Koch zum Frühstück (German Edition)
stöhne, atme ein paar Mal hart, bis ich mich dran gewöhnt habe und dränge mich dann gegen ihn. Seine Bewegungen werden schneller. Er zieht mich ein wenig zu sich, richtet mich auf, umfasst meine Hüfte und stößt immer wieder in mich, während ich seinen schnellen, erregten Atem an meinem Hals spüren kann.
Meine Hände stützen sich auf die Rückenlehne des Sofas, während ich meinen Hintern in seinem Rhythmus gegen ihn bewege. Er stöhnt, löst eine Hand von mir und fasst zwischen meine Beine, lässt aber von mir ab, als er spürt, dass ich nicht wirklich hart bin. Bin ich dabei selten.
Dirks Bewegungen werden schneller, seine Hände ziehen mich gegen sich, während er mich wieder nach vorne gegen das Sofa schiebt. Ich hab' das Gefühl, dass er sich mit jedem Stoß noch ein bisschen tiefer in mich drängt, und stöhne. Ich schätze, er braucht nicht mehr allzu lang.
»Gott… Flo… Das ist… so …geil!«, presst er hervor, bevor er mit einem erleichterten Stöhnen in mir kommt, erschöpft seinen Kopf an meinem Hals vergräbt und gegen meinen Rücken fällt.
***
»Vier Jahre, Flori«, sagt er leise, als wir wenig später auf dem Sofa liegen, und spielt dabei träge mit meinem Haar. Für seine Verhältnisse klingt es fast zärtlich. Er ist niemand, der viel über Gefühle redet. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft er mir gesagt hat, dass er mich liebt. Aber irgendwie weiß ich, dass er's trotzdem tut.
»Ja, vier Jahre«, erwidere ich versonnen.
Er schiebt meinen Kragen ein wenig zur Seite und küsst ganz sanft diese empfindliche Stelle da an meinem Hals. Wohlig seufzend schmiege ich mich ein bisschen fester in seinen Arm.
Fühlt sich auch nach vier Jahren noch gut an. Meistens jedenfalls…
Familienbande und Ketch-Up Albträume
David
Ich muss dreimal klingeln, bis der Türöffner summt. Das Jugendamt ist in einem unscheinbaren Gebäude aus den Siebzigern.
»Herr Klein?« Die Frau, die mich nach etwas mehr als zwanzig Minuten Warten auf einem unbequemen Stuhl in einer Nische des Flurs anspricht, ist mittleren Alters.
»Ja?«
»Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Mein Name ist Schroth, wir hatten telefoniert.« Sie streckt mir die Hand hin.
Ich lege die kleine Broschüre, in der ich geblättert hab', zur Seite, erhebe mich, schüttle ihr die Hand und folge ihr dann über den kleinen Gang zu ihrem Büro. Sie mustert mich. Vermutlich sehe ich ziemlich übernächtigt aus.
Ich bin gestern erst weit nach Mitternacht raus gekommen, weil mal wieder einer der Vollidioten aus dem Service es nicht geschafft hat, die Gäste auf Küchenschluss hinzuweisen. Also haben drei Mann kurz vor 22 Uhr jeweils fünf Gänge à la Carte bestellt. Aber was soll's.
»Bitte!« Sie öffnet die Tür und lächelt ein freundliches Sozialpädagogen-Lächeln. Eins von der Sorte, bei dem man Aggressionen bekommt. Ich jedenfalls.
Überhaupt ist sie ziemlich klischeebeladen und wenn ich nicht aus diesem durchaus ernsten Grund hier wäre, würde ich mich darüber halb totlachen.
Ihre Haare sind grau, leicht gewellt und kinnlang. Vermutlich denkt sie, es sei betont uneitel, sie nicht zu färben. Dabei würde sie mindestens zehn Jahre jünger aussehen, wenn sie es täte. Und noch mal fünf, wenn sie sich andere Klamotten anziehen würde.
Ihr Büro, oder was immer das auch sein mag, ist ziemlich riesig. Es gibt einen überladenen Schreibtisch und in der Ecke schräg gegenüber einen Tisch mit vier Stühlen für Besucher. An den Wänden ringsum hängen Poster. Kampagnen der Stadt Hamburg fürs Jugendamt. Dass sie Pflegeeltern suchen, irgendwelche Sachen gegen Missbrauch, so was eben.
»Nehmen Sie Platz.« Sie weist mit der Hand in Richtung des Tisches. Ich setze mich auf den Stuhl neben der Tür und sie sich mit einer Akte, die sie wohl auf dem Schreibtisch bereitgelegt hat, mir gegenüber.
»So«, sagt sie dann, klappt die Mappe auf und sieht mich erwartungsvoll an. »Es geht dann also um Stella. Ihre kleine Nichte.«
Stella heißt sie also. Ich weiß gar nicht, ob ich das mal wusste. Wenn ja, hab' ich's offensichtlich vergessen. Ich freu' mich dann später, dass es wenigstens keine Chantal ist.
»Übrigens noch mal mein herzliches Beileid zum Tod ihrer Schwester.«
»Danke«, sage ich artig und versuche dabei, einigermaßen betroffen zu klingen. Fällt mir nicht leicht, immerhin hab' ich Pamela seit vier Jahren nicht gesehen. Und ich kann auch nicht grade
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