Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
Vom Netzwerk:
Vermutlich wollte ich einfach mal andere Gesichter sehen, andere als seins… aber mir ging die Musik auf die Nerven und auch sonst war's 'ne echt beschissene Idee.
    Ich hab' mich gegen kurz vor elf aus der Küche verabschiedet, die Personaldusche genutzt und bin direkt gefahren. Nina meinte ja neulich schon, ich solle mich mal wieder amüsieren. Also hab' ich sie aus dem Restaurant angerufen und gefragt, ob Stella über Nacht bei ihr bleiben kann. War kein Thema. Ich bin dann letztlich im ‚Sixtynine‘ gelandet. Keine Ahnung, wieso das Ding sich Danceclub nennt, denn niemand kommt her, weil er tanzen will. Klar, es gibt eine Bar dort und eine Tanzfläche, aber eigentlich kommt man wegen des Darkrooms. Tanzen ist dort im Grunde nur Aussuchen, wen man fickt.
    Für einen Moment denke ich an den Kerl, in dessen Mund mein Schwanz gesteckt hat, als ich seine SMS bekommen hab'. Gar nicht so einfach, dabei ein Handy aus der hinteren Hosentasche zu fummeln. Der Kerl kam sich wohl ziemlich verarscht vor. Aber so geil war es dann auch wieder nicht und es hätte ja sein können, dass was mit der Kleinen ist.
    Aber es waren er und ein ‚Können wir uns sehen?‘ auf meinem Display.
    »Sorry«, hab' ich gemurmelt, erst das Handy, dann meinen Schwanz wieder in der Hose verstaut und ihn einfach stehen lassen.
    »Lässt du mich rein?« Irgendwie dämlich, im Hausflur zu stehen. Zumal vermutlich gleich das Licht ausgeht.
    »Klar«, sagt er, deutet ein Nicken an und tritt einen Schritt zur Seite. Ich fühle seine Hände, die nach meiner Hüfte greifen, und seinen Körper, der sich an meine Brust schmiegt und dort dieses Gefühl in mir macht.
    Vielleicht ist das mein Problem. Dass er sich einfach so verhält, dass es sich für mich nach mehr anfühlt als nach einer Affäre. Nach Dingen, die ich nicht kenne und die mich überfordern, weil ich immer dachte, dass sie was für die anderen sind…
    »Schön, dass du da bist«, haucht er mit einem Lächeln.
    Ich mag's, wenn er lächelt. Und ich mag's, wenn er lacht. Mag's, neben ihm in meinem Bett aufzuwachen. Mag's, wie er riecht, in seinem Arm zu liegen, wie er sich an mich schmiegt, mich küsst und wie er sich anfühlt, wenn wir zusammen sind. Wie er mit Stella umgeht und dabei selbst wieder ein Kind wird, das sich einen Papierhut aufsetzt und ihr einen Punkt rosa Farbe mit dem Zeigefinger auf die Nase tupft.
    »Was willst du?«, frage ich trotz meiner Gedanken wenig charmant.
    Eigentlich bin ich müde und sollte ins Bett. Außerdem hab' ich getrunken. Keine gute Kombination. Ich werd' sentimental, wenn ich das tue. Und bei all dem, was ich ihm neulich schon ganz ohne Alkohol über mich erzählt hab', bin ich nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, hier zu sein.
    »Musste dich sehen«, nuschelt er irgendwo an meinem Hals, bevor ich seine Lippen dort spüre und die Augen schließe.
    Ich musste ihn auch sehen, sonst wär' ich nicht hier…
    Meine Hand gleitet auf seinen Po, der sich fest anfühlt unter dem dünnen Stoff der Pyjamahose, und ich spüre seine Lippen, die sich an meinem Kinn entlang küssen und nach meinem Mund suchen.
    »Ich fürchte, ich hab' ziemlich viel getrunken«, warne ich ihn, bevor er meine Lippen findet, aber er ignoriert es und verwickelt mich trotzdem in einen Kuss.
    »Gab's was zu feiern im Restaurant?«, fragt er, grinst und stippt mit seiner Nase gegen meine.
    »Nein, ich… war unterwegs… im ‚Sixtynine‘ «, gebe ich zu. Und nach drei Cocktails der harten Sorte hätte ich wohl auch besser nicht mehr fahren sollen.
    »Oh… War's nett?«
    Ich kann ihn schlucken sehen. Offensichtlich kennt er den Laden. Wenn wohl auch eher vom Hörensagen.
    »Nicht wirklich…«, sage ich wahrheitsgemäß. »Dachte nur, ich sollte vielleicht mal raus.« Die Details behalte ich dann mal besser für mich, auch wenn ihn das Meiste davon sowieso nicht überraschen dürfte.
    Er weiß, dass ich offen bin, was eine anonyme Nummer angeht. Ich war nie irgendwem treu. Aber die Typen, mit denen ich zusammen war, hat's nie wirklich gestört… und mich auch nicht.
    Ich hab' nie einen wie Flo getroffen, der Wert auf Exklusivität gelegt hätte. Ich kenn' nicht mal welche, die eine wirklich monogame Beziehung führen. Von Flo und seinem schwachköpfigen Yuppie-Typen jetzt mal abgesehen.
    Wobei auch da die Sache mit der Treue mittlerweile nur noch ein frommer Wunsch ist. Immerhin vögeln wir und es geht definitiv nicht nur von mir aus. Auch jetzt nicht. Denn es ist seine Hand, die sich

Weitere Kostenlose Bücher