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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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So, wie gestern Abend… ein bisschen müde, ein bisschen erschöpft, irgendwie verletzlich und… Gott, diese wahnsinnigen Augen…
     
    Scheiße! Mit einem Mal ist alles wieder da. Sein Kopf, den er auf dem weißen Kissen in den Nacken wirft, seine Wimpern, die über seinen geschlossenen Augen flattern, wenn er stöhnt, seine Finger, die über meine Leiste streichen, sein Hals, sein Adamsapfel, der leicht hervortritt, seine Brustwarzen, sein Bauch, sein Nabel, seine weit geöffneten Beine, sein Schwanz und seine Hand, die ihn fahrig in unserem Rhythmus massiert.
    Ich schlucke. Versuche leicht panisch, diese Bilder aus meinem Kopf zu schieben, und irgendwie ist mir die Situation noch viel unangenehmer, als ich es befürchtet hatte.
    Aber jetzt stehen wir da. Dirk und ich auf der einen Seite und er mit einer wenigstens halb schlafenden Stella auf der anderen und ich hab' keine Ahnung, ob er uns grade beim Knutschen gesehen hat. Und auch wenn ich, rational gesehen, kein schlechtes Gewissen haben müsste, nicht ihm gegenüber, weil er ja weiß, dass ich einen festen Freund hab', hab' ich eins… Total absurd, aber irgendwie will ich nicht, dass er mich beim Rumknutschen mit meinem Freund sieht. Weil ich ihn nicht… verletzen will. Auch wenn ihm der One-Night-Stand vermutlich viel mehr am Arsch vorbei geht als mir. Denn ich  Idiot wünsch' mir wohl ein bisschen, dass es ihm vielleicht doch weh tut, weil ich für ihn doch nicht nur irgendein Kerl bin, mit dem er eben im Bett gewesen ist.
    Ist er für mich nämlich definitiv nicht… selbst wenn ich den ganzen Tag lang versucht hab', mir das einzureden. Hat ja auch echt super geklappt… ungefähr bis… grade eben.
    »Hey!«, erwidere ich. Keine Ahnung, was ich sonst sagen soll.
    »Hallo!«, sagt Dirk. Ich glaube, er weiß, wer er ist.
    »Hallo Flori!«, murmelt Stella müde von seinem Arm und dreht dabei den Kopf in unsere Richtung. Sie ist wohl doch noch nicht ganz eingeschlafen.
    »Hey Stella!«, begrüße ich sie höflich und bin nicht sicher, ob ich froh darüber sein soll, mich auf sie konzentrieren zu können, oder panisch werden soll, weil ja immerhin die Chance besteht, dass sie mich verrät.
    Sie hat nicht gesehen, was zwischen uns passiert ist. Jedenfalls hoffe ich, dass sie auf dem Sofa wirklich geschlafen hat, als es zwischen ihm und mir zur Sache gegangen ist. Aber sie hat mitbekommen, dass wir in einem Bett geschlafen haben und wenn sie das erwähnt, komme ich vermutlich in Erklärungsnot. Dirk ist nicht blöd und David augenscheinlich sowohl optisch mein Typ, als auch verdammt attraktiv und das meine ich rein objektiv.
    Ich sollte ihn also schnellstmöglich an David vorbei in unsere Wohnung manövrieren und mich von ihm flachlegen lassen. Auch wenn meine Stimmung grade weit unter dem Nullpunkt ist.
    »Ich wollte vorhin Elmo und Herrn Hase besuchen, aber du warst gar nicht da, Flori«, teilt Stella mir leicht vorwurfsvoll mit.
    »Es ist Wochenende, Stella«, sagt David, bevor ich irgendwas erwidern kann. »Da hat Florian ganz offensichtlich anderes zu tun, als deinen Besuch zu empfangen.« Und obwohl er liebevoll dabei klingt und ihr übers Haar streicht, verengen sich seine Augen und er sieht mich ziemlich eisig an. Aber mir wird nicht kalt, mir wird heiß. Und ich spüre, dass ich rot werde. Hoffentlich sieht Dirk, der immer noch seinen Arm um mich gelegt hat, nicht zu mir rüber.
    »Oh, das… wir… also, Dirk und ich, wir waren unterwegs, weißt du«, stammle ich.
    »Hoffe, ihr hattet einen schönen Abend.« Irgendwie klingt es nicht wirklich so, als würde er meinen was er sagt.
    »Das Essen war jedenfalls ziemlich gut«, mischt Dirk sich zu allem Überfluss ein und spielt dabei mit dem Haar in meinem Nacken. Ich lächle dämlich, will eigentlich den Kopf wegdrehen, aber irgendwie kann ich nicht. Und wenn Blicke töten könnten, dann würde ich jetzt wohl blutend zu Boden sinken. Aber ich glaube, das würde mich nicht mal sonderlich stören. Ich will sowieso grade sterben. Eine echte Alternative dazu fällt mir nämlich dummerweise nicht ein.
    Ich muss diese Situation beenden. Irgendwie. Nur leider hab' ich keinen blassen Schimmer wie.
    »Freut mich«, sagt David und grinst ein wenig süffisant. Jetzt wird's wohl unlustig.
    Verzweifelt versuche ich, seinen Blick einzufangen und ihm irgendwie klar zu machen, dass er bloß den Mund halten soll. Aber er beachtet mich gar nicht. Und wenn ich's nicht besser wüsste, dann würd' ich glatt behaupten, dass

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