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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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machte weiterzugehen, blieb er ungerührt stehen. »Wegen des Schwefels. Sie haben gesagt, Sie hätten Schwefel an den Knochen gefunden.«
    Sie hatte im Grunde sehr darauf geachtet, möglichst überhaupt nichts zu sagen. »Hab ich das?«
    Die vertraute Ungeduld hatte sich wieder in seinen Blick geschlichen. »Ja, allerdings, oder etwa nicht? Außerdem suchen Sie nach Stellen, wo es heiße Quellen gibt, stimmt’s?«
    »Nicht unbedingt.« Zumindest nicht mehr. Sie würde sich in Zukunft auf saure Böden konzentrieren, ohne heiße Quellen in der Nähe, und sehen, ob sie besser zu ihren Daten passten.
    Er kniff die Augen zusammen. »Ein paar von denen, die das ganze Jahr über draußen kampieren, schleichen sich auf Campingplätze und nutzen das Trinkwasser und die sanitären Einrichtungen dort. Aber den meisten von ihnen sind solche Bequemlichkeiten ziemlich egal.«
    Sie nickte, während sie sich fragte, worauf er damit hinauswollte. »Sie können sich ja wohl jederzeit im Fluss waschen, wenn es sein muss.«
    Sein Lächeln zeugte von ehrlicher Belustigung und ließ seine Gesichtszüge weicher erscheinen. Bei einem weniger unleidlichen Mann hätte das sein Aussehen von lediglich attraktiv zu umwerfend verändert. »Glaub ich weniger. Der McKenzie hat meistens so um die acht bis zehn Grad. Aber es gibt eine ganze Menge kleinerer heißer Quellen an den Flussufern, die weniger bekannt sind. Touristen würden wohl kaum danach suchen, aber viele Einheimische wissen bestimmt, wo sie zu finden sind.«
    »Und Herumtreiber vielleicht auch«, murmelte sie nachdenklich.
    Er wirkte genervt von ihrer Unterbrechung. »Was ich damit sagen will, ist, dass Sie vielleicht auch näher am Fluss gelegene Quellen überprüfen sollten. Eine abgelegene Stelle am Flussufer wäre ein guter Platz für einen Mord.«

8. Kapitel
    Zach nahm Caits Reaktion nicht zur Kenntnis. Nicht gleich. Ein allzu vertrautes Gefühl der Distanz hatte sich seiner bemächtigt. »Man geht nah ans Wasser, am besten dort, wo Tierspuren zum Ufer führen. Das zeigt, dass viele Tiere zum Trinken dorthin kommen. In den Nachrichten haben sie nicht gesagt, wie viele Opfer getötet wurden, aber eine Blutlache ist auf jeden Fall eine ziemliche Schweinerei. Welcher Ort wäre also besser geeignet als das Flussufer? Das Blut, das man nicht wegspülen kann, lecken die Tiere auf. Der Regen nimmt dann das mit, was sie zurückgelassen haben, und schwemmt alles in den Fluss.«
    Erst da registrierte er ihre Miene und überlegte, wie sich seine Worte wohl anhörten. Finsterer Sarkasmus regte sich in ihm. Wenn die Bodenproben, die Cait auf seinem Anwesen genommen hatte, dem entsprachen, wonach sie suchte, würden seine Sprüche ihn massiv verdächtig machen.
    Doch wenn die Bodenproben eine Übereinstimmung ergeben hätten, wäre das zur Ermittlerin aufgestiegene hinreißende ehemalige Model garantiert zu einem weiteren unangekündigten Besuch nach Whispering Pines zurückgekehrt. Diesmal mit einem Durchsuchungsbefehl und Handschellen.
    Ihr Gesichtsausdruck hatte sich entspannt und zeigte jetzt nur noch Interesse. »Eine interessante Überlegung. Aber dann müsste er die Leiche trotzdem noch in die Höhle am Castle Rock transportieren.«
    Er lachte kurz auf und fragte sich, ob sie es sonst immer mit Vollidioten zu tun hatte oder ob sie nur auf ihn so reagierte. »Was glauben Sie eigentlich, wen Sie vor sich haben? Ich bin selbst da raufgeklettert, schon vergessen? Mehr als einmal. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass jemand diese Tour mehrmals mit einer Leiche auf dem Rücken unternommen hat. Ganz zu schweigen davon, dass er sie in die Höhle und die Kammer dahinter schleppen musste. Diese Leichen waren schon Skelette, ehe sie dort abgelegt wurden.«
    Sie lächelte verkniffen. »Sie haben sich eine Menge Gedanken darüber gemacht, was, Sharper?«
    Er nickte nüchtern, ohne den Blick von ihr abzuwenden. »Gibt ja nicht viel anderes zu tun, solange diese Geschichte meinen gewohnten Tagesablauf komplett über den Haufen wirft. Trotzdem kapiere ich immer noch nicht, warum der Mörder die Leichen woanders hinbringt, nachdem sie verwest sind. Scheint mir eine Menge unnötiger Aufwand zu sein.«
    Sie war gut. Verdammt gut. Ihre Miene änderte sich kein bisschen. Vielleicht hatte sie nach all den Jahren vor einer Kamera Übung darin, eine Maske zu wahren.
    »Wie hätten Sie es denn gemacht?«
    Er wandte sich achselzuckend um und machte Anstalten weiterzugehen. »Ich hätte mir die Mühe mit der

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