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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Dachte schon… »Nina hat uns übrigens nächste Woche zu ihrer Einweihungsparty eingeladen. Am Samstag.«
    »Einweihungsparty?«
    »Ich sagte, ich frag' dich mal. Aber keine Sorge, ich hab' noch nicht zugesagt.«
    »Offenbar bist du ziemlich gut darin, Möbel aufzubauen.« Er lacht.
    »Na ja, ich dachte, Nachbarschaftshilfe und so.«
    »Du hast echt ein Helfersyndrom…«
    »Kann schon sein. Allerdings steht sie vermutlich einfach nur ein bisschen auf Schwule.«
    Jetzt bin ich es, der lacht. Aber ich schätze, da ist echt was Wahres dran. Sowohl am Helfersyndrom als auch an meiner Vermutung in Bezug auf Schwule und unsere neue Nachbarin…
    »Vielleicht können wir ja kurz mal vorbeischauen«, schlage ich vor. Ich mag sie irgendwie und außerdem will ich nicht unhöflich sein.
    »Ja, vielleicht…« Es klingt nicht so, als ob er großen Bock drauf hätte. Aber wir müssen ja nicht lange bleiben. Wenn es öde ist, haben wir es ja nicht weit nach Hause. Er will schon Freitag zurück sein, den obligatorischen Wochenendsex haben wir Samstagabend vermutlich längst hinter uns. Eigentlich findet der immer in der Nacht statt, in der er nach Hause kommt. Es sei denn, er kriegt mich nicht wach. Dann machen wir's eben am nächsten Morgen… und meistens auch noch mal  Samstagnacht und Sonntag, kurz bevor er wieder geht.
    »Sie ist wirklich in Ordnung«, sage ich.
    »Gib's schon zu, Flo, es ist wieder eine, die deinem Charme erlegen ist und dir tut's leid und deswegen bist du nett«, kommt es prompt.
    »Muss dich enttäuschen, ich hab' sie ziemlich schnell desillusioniert und sie darüber aufgeklärt, dass das mit uns keine WG ist. Und so richtig sexy war diese Aktion mit den ‚IKEA‘ -Möbeln auch nicht.«
    »Mein Freund, der Frauenschwarm.« Er klingt amüsiert. Aber ich weiß, wie er's meint. Zumal es tatsächlich immer mal wieder Frauen gibt, die da was falsch verstehen und sich am Ende in mich verlieben. Ich glaube, sie mögen es einfach, wenn man charmant ist und keine Hintergedanken hat. Dann bekommen sie welche… was in meinem Fall schlecht für sie ist. Aber es ist nichts, womit ich nicht leben kann.
    Ich mag Mädchen und ich mag auch Frauen, aber ich finde sie – sexuell gesehen – ziemlich unerotisch. Vor allem ihre Brüste. Selbst wenn ich mich opfern wollte, ich könnte es vermutlich gar nicht. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass sich da bei mir in diesem Leben was regt.
    Ich steh' einfach auf Kerle. Ein bisschen älter, ein bisschen größer als ich, verwegen und gerne blond. Das ist schon so, seit ich denken kann.
    In der Grundschule war ich heimlich in den Schwulen aus ‚Melrose Place‘ verliebt. War also nach ein paar Folgen kein allzu großes Opfer mehr, mir die Serie anzusehen. Auch wenn ich heute natürlich weiterhin behaupte, meine Schwestern hätten mich dazu gezwungen.
    Ist gelogen. Und obwohl er nicht sonderlich verwegen war, fand' ich Doug Savant damals total geil. Er hat mir die erste Erektion meines Lebens beschert. Im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Aber ich glaub', meine Schwestern haben es nicht mitbekommen. Und wenn ich nicht jedes Mal, wenn ich zufällig beim Zappen über ‚Desperate Housewives‘ stolpere, daran erinnert werden würde, hätte ich es vermutlich schon längst vergessen. Dass er sich durchaus positiv entwickelt hat, ist nur ein schwacher Trost. Hätte auch anders laufen können. Immerhin lief damals auch ‚Baywatch‘ . Keine Ahnung, wie ich damit klarkäme, wenn meine erste große Liebe ein heute Sechzigjähriger wäre, der sich gerne mal einnässt…
     
     
    ***
     
     
    Ich stehe vor dem Spiegel im Badezimmer. Es ist kurz vor Mitternacht. Irgendwie konnte ich mich nach dem Ende des Telefonats nicht dazu aufraffen, sofort schlafen zu gehen. Stattdessen hab' ich die alberne Serie zu Ende geschaut und noch ein bisschen rumgezappt. Danach hab' ich dann noch mal nach den Jungs gesehen, wie ich die Kaninchen nenne, ihr Wasser nachgefüllt und jetzt sollte ich wohl mal Zähne putzen.
      Ich ziehe mein Shirt über den Kopf, werfe es in die leere Wäschetrommel und befreie mich auch vom Rest meiner Klamotten, streiche mir ein paar Strähnen aus der Stirn und sehe mich kurz im Spiegel an. Ich muss mich morgen rasieren. Nicht nur im Gesicht. Außerdem könnte ich irgendwann demnächst mal wieder zum Friseur. Ich hab' Locken, wenn ich die Haare länger trage. Eigentlich auch, wenn sie kurz sind, aber dann geht es einigermaßen und man sieht es nicht so.
    Ich putze mir

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