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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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nicht aus meinem Kopf. Von daher kann ich auch eine Affäre mit ihm haben. Es ist gegen meine Prinzipien, aber wenn es eben alles ist, was er hinbekommt, dann nehm' ich das. Ist definitiv besser als nichts. Und so weit war das, was wir hatten, von einer Beziehung auch gar nicht entfernt. Ich will einfach nur diesen blöden Kerl zurück. Und es ist mir scheißegal, wie er es dann nennt.
    »Aber eins sag' ich dir, ich hab' keinen Bock, nach zehn Minuten wieder zu gehen, bloß weil er doch nicht da ist«, setzt Lukas mich in Kenntnis.
    »Er ist da«, sage ich, vielleicht um mir selbst noch mal einzureden, dass es ganz bestimmt so ist. So wirklich sicher bin ich mir nicht, aber die Chancen stehen nicht schlecht.
    Ich hab' Nina gestern angerufen und sie gefragt, ob sie mich Samstagfrüh noch mal in die Wohnung lassen kann, falls Dirk nicht zu Hause ist. Sie hat den Ersatzschlüssel, seit ich ausgezogen bin. Eigentlich sind die meisten meiner Sachen längst abgeholt. Bis auf den Hasenstall, den meine Eltern dann nächstes Wochenende mitnehmen, und ein paar andere Sachen. Elmo und Herr Hase wohnen vorübergehend in einem kleinen Käfig mit mir bei Lukas, allerdings ist der nicht sonderlich begeistert davon. Wenn er wüsste, dass ich sie rumlaufen lasse, wenn er nicht zu Hause ist, wäre ich wohl wirklich obdachlos.
    »Passt dir so gegen neun?«, hab' ich sie gefragt.
    »Klar, bin wach. Stella bleibt über Nacht, die schläft nicht mal bis acht.«
    Der Plan hat funktioniert und ich glaube auch nicht, dass sie Verdacht geschöpft hat. Ich hab' eine Stunde später eine SMS geschickt, dass es sich jetzt doch erledigt hat.
    »Na hoffentlich, wird Zeit, dass das Getier aus meiner Wohnung verschwindet«, sagt Lukas prompt.
    »Komm schon, die zwei Wochen wirst du's noch aushalten.« Danach bin ich sowieso weg…
    »Wie seh' ich aus?«, frage ich, als wir um die Ecke biegen und die Warteschlange in Sichtweite kommt. Irgendwie bin ich nervös. Völlig idiotisch eigentlich, schließlich weiß ich ja wirklich nicht, ob er tatsächlich hier ist. Vielleicht hat er ja auch schon alle durch und das Jagdrevier gewechselt. Oder sich wieder so einen komischen Typen wie Michael gesucht.
    »Bescheuert wie immer. Und dass du den Nasenring wieder drin hast, kommentier‘ ich besser nicht«, sagt Lukas und ich beschließe, seine Antwort zu ignorieren.
    Hoffentlich macht er einen Witz. Schließlich hab' ich eine gefühlte Ewigkeit im Bad zugebracht. Und das Piercing… na ja, mir war irgendwie danach…
    »Ganz schön viel los«, stelle ich fest. Aber ich hab' keinen Vergleich. Ich bin noch nie hier gewesen. Um ehrlich zu sein, kenne ich diesen Laden nur vom Hörensagen und ich hatte eigentlich auch nicht vor, das zu ändern und jemals hinzugehen. Das ‚Sixtynine‘ ist ein Club, in den man geht, wenn man auf eine schnelle, anonyme Nummer steht. Und bisher traf das auf mich definitiv nicht zu. Tut es immer noch nicht. Ich steh' nur dummerweise auf einen Typen, der drauf steht…
     
     
    ***
     
     
    »Und, ist er hier?«, fragt Lukas, als wir wenig später die Tanzfläche umrunden.
    Mein Blick wandert suchend durch die Menge, aber bisher habe ich ihn nirgendwo entdeckt. Dafür aber Andi, einen gemeinsamen Bekannten von Dirk und mir, von dem ich lieber nicht gesehen werden will, und außerdem einen Kerl aus meinem Seminar, dessen Namen ich nicht weiß und von dem ich nie im Leben gedacht hätte, dass er schwul ist, und ganz offensichtlich auf Leder steht. Ist aber so ziemlich der Einzige hier, soweit ich das sehe, denn zu meiner Verwunderung ist das ‚Sixtynine‘ ein relativ normaler Club und nicht sehr anders als die Läden, die ich so kenne. Vielleicht wird ein bisschen offensiver geflirtet, aber sonst erkenne ich auf den ersten Blick keinen Unterschied.
    Allerdings sind wir grade eben tatsächlich am Darkroom vorbei gekommen. Jedenfalls glaube ich, dass es der Eingang war. Ein Kerl in einem weißen Shirt sitzt davor auf einem Barhocker und zieht den Vorhang, der einem die Sicht versperrt, zur Seite, wenn man rein will.
    »Bisher nicht«, sage ich. Aber der Laden ist ziemlich unübersichtlich. Außerdem sind wir noch früh. Er kommt selten vor elf aus dem Restaurant, selbst wenn er sich beeilt, und bis er dann hier ist, ist es mindestens viertel vor zwölf. Er kann also allerhöchstens seit zehn Minuten hier sein und meistens kommt er sowieso deutlich später raus.
    Wir sollten wohl was trinken. Und vielleicht sollte ich Lukas auf die

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