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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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reinspaziert und vernehmen die einzigen Zeugen, die wir wahrscheinlich je bekommen werden.« Er hob eine Pobacke vom Stuhl, kniff ein Auge zu und seufzte dann. »Also, ich bin dann mal weg.«
    Sprach’s und verschwand kichernd.
    Als der Gestank oben ankam, war es, als bekäme man einen vergammelten Kolostomiebeutel um die Ohren geschlagen.
    Rennie wartete in ihrem kleinen behelfsmäßigen Büro auf Logan. Er saß an dem geliehenen Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm des Laptops, während seine Finger über die Tastatur klackerten.
    »Wehe, du treibst dich in irgendwelchen Porno-Chats rum.« Logan stellte einen Pappbecher neben die Maus. »Kaffee. Als Dank dafür, dass du mich bei der Internen Dienstaufsicht nicht reingeritten hast.«
    »Ui, danke, Sarge!« Er hebelte den Plastikdeckel ab und deutete mit dem Kopf auf einen kleinen Stapel Papiere. »Ich sichte die Entführungsfälle – sieben Jahre hab ich schon durch.«
    Logan nahm die Ausdrucke aus dem Nationalen Polizeicomputer und blätterte sie durch. »Was gefunden?«
    »Nichts, was auch nur annähernd Ähnlichkeit mit dem McGregor-Fall hätte. Es gibt gar nicht so viele echte Entführungen, wie man meinen könnte – mit richtigen Lösegeldforderungen und allem Drum und Dran –, meistens sind es Drogendealer, die von Rivalen einkassiert werden, ein paar Idioten, die sich gegenseitig entführen, um Aufmerksamkeit zu erregen, und ungefähr ein Dutzend Tiger.« Er zog eine Augenbraue hoch. Wahrscheinlich wartete er auf die Frage, was denn ein Tiger sei.
    Sein Pech.
    Logan warf den Stapel auf den Tisch. »Was ist mit älteren Fällen?«
    »Du weißt schon – das ist, wenn du die Angehörigen von jemandem entführst, damit derjenige dir hilft, eine Bank auszurauben oder so.«
    »Willst du, dass ich dir den Kaffee wieder wegnehme?«
    »Ich versuch ja nur –«
    »Rennie!«
    Ein Seufzer. »Ich habe um zehn einen Termin mit der Polizeihistorikerin. Sie hat einen Haufen Material für eine geplante Ausstellung ausgeliehen.«
    »Gut. Und wenn du schon mal da bist, sieh zu, ob du nicht noch weitere zehn Jahre zurückgehen kannst, nur um auf der sicheren Seite zu sein.« Was auch immer Napier zusammen mit der SOCA ausheckte, um sie in die Scheiße zu reiten – niemand würde Logan vorwerfen können, er sei nicht gründlich genug gewesen.
    Der Constable stöhnte. »Können wir den Kram hier nicht noch ein bisschen zurückstellen? Ich meine, ich könnte dir stattdessen helfen, Alisons Studienkollegen zu vernehmen? Vielleicht können wir den Fall ja knacken – und Alison und Jenny raushauen, ehe Superintendent Flachwichser ihn uns wegnimmt?« Er warf sich in Pose, eine Hand auf die Brust gelegt, die andere zu den gammligen Deckenfliesen emporgereckt. »Rennie und McRae reißen’s raus!« Er grinste. »Hey, ein Stabreim – cool!«
    Logan kaute auf der Innenseite seiner Lippe herum. »Du willst helfen, alle Studenten aus Alison McGregors Seminar zu vernehmen?«
    Ein Nicken.
    »Okay, kannst du machen.«
    »Yeah!« Rennie stieß die Faust in die Luft. »Danke, Sarge!«
    »Und zwar, sobald du mit dem Sichten des Archivmaterials fertig bist.«
    »Nee.« Sergeant Eric Mitchell blickte von seinem Computerbildschirm auf und fuhr sich mit dem Finger durch seinen überdimensionalen Schnauzbart, während sein kahler Schädel im Sonnenlicht blitzte. »Alles ausgebucht.«
    »Wie kann es sein, dass alles ausgebucht ist?« Logan versuchte einen Blick auf den Monitor zu erhaschen, doch Eric drehte ihn weg.
    »Finnie hat alles losgeschickt, um sämtliche Ärzte und Tierärzte noch einmal zu vernehmen. Nehmen Sie halt den Bus wie jeder normale Mensch. Oder ein Taxi.«
    »Ja, klar. Ein Taxi. Haben Sie schon mal versucht, eine Taxirechnung als Spesen geltend zu machen?«
    »Dann gehen Sie eben zu Fuß.«
    »Nach Hillhead?«
    »Ahem …«, sagte eine Stimme direkt hinter Logans Schulter. »Vielleicht kann ich behilflich sein, junger Logie? Zufällig führt mich mein Weg auch dorthin.«
    Logan schloss die Augen. »Ich setz mich nicht mit dir in ein Auto, Bob.«
    »Und wenn ich dich fahren lasse?« Bob hielt ihm einen Schlüsselbund unter die Nase und klirrte damit. »Na, komm schon, was ist denn das Schlimmste, was passieren kann?«
    Logan kletterte hinaus in die kühle Morgenluft, knallte die Tür des Einsatzwagens zu und sog die frische Luft tief in seine Lunge.
    Bob stieg auf der anderen Seite aus. »Was hast du denn? Ich hab doch das Fenster aufgemacht, oder nicht?«
    »Du

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