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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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im McKenzie Motel und kritzelte nebenbei auf einen Notizblock. »Wie war noch mal das genaue Datum?«
    Cait wiederholte es und fügte hinzu: »Vergessen Sie die Campingplätze nicht. Wir können nicht wissen, wo er gewohnt hat. Ich habe noch keinen Zugang zu seinen Kreditkartenabrechnungen, und ich weiß auch nicht, wie lange ich darauf werde warten müssen.« Cross erschien ihr nicht als der Typ Mann, der mit Blitzgeschwindigkeit agierte. »Wir müssen auch noch herausfinden, was für einen Internet-Provider die Beherbergungsbetriebe hier in der Gegend nutzen. Oder zumindest, welchen sie zu der Zeit genutzt haben, als Recinos, Livingston und Bentley verschwunden sind.«
    Andrews blickte von ihren Notizen auf und sah Cait mit scharfer Miene an. »Sie glauben, die Geldtransfers wurden von hier aus arrangiert?«
    »Schon möglich. Leute mit Geld sind ins Visier unseres Täters geraten. Aber er musste ja von irgendwoher wissen, dass sie vermögend waren. Was bedeutet, dass er zunächst einmal Zugang zu ihren Konten haben musste, um sie als Opfer auszuwählen. Und wie könnte er das besser tun als dadurch, dass er ihre Computer ausspioniert?«
    Sheriff Andrews runzelte die Stirn. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Provider Lantis ist. Sie versorgen viele der abgelegenen Gegenden in Lane County mit Onlinezugang. Aber Sie glauben doch nicht, dass die Firma damit zu tun hat?«
    »Nur eine Einzelperson. Einer ihrer Techniker. Vielleicht sogar ein ehemaliger Mitarbeiter. Wir müssen uns darum kümmern, dass wir ihre Personalunterlagen einsehen und herausfiltern können, welcher Techniker für die Beherbergungsbetriebe zuständig war.«
    »Ich habe zwei Leute für Internetkriminalität, aber ich fürchte, wenn wir Computer nach derartigen Beweisen durchsuchen müssen, könnte das das Fachwissen meiner Mitarbeiter übersteigen. Dann müsste ich vielleicht jemanden von der State Police dazuholen.«
    »Irgendwann vielleicht.« Cait setzte sich auf die Bettkante. »Ich habe vorhin mit Gavin Pounds gesprochen, Raikers Internetgenie. Er meinte, es könnte ganz einfach so gelaufen sein, dass der IP-Host Cookies oder Tastaturinformationen abgefangen hat. Um Zugriff zu ihrem Online-Banking-Account zu haben, braucht der Täter nur die Kontonummern und die Passwörter. Wenn die Opfer ihre E-Mails von einem Computer abrufen, den der Täter überwacht, kann er sogar aus der Ferne Spyware auf ihrem Computer installieren und weiterhin Informationen abrufen, selbst wenn sie schon längst wieder von hier abgereist sind.«
    Andrews starrte sie unverwandt an. »So leicht?«
    »Ich weiß.« Sie war selbst schockiert gewesen, als sie mit Gavin gesprochen hatte. »Vor Jahren wäre es ein bisschen aufwändiger gewesen, aber jüngste ›Innovationen‹ in der Branche haben Internetspionage leichter gemacht. Und ein dem neuesten Stand der Technik entsprechendes Spionagesystem kann viele der verbreitetsten Anti-Spyware-Programme umgehen.«
    »Del Barton hat doch so ein Internetcafé«, sinnierte Andrews und tippte hektisch mit ihrem Bleistift gegen den Tablet-PC.
    »Er hat mir gesagt, dass er es erst vor anderthalb Jahren aufgemacht hat.«
    »Ich glaube, Gibbs hat auch erwähnt, dass es noch nicht lange existiert.«
    »Die Opfer sind vor drei, fünf beziehungsweise sechs Jahren verschwunden. Hat Barton den Laden ganz neu gegründet, oder hat er ein schon existierendes Café übernommen?«
    Bei ihrem einzigen Gespräch mit dem Mann hatte es so geklungen, als sei der Laden eine komplette Neugründung, doch das mussten sie überprüfen. Während Sheriff Andrews sich das in ihrem Notizbuch vormerkte, sprach Cait wie in Gedanken weiter. »Allerdings geht es um mehr als einen Beherbergungsbetrieb in zwei verschiedenen Orten. Nutzen sie beide denselben Provider? Müssten sie fast, damit die Theorie hinhaut.«
    »Ist doch leicht rauszufinden.« Andrews war mit Schreiben fertig und sah auf, ihr Mund eine dünne, flache Linie. »Mit den Fotos sind wir nicht weitergekommen. Niemand in einer der Unterkünfte scheint sich an eines der Opfer zu erinnern. Was im Grunde keine große Überraschung ist, wenn man bedenkt, wie lange es schon her ist, seit sie sich hier aufgehalten haben.«
    »Ich hatte auch kein Glück«, gestand Cait. Sie streckte die Beine aus und unterdrückte ein Gähnen. Der Schlafmangel machte sich allmählich bemerkbar. »Ich bin nicht in das Restaurant hier in der Stadt gekommen, das auf Livingstons Abrechnung stand. Tito’s. Vielleicht

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