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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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genau angestellt hat. Oder falls doch, haben sie dieses Wissen zumindest nicht mit mir geteilt. Er muss sich gesagt haben, dass die Sache zu heiß wird, und ist verschwunden. Passiert immer wieder.«
    »Wenn die Feds ihre Theorie nie bewiesen oder entkräftet haben, wie können Sie dann wissen, dass sie recht hatten?« Sie hob die Hand, um Jodie Paulsens Gruß zu erwidern, während er langsam in seinem anscheinend mit Altmetall beladenen Pick-up vorbeifuhr.
    »Es klang auf jeden Fall verdammt viel logischer, als dass sich jemand einfach in Luft aufgelöst haben soll, verstehen Sie?«, entgegnete er. Irgendetwas sagte Cait, dass sie beide in diesem Leben keine Freunde mehr werden würden. »Mann, die Leute lügen doch andauernd. Angehörige lügen. Wo ist der Typ abgeblieben? Sie wissen es nicht. Er hatte keine Feinde, alle haben ihn geliebt. Ja, natürlich. Nur dass er leider weg ist, stimmt’s? Vielleicht hatte er eine Geliebte, mit der er nach Bora Bora durchgebrannt ist. Dass er seinem Bruder nichts von seinen Plänen erzählt hat, heißt nicht, dass er tot ist; es heißt nur, dass er weg ist.«
    Oder, so dachte sie zynisch, es hieß, dass diese Geschichte zu schlucken es Cross erleichterte, die ganze Angelegenheit ad acta zu legen und seine Quote an aufgeklärten Fällen zu verbessern.
    »Vielleicht sollten Sie noch mal einen Blick auf Bentleys Fall werfen.« Sie beobachtete einen alten Mann, der schon jenseits der neunzig zu sein schien und nun vorsichtig vom Randstein heruntertappte, als fürchtete er, sich beim Kontakt mit der Straße die Hüfte zu brechen.
    »Und warum sollte ich das tun?«
    »Weil ich hier in Oregon skelettale Überreste gefunden habe, die so ungefähr zu seinem Alter und seiner Statur passen.« Sie ignorierte das rüpelhafte Grunzen, das er von sich gab, und sprach weiter. »Wir haben sieben Knochensätze aus ein und derselben Höhle herausgeholt. Mittlerweile steht fest, dass sich die beiden Opfer, die wir eindeutig identifiziert haben, innerhalb eines Jahres vor ihrem Verschwinden hier in der Gegend aufgehalten haben.«
    »Was soll das …«
    »Ich habe erst heute Unterlagen entdeckt, die belegen, dass Bentley vor sechseinhalb Jahren hier war.«
    Das ließ Cross einen Augenblick stutzen. »Er ist vor sechs Jahren verschwunden.«
    Sie seufzte in Gedanken auf. »Ja. Und eine große Geldsumme ist zur gleichen Zeit verschwunden wie die beiden anderen Opfer. Klingt da nicht irgendwas in Ihren Ohren vertraut?«
    »Seltsame Zufälle.«
    »Wenn Sie an Zufall glauben, Cross, dann sind Sie noch nicht lange genug bei der Kriminalpolizei.« Der alte Mann hatte es mittlerweile heil den Randstein heruntergeschafft und schlich jetzt im Schneckentempo über die Straße. »Bentley war nicht zufällig ein Fan der New York Giants , oder? Und ein begeisterter Wildwasserfahrer?« Sowohl das Emblem des New Yorker Footballteams als auch ein schäumender Wildbach waren auf seine Schulterblätter gezeichnet worden.
    »Da müsste ich in der Akte nachsehen.«
    Sie hatte endgültig die Nase voll. »Tun Sie das. Und wenn Sie schon dabei sind, werfen Sie auch gleich einen Blick in seine Kreditkartenabrechnungen und schauen Sie, wo er während seines Aufenthalts hier in Oregon gewohnt hat. Dann kontaktieren Sie seinen Bruder und sagen ihm, er soll in ein Labor gehen und ein DNA-Profil machen lassen. Haben Sie einen Stift zur Hand?« Sie diktierte ihm ihre Faxnummer. »Lassen Sie mir die Ergebnisse und seine Aussage so schnell wie möglich zukommen, dann kann ich Ihnen definitiv beantworten, ob ich William Bentleys Knochen hier auf einer Bahre in meinem Labor liegen habe.«
    »Es wird den Feds aber nicht gefallen, wenn sie hören, dass sie sich getäuscht haben«, knurrte der Sergeant.
    »Wir müssen alle mit unseren kleinen Enttäuschungen fertigwerden.« Sie beendete das Gespräch und rief Gavin Pounds an, Raikers Internetgenie am Hauptsitz in Manassas. Während sie wartete, dass sich am anderen Ende jemand meldete, warf sie einen erneuten Blick auf den Greis. Er war etwa anderthalb Meter vorangekommen. Im Lauf seiner kurzen Reise hatte er nicht weniger als drei Hilfsangebote erhalten und abgelehnt. McKenzie Bridge war eine freundliche kleine Stadt.
    Nur leider war sie nicht so freundlich zu William Bentley gewesen. Oder zu Marissa Recinos. Oder zu Paul Livingston.
    »Dann sollen wir also bei sämtlichen Beherbergungsbetrieben in der Gegend nach einem Gast namens William Bentley fragen.« Andrews saß in Caits Zimmer

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