinen Mädchen gerade der Zeh –«
    »Leck mich, Bob.«
    Er grinste. »Siehst du, jetzt redest du wieder mit mir!«
    Sie drückte Logan einen Kuss auf die Stirn und zeigte Bob im Hinausgehen noch rasch den Mittelfinger.
    Bob deutete auf seinen Schritt. »Also … wenn du noch mal auf das Angebot mit der DNS -Probe zurückkommen möchtest …«
    Samantha knallte die Tür zu.
    Das CID -Großraumbüro war wie ein Viehstall in Boxen aufgeteilt, die brusthohen Stellwände über und über mit Memos, Telefonlisten und Karikaturen aus dem Aberdeen Examiner gepflastert. Irgendjemand hatte sich an dem Plakat an der Wand vergriffen, das gleich neben der kleinen Nische mit der Kaffeemaschine und dem Wasserkocher hing: In dem Satz »Terrorismus – ein Problem, das uns alle angeht!« war das Wort »Terrorismus« durchgestrichen und durch »Bobs Arsch« ersetzt.
    Logan blieb vor den großen Weißwandtafeln im vorderen Teil des Raums stehen und überflog die hingekritzelten Fallnotizen. Angeblich waren Jenny und ihre Mama in einer Postfiliale in Peterhead gesichtet worden, außerdem in einem Pub in Methlick, in der Elgin-Bibliothek, im Schwimmbad von Inverurie, in der Kirche von Cults … Alles totaler Blödsinn.
    Irgendjemand hatte den Countdown aktualisiert; jetzt stand da: »Noch 8 Tage bis zur Deadline!«
    »Sarge?«
    Logan sah nach links. PC Guthrie stand neben ihm, in der Hand einen dampfenden Kaffeebecher, aus dem ein bitterer Geruch wie nach verbranntem Toast aufstieg. Logan wandte sich wieder zur Tafel um. »Wenn du schlechte Nachrichten hast, kannst du dich gleich verziehen und jemand anders damit beglücken.«
    Guthrie hielt ihm den Becher hin, das bleiche Gesicht zu einem beleidigten Ausdruck verzogen. Mit seiner milchweißen Haut, den rötlichen Haaren und den blonden Augenbrauen sah er aus wie ein Gespenst, das gerade eine Bäckerei

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