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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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seine Wohnung.«
    »Und du bist dir sicher, dass Dirk das genauso sieht?«
    »Ja«, sage ich. »Natürlich…«
    »Soso.« Es klingt irgendwie zweideutig.
    »Was meinst du damit?«, hake ich nach.
    »Nichts«, wieder hebt er abwehrend die Arme. »Ich meine nur, dass er ziemlich oft lange auf Geschäftsreise ist…«
    »Er betrügt mich nicht«, widerspreche ich, als ich kapiere, worauf er hinaus will. »Ich betrüge ihn und ich hab' keine Ahnung, was passiert, wenn ich's ihm sage.« Ich seufze.
    »Willst du's ihm denn sagen?« Jetzt sieht er mich ernst an.
    »Nein«, gebe ich kleinlaut zu. Und vermutlich ist genau das mein Problem. Ich will's ihm nicht sagen. Ich will beides. Eine Beziehung und David. Wobei ‚Beziehung mit David‘ durchaus eine Option wäre. Dann könnte ich wenigstens richtige Familienfotos mit einem Kind drauf abstauben…
    »Dann sag's ihm nicht«, sagt Lukas grade, greift nach seinem Glas und nimmt einen Schluck.
    »Ich will diese Sache mit dem anderen aber nicht beenden…«
    »Dann tu's nicht. Sieh es doch als Abwechslung. Du stehst auf diesen Kerl, er steht auf dich, also habt Spaß und warte einfach ab, wie es sich entwickelt. Wenn es gut ist, trenn' dich, wenn es schlecht ist oder du ihn über hast, geh' zu Dirk zurück. Oder du suchst dir einen anderen.«
    »Das ist... Ich… weiß nicht, ob ich das will und ob ich das hinbekomme… also, nur eine Affäre zu haben. Nur Sex, ohne mich in ihn zu verlieben… Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht mal, ob das nicht schon längst passiert ist…« Ist gelogen. Ich weiß es und ich weiß, wenn ich ihn wiedersehe und mich auf diesen Scheiß einlasse, dann wird aus diesem Two-Night-Stand eine riesige Katastrophe. Aber wenn ich's nicht tue, dann auch… denn dann sterb' ich…vor Sehnsucht…
     
     
     

Eine unbedeutende Affäre
     
    David
     
     
    »Hey!« Keine Ahnung, ob es ein guter Plan war, herzukommen. Vermutlich eher nicht…
    Flo trägt eine Pyjamahose, ein ärmelloses Shirt und er sieht verdammt sexy aus. Vielleicht hab' ich ihn mir aber auch nur ein bisschen schöngetrunken. Egal, ich steh' auf seine Arme, die Brust, die sich unter seinem Shirt abzeichnet… den Rest seines Körpers… seine großen, dunklen Augen und sein ungemachtes Haar…
    »Oh, hi!«, murmelt er ein bisschen verschlafen. Offensichtlich ist er ziemlich verwundert, mich zu sehen. Ich hoffe, ich hab' ihn nicht geweckt…
    »Ich… hab' Licht gesehen…«, sage ich dämlich. Es muss gegen eins sein.
    »Kein Problem, bin wohl vorm Fernseher eingepennt.« Er reibt sich die Augen und streicht sich dann mit einer desorientierten Bewegung das Haar aus dem Gesicht. Ein paar seiner lockigen Strähnen fallen sofort wieder zurück in seine Stirn.
    »Dachte nicht, dass du noch kommst…«, gibt er zu. Er hat mir eine SMS geschickt. Allerdings schon vor über einer Stunde und in einem ziemlich unpassenden Moment…
    Ich dachte, vielleicht sollte ich ausgehen, um mich abzulenken. Weil ich, seit er Donnerstag gegangen ist, beinahe ununterbrochen an ihn gedacht hab' und an unser Gespräch, das nicht mal annähernd so gelaufen ist, wie ich mir das insgeheim erhofft hatte. Aber dass er die Sache zwischen uns anders sieht, als ich mir das insgeheim wünschen würde, war wohl irgendwie zu erwarten.
    Ich weiß selbst nicht so recht, was auf einmal in mich gefahren ist. Vermutlich macht mich diese Sache mit Stella ein bisschen sentimental, denn ich ertappe mich ab und an dabei, drüber nachzudenken, dass es vielleicht ganz schön wäre, tatsächlich irgendwann mal jemanden zu haben, mit dem es nicht nur Rumficken ist. Auch wenn ich schon vor einer halben Ewigkeit aufgehört hatte, dran zu glauben, dass das wirklich funktioniert.
    Aber jetzt ist da dieser Kerl… für den es Sex ist und für den ich eine nette, kleine Abwechslung bin, die er sich nach vier Jahren Monogamie wohl mal gönnt. Und obwohl ich mich nach Kräften bemühe, ihn und mich glauben zu lassen, dass es auch für mich nicht mehr ist, ist es das erste Mal anders. Glaub' ich jedenfalls…
    Ich mochte diese Sache da neulich danach in seinem Arm. Weil es anders ist als mit den anderen Männern, die es vor ihm gab. So anders, dass eigentlich von Anfang an klar war, dass er in einer anderen Liga spielt. Ich hätte gar nicht erst anfangen sollen, darüber nachzudenken, dass ich gern mehr wäre. Ich sollte ihn abhaken. Ist besser so…
    Also dachte ich, ich sollte wohl ausgehen. Keine Ahnung, was ich mir davon erhofft hatte.

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