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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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»Schon was gefunden?«
    »Abgesehen von den oberflächlicheren Eigenschaften wie Verschlüssen mit Zugbändern oder Schnüren zum Zubinden, sind die einzigen echten Bezugspunkte die, ob die Heißversiegelungen an den Seiten oder unten am Boden angebracht sind.« Da Kristy offensichtlich noch nicht fertig gegessen hatte, folgte ihr nur deren Stimme. »Die zwei mit der Markierung ähneln den Säcken aus der Höhle. Und biologisch abbaubar sind sie auch.«
    Cait warf ihr einen scharfen Blick zu. »Unterschiedliche Markennamen?«
    »Ja.« Nachdem sie sämtliche Windbeutel verputzt hatte, knüllte Kristy die Tüte zusammen und warf sie weg, ehe sie sich die Hände wusch. »Einer der Deputys, die sie gestern vorbeigebracht haben, hat gesagt, er hätte beide Exemplare in Eugene gekauft. Müssten sie nicht eigentlich eher dort in der Nähe recherchieren, wo die Leichen gefunden wurden?«
    »Vielleicht.« Je nachdem, was beim DNA-Profil der älteren Recinos-Frau herauskam, mussten sie sich eventuell ganz massiv auf diese Region konzentrieren. »Hat Barnes die Ergebnisse schon?«
    »Ich hab seine Nummer nicht.«
    Sofort rief Cait den Deputy an, und als sie seine Mailbox erreichte, informierte sie ihn über Kristys Resultate. Barnes hatte ein paar seiner Leute darauf angesetzt, bei lokalen Firmen nachzuforschen. Herauszufinden, wer die Säcke im Angebot hatte und wie lange schon. Er arbeitete ziemlich methodisch. Es war eine mühsame Spur, die verfolgt werden musste, doch Cait bezweifelte, dass sie zu etwas führen würde. Sie konnten nicht sicher sein, dass die Säcke hier in der Gegend gekauft worden waren, und außerdem führte kein Mensch Buch über solche Verkäufe. Allerdings waren die Säcke ein weiteres Indiz, das den Täter mit den Verbrechen in Verbindung bringen würde, falls sie ähnliche Säcke in seinem Besitz fanden. Genau wie die Säge.
    »Bevor du heute mit der Arbeit anfängst, muss ich dir erst die Fingerabdrücke abnehmen, um sie ausschließen zu können.«
    »Als ob ich unprofessionell genug wäre, um auch nur einen dieser Säcke mit bloßen Händen anzufassen.« Doch sie trat ans Regal und kramte die erforderlichen Utensilien heraus. Sie war schlagartig fröhlicher geworden, jetzt wo sie ihre Zuckerdosis bekommen hatte. »Heute Morgen sind zwei Pakete von FedEx für dich gekommen. Ich hab sie dort drüben hingestellt. Das ist diese unsichtbare Farbe, die du bestellt hast, um Vergleiche zu machen.«
    »Noch nichts per Fax gekommen?« Durchdringend musterte sie das Faxgerät, als könnte sie durch reine Willenskraft das DNA-Profil der älteren Recinos erscheinen lassen.
    »Mach dich lieber mit den Farbvergleichen ans Werk«, empfahl ihr Kristy. Nachdem sie sich die Hände sorgfältig gewaschen und abgetrocknet hatte, tauchte sie jeden Finger in Tinte und drückte ihn auf eine der Karten, die sie bereitgelegt hatte. »Dann vergeht die Zeit schneller.«
    »Apropos die Zeit vergeht schneller …« Cait trat an ihren Rucksack, den sie gleich hinter der Tür abgesetzt hatte, machte ihn auf und entnahm ihm die Bodenproben, die sie gesammelt hatte, als sie mit Sharper im Wald unterwegs gewesen war. Es war zweifellos ein Charakterfehler, dass sie es genoss, wie ihrer Assistentin das Gesicht zusammenfiel, als sie sah, was Cait mitgebracht hatte.
    »Piss die Wand an.«
    »Das macht dann einen Dollar. Du kannst bezahlen, wenn du die Proben bearbeitet hast.«
    »Vielleicht hab ich mich doch getäuscht, was deinen Sexglanz angeht.« Kristy kehrte Cait demonstrativ den Rücken zu, doch ihr schnippischer Tonfall verriet, dass ihre Stimmung umgeschlagen war. »Sex macht die Leute normalerweise entspannter, nicht gehässiger. Guter Sex jedenfalls.«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen spazierte Cait zu den Kisten hinüber, die am Morgen eingetroffen waren. Es war erfreulich, dass Kristy endlich mit dem Thema abgeschlossen hatte, obwohl sie den Drang verspürte, ihr zu sagen, wie sehr sie sich täuschte. Sie war mehr als nur ein bisschen entspannt. Und der Sex war sehr, sehr gut gewesen.
    Es war herrlich, wieder auf dem Wasser zu sein. Obwohl er weder der längste noch der wildeste Fluss Oregons war, war der McKenzie immer sein Lieblingsfluss gewesen. Vielleicht weil er an seinen Ufern aufgewachsen war. Und seit seinem achten Lebensjahr darauf Boot fuhr.
    Zach behielt die aufblasbaren Schlauchboote im Auge, von denen jedes mit sechs Teilnehmern und einem seiner Guides besetzt war, doch seine Leute waren ganz in ihrem Element.

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