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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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genug war, ehe sie sich darunterstellte. Vielleicht hatte sie ja Glück, und Sharper wäre weg, ehe sie fertig war. Dass sie sich für diesen Gedanken einen Feigling schimpfte, ließ ihn allerdings nicht verschwinden. Sie war sehenden Auges in die letzte Nacht spaziert. Doch ihm heute gegenüberzutreten war etwas völlig anderes. Sex war nicht die einzige Disziplin, in der sie außer Übung war.
    Sie spülte sich gerade das Shampoo aus den Haaren, als die Tür zur Duschkabine aufging. Noch ehe sie ein Wort sagen konnte, drängte sich Zach in die enge Zelle. »Äh … ich bin schon fast fertig.«
    »Ist doch irgendwie verschwenderisch, allein zu duschen, wenn ich gleich im Nebenzimmer bin.« Er griff nach dem Stück parfümierter Seife, das sie sich mitgebracht hatte, und begann sich die Hände einzuschäumen. »Hier in Oregon nehmen wir den Umweltschutz ernst. Wir sind unheimlich grün.«
    »Ich hab mich schon gewaschen, danke.« Allerdings einhändig, was ziemlich kompliziert gewesen war, da sie versucht hatte, ihre rechte Hand aus dem Wasserstrahl herauszuhalten, damit die Steri-Strips trocken blieben. Andererseits hatte sie sich auch nicht mit solcher Hingabe eingeseift, wie er es gerade mit ihren Brüsten tat. Und der Spur des Schaums ihren Bauch hinabfolgte. Und noch weiter.
    »Danach kannst du mich waschen.« Irgendwie schien er immer näher zu kommen. Als er den Kopf zu ihr neigte, blitzten seine Augen dermaßen, dass ihre Hormone schlagartig in Wallung gerieten. »Du siehst gut aus, wenn du nass bist, Slim. Das wusste ich.«
    Und als er ihre Lippen mit seinen bedeckte, begriff Cait, dass die Situation überhaupt nicht peinlich werden würde.
    Sondern dass alles ganz, ganz einfach war.
    »Schau an, schau an, schau an. Wer kommt denn da ins Labor zurückgeschlichen?«
    »Ich schleiche grundsätzlich nie«, entgegnete Cait und stellte eine weiße Bäckertüte auf einen Tisch in der Ecke. »Ist schlecht für die Wirbelsäule. Ich hab dir ein paar süße Teilchen mitgebracht.«
    Kristys Miene hellte sich auf. »Windbeutel?« Sie kam herübergesaust, machte die Tüte auf und quiekte vor Begeisterung. »Tatsächlich Windbeutel! Oh, ich liebe dich, Cait. Du hast mir so gefehlt!«
    »Ja, das hab ich an der stürmischen Begrüßung gemerkt.« Belustigt sah sie zu, wie ihre Assistentin einen Windbeutel aus der Tüte klaubte und ihn gierig zu verspeisen begann. Kristys Appetit verblüffte sie immer wieder.
    »Ich hab dich gestern Abend angerufen, um die letzten Neuigkeiten auszutauschen, habe dich aber nicht erreicht.«
    Kristy zog die Brauen hoch. »Ich war im Kino und hab deinen verpassten Anruf erst heute Morgen gesehen. Wenn du jetzt nicht gekommen wärst, hätte ich dich …« Sie hielt inne, den Windbeutel zum nächsten Bissen bereit vor dem Mund, und musterte Cait genauer. »Du hattest Sex!«
    Ein heftiger Schreck durchzuckte Cait. Gefolgt von einem lächerlichen Anflug von schlechtem Gewissen. »Was?«
    »Du hattest Sex, das seh ich dir an. Am Gesicht und in den Augen.« Kristy zeigte mit dem Rest des Windbeutels auf sie. »Du bist total … locker und strahlend. Das ist der Sexglanz. Den erkenne ich immer und überall.«
    Cait schämte sich ganz und gar nicht für ihre Nacht mit Sharper. Oder für den Morgen, als sie mit ihm geduscht hatte. Aber sie würde jetzt garantiert nicht ihrer Assistentin über jedes lustvolle Detail Rede und Antwort stehen. »Wenn jemand einen Sexglanz erkennen kann, dann natürlich du. Dummerweise hat dir aber zu viel Sex inzwischen das Hirn vernebelt. Ich bin tagsüber durch Wälder gestapft und abends vor Kneipenschlägereien geflohen.«
    Wie gewohnt ließ sich Kristy leicht ablenken. »Kneipenschlägereien? Und da hast du mir nicht Bescheid gesagt?« Sie verputzte den einen Windbeutel und grapschte nach dem nächsten. »Ich mach mich super bei Schlägereien. Vor allem in einem Männerhaufen. Wegen meiner Größe«, erklärte sie mit dem Mund voller Gebäck. »Ich hab genau die richtige Größe, um ihnen in die Eier zu hauen.«
    »Das ist ja charmant. Wirklich.« Da ihre Lippen sich zu krümmen drohten, presste sie sie fest aufeinander. »Vielleicht kannst du das mal demonstrieren, wenn Michaels dich seiner Mutter vorstellen will.«
    »Ich lass mich keinen Müttern vorstellen. Was sollte das bringen? Wir sind doch in ein paar Wochen hier fertig, oder?«
    »M-hm.« Cait musterte den Arbeitsplatz, den Kristy für den Vergleich der Müllsäcke eingerichtet hatte, und ging darauf zu.

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