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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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du davon, wenn ich dir morgen Fischstäbchen koche?« Sie liegt mir seit Wochen in den Ohren damit, dass das ihr ‚Lieblings‘ ist und ich hab' zwei ziemlich gute Filets vom Seeteufel aus dem Kühlhaus mitgenommen. Mit einem könnt ich eine scharfe Variante des Tempurateigs ausprobieren. Mir schwebt da Wasabi vor. Das andere… na ja, vielleicht bring' ich es irgendwie ja über mich, es für sie zu panieren. Auch wenn's eigentlich Blasphemie ist.
    »Ja!« kommt es begeistert von hinten. »Fischstäbchen, juhu!« Sie zappelt ein bisschen in ihrem Sitz.
    »Und am Montag gehst du dann in den Kindergarten, den wir uns angesehen haben, okay?«, bemühe ich mich, sie weiter vom Thema Flori abzulenken.
    »Ist das morgen?« Sie klingt skeptisch.
    »Nein, morgen ist Sonntag. Montag ist erst übermorgen.«
    Irgendwie kommt dazu kein ‚Juhu‘. Komisch, sie war ziemlich begeistert, als wir ihn uns neulich zusammen angeschaut haben. Man kann von meiner Wohnung in nicht mal zehn Minuten zu Fuß hingehen, die Räume sind neu und die Erzieherinnen scheinen ganz nett zu sein.
    »Aber morgen Fischstäbchen?«, fragt sie zaghaft.
    »Wenn du willst«, sage ich und denke darüber nach, was ich sonst noch alles an Teigvariationen machen könnte. Wenn ich ans Kochen denke, denke ich wenigstens nicht an Flo.
    Nicht, dass ich jetzt in ihn verliebt wäre, ich verliebe mich nicht, nur weil ich zur Abwechslung mal guten Sex habe. Aber ich find' ihn ganz…nett. Nur irgendwie war es trotzdem ein beschissenes Gefühl, ihn da in Ninas Treppenhaus mit seinem Kerl rumküssen zu sehen. Als ob man sich nach vier Jahren nicht mal für fünf Minuten lang beherrschen kann. Und was sie vermutlich grade in ihrem gemeinsamen Ehebett treiben, daran will ich gar nicht erst denken. Schätze, er bläst ihm grade einen. …vielleicht wollte er das deswegen ja nicht. Denn dass ich nicht zärtlich war, war ja wohl eine Ausrede. Und dann lässt er sich von ihm nehmen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Typ passiv ist.
    Vermutlich war ich also eine nette Abwechslung, die er natürlich nicht weiter erwähnenswert findet. Fühlt sich viel bitterer an, als ich dachte. Ich dachte, es würde sich nicht anders anfühlen als nach jedem anderen Kerl, den ich im Bett hatte. Nach gar nichts eben. Außer nach ‚Wir hatten eben – wahlweise guten oder nicht ganz so guten – Sex‘.
    Ich hab' keine Ahnung, was ich nach unserer Nummer erwartet hab'. Eigentlich wohl gar nichts. Jedenfalls war das der Plan. Ich wusste ja, dass er eine feste Beziehung hat. Er liebt diesen Typen. Ich glaube, das hat er sogar gesagt, auch wenn ich nicht mehr sicher bin. Ich dachte nur, na ja… mit dem Schwanz und dabei mit dem Hirn vermutlich nicht mehr sonderlich viel. Und selbst mit wenig ist klar gewesen, dass er seinen tollen Kerl nicht für einen Fick verlässt und sich mir an den Hals wirft.
    Ich wollte ihn sowieso nicht. Feste Beziehungen sind nichts für mich. Also sollte ich wohl mal wieder runter kommen und es als das sehen, was es ist. Ich hatte Bock, mit ihm zu vögeln. Und damit, dass ich zugegebenermaßen ein bisschen enttäuscht war, dass er so sang- und klanglos verschwunden ist und sich nicht gemeldet hat, war ich eigentlich durch.
    Dumm nur, dass ich jetzt sozusagen hautnah in den Genuss gekommen bin, zu sehen, dass er tatsächlich in einer festen Beziehung steckt und glücklich ist. Und auf die finale Erkenntnis, dass ich total auf ihn steh' und es vielleicht doch mehr für mich gewesen ist als ein beschissener One-Night-Stand, hätte ich wirklich verzichten können.
     
     
    ***
     
     
    »Stella, komm, Zähne putzen!« Sie liegt in einem meiner alten Shirts in meinem Bett. Auf der Seite, auf der er gelegen hat. Aber es ist alles frisch bezogen. Es gibt keine Spuren mehr und es riecht auch nicht mehr nach ihm.
    Ich sollte vielleicht trotzdem die Sache mit dem Arbeitszimmer in Angriff nehmen und ihr ein Kinderzimmer draus bauen. Schließlich hab' ich nicht vor, die nächsten Jahre auf Sex zu verzichten, nur weil ich ein Kind hab'. Heißt ja nicht, dass sie deswegen dann jede Nacht in ihrem eigenen Bett schlafen muss.
    Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, dass es mich nicht stört, aber mittlerweile hab' ich mich beinahe dran gewöhnt. Ich komm' klar mit ihr. Es läuft besser als ich dachte, auch wenn es sicherlich Steigerungspotential gibt. Vermutlich sollte ich mich erstmal darauf konzentrieren. Ist also ein denkbar schlechter Zeitpunkt, sich in einen Kerl zu

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